Kinder malen und basteln für Senioren

Kleine Lichtblicke in einer dunklen Zeit – die brauchen besonders die Senioren in den Einrichtungen. Das hat sich Eliza Raffler van Rijn gedacht, die im Veranstaltungsmanagement der Öffentlichkeitsarbeit des Sozialwerks arbeitet. Viele Veranstaltungen wurden in diesem Jahr abgesagt. Und so kam sie auf die Idee, Kinder für eine kreative Aktion zu begeistern. Mit Erfolg: Mehr als 300 gebastelte, gemalte, geschriebene und gestempelte Kunstwerke entstanden durch Kinderhände – aus Schulklassen, Kindergruppen und privaten Haushalten. Einen besonders großen Anteil daran hatten die Kindergruppen der hoop Kirche, die über 160 gestempelte Baumkarten herstellten. Überreicht wurden die Karten, Briefe, Fensterbilder und gemalten Kunstwerke überwiegend durch die Initiatorin, da die Corona-Schutzmaßnahmen ein Zusammentreffen von Schenkenden und Beschenkten erschwerten. Nur in der Heimstätte Ohlenhof kamen die Kinder aus der dritten Jahrgangsstufe der Grundschule in der Humannstraße vorbei und überreichten ihre Grüße selbst. Einige der liebenswerten Briefe wurden sogar von den Senior*innen beantwortet.

Herr Bernd Wolff, Frau Gabriele Gaßner und Frau Gisela Rosiejka aus der Heimstätte Grambke freuen sich über die selbstgebastelten Grußkarten.

 

Johann-Bünting-Sonderpreis an Lisa Hein verliehen

„Jetzt musste ich 85 Jahre alt werden, um endlich mal eine Urkunde zu bekommen.“ Lisa Hein engagiert sich seit rund sechs Jahren ehrenamtlich im Projekt „FamilienZeitRaum“ des Sozialwerks der Freien Christengemeinde Bremen e. V. Der „FamilienZeitRaum“ ist Teil des gemeinsam von drei Trägern betriebenen Johannis-Zentrums in der Bremer Neustadt. Hier sind eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren, Seniorenwohnen mit Service, eine Kindertagesstätte, eine Kirchengemeinde und der „FamilienZeitRaum“ unter einem Dach gemeinsam bemüht, Menschen jeglichen Alters unterstützende Hilfen anzubieten.

Celia Hübl verlieh der ehrenamtlich im FamilienZeitRaum tätigen Lisa Hein einen Sonderpreis im Rahmen des Johann-Bünting Förderpreises für ehrenamtliches Engagement in der Kategorie „Alt für Jung“. Als eines von drei Vorstandsmitgliedern der Johann-Bünting-Stiftung und Leiterin des Bünting-Teemuseums überreichte sie der 85-jährigen Dame eine goldfarbene Medaille mit dem aufgeprägten Gesicht Johann Büntings und eine große Urkunde – beides im Rahmen. Dazu gab es einen Einkaufsgutschein im Wert von 1000 Euro. Die Geehrte war zu Tränen gerührt und überwältigt.

Rosi Stöver und Piet Apel, die den FamilienZeitRaum leiten, sind überglücklich und dankbar, dass sich ihre Hartnäckigkeit ausgezahlt hat: Sie waren so überzeugt von dem außergewöhnlichen Engagement von Lisa Hein, dass sie sie drei Mal für den Johann-Bünting-Förderpreis vorgeschlagen hatten. „Die Ehrung zeigt uns, dass unser Eindruck absolut richtig war“, so Piet Apel. „Solch ein beständiges, ehrenamtliches Engagement wie das von Lisa Hein bei uns im FamilienZeitRaum ist nicht alltäglich und verdient durchaus eine Ehrung.“

Zeit und Raum – auch in Corona-Zeiten

Viele Einrichtungen müssen in Corona-Zeiten schließen. Doch das Team des FamilienZeitRaums in der Großen Johannisstraße ist weiterhin aktiv. Im Herzen der Neustadt bietet das offene Angebot des Christlichen Netzwerks, zu dem die Senioren-Einrichtungen des Sozialwerks, die freikirchliche Ecclesia-Gemeinde und der Kindergarten „Kinderinsel-Sonnenschein“ gehören, eine Anlaufstelle für Menschen, die Kontakt und Hilfe brauchen.

Aktuell bietet der FamilienZeitRaum einen Corona-Mittagstisch an. Nachdem der Indoor-Spielplatz aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen bisher noch nicht öffnen konnte, wird von einem engagierten Team ein schmackhafter und gesunder Mittagstisch zubereitet und ausgegeben. Geflüchtete Menschen, Senioren aus der Nachbarschaft und aus dem Service Wohnen im gleichen Wohnkomplex sind nur einige der Menschen, die das Angebot wahrnehmen. Die beiden geflüchteten iranischen Küchen-Mitarbeiter bereichern das Angebot mit orientalischen Gewürzen und wohlschmeckenden Rezept-Ideen. „Das Essen schmeckt immer sehr gut“, schwärmt Frau Ilona Mecklenborg, die sich mehrmals in der Woche ihr Mittagessen hier abholt. Dass die beiden iranischen Männer von ihren deutschen Kolleginnen gleich noch in der deutschen Sprache fit gemacht werden, ist ein schöner Nebeneffekt. Das anfänglich von der Aktion Mensch finanzierte Angebot wird inzwischen anteilig mit Unterstützung aus Geldern der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport fortgeführt.

Das Angebot ist aber noch viel umfangreicher. Auf Anfrage gehen die Mitarbeiter*innen für Senioren und andere hilfsbedürftige Nachbar*innen einkaufen, wenn dies für sie zu beschwerlich oder gefährlich erscheint. Im wöchentlich stattfindenden Sprachcafé werden neben der deutschen Sprache auch freundschaftliche Beziehungen gepflegt. Wer Hilfe im Kontakt mit Behörden oder in persönlichen Krisen braucht, findet bei den Verantwortlichen des Projektes, Piet Apel und Rosi Stöver, Hilfe. Die Atmosphäre der Annahme und Hilfsbereitschaft ist für jede*n Besucher*in sofort spürbar.

Der FamilienZeitRaum ist in der Großen Johannisstraße 141-147 in der Bremer Neustadt zu finden. Für Informationen stehen Rosi Stöver und Piet Apel unter der Telefonnummer 0421/16 33 93-13 zur Verfügung.

Ischa Freimaak!

Aus dem Wohnbereich 1 klingt heitere Musik nach außen. Es duftet lecker nach frischem Hefegebäck und gut gelaunte Menschen begegnen einem in den Fluren. Ischa Freimaak!

Und auch, wenn Corona den Bremer*innen in der Innenstadt einen Strich durch die Rechnung macht, lassen sich die an Demenz erkrankten Menschen in der Heimstätte Ohlenhof den Spaß nicht nehmen. Hier wird gefeiert.

Es gibt Fischbrötchen und Berliner. Und im schön dekorierten Aufenthaltsraum wird zu stimmungsvoller Musik das Tanzbein geschwungen. Die Atmosphäre ist heiter und entspannt, denn demenziell erkrankten Menschen gibt die vertraute Umgebung Sicherheit.

Ein kleiner Wehrmutstropfen: Angehörige können in diesem Jahr wegen der Corona-Auflagen nicht dabei sein.

#bildfüreuch

Im Rahmen der Social-Media-Kampagne #bildfüreuch postete der Paritätische Landesverband Bremen den Beitrag einer Frau, die im Sozialwerk vielfache Unterstützung erfahren hat. Sie fing ihre Situation in einem Foto ein und verfasste mit Unterstützung von Dorothea Salzmann-Schimkus folgenden Text:

Ich stehe am Ufer eines Flusses. Ich sehe ein Segelboot. Es wird vom Wind getrieben. Es ist frei. Es ist unterwegs, den Fluss entlang und mündet schließlich ins endlose Meer. Ich wäre gern wie dieses Segelboot: frei und unterwegs zu neuen Ufern. Doch das Boot ist weit weg und das Gitter trennt mich vom Leben auf dem Fluss. Das Leben – ich kann es sehen. Es ist für andere da, aber unerreichbar für mich. Die Stimmung ist trüb, der Blick unscharf.
So fühlt es sich an, unter Depressionen zu leiden.
Andrea S. erfuhr Hilfe durch das offene Angebot der Tagesstätte Nord, das Betreute Wohnen, die ambulante Ergotherapie und die Werkstätten im Sozialwerk der Freien Christengemeinde Bremen und der ArBiS Bremen. Mehr und mehr lernt sie, allein sein zu können, sich wieder etwas zuzutrauen und die Gemeinschaft mit anderen zu genießen.
Der Paritätische Gesamtverband möchte mit der Kampagne #bildfüreuch mehr Soziales in die Sozialen Medien bringen. Er fordert seine Mitgliedorganisationen auf, zu zeigen, wie vielfältig die Paritätische Arbeit ist. Hierzu sind die Einrichtungen aufgerufen, Einblicke aus der Perspektive der Klient*innen sozialer Arbeit zu posten.

Heimstätte Ohlenhof feiert 20-jähriges Bestehen

Die Heimstätte Ohlenhof feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde in der stationären Altenpflegeeinrichtung des Sozialwerks der Freien Christengemeinde ein Sommerfest für die Bewohner*innen mit schwungvoller Musik der Bierjazz-Band „Tuba Libre“, leckerem Essen und geselligem Beisammensein gefeiert. Aufgrund der herbstlichen Wetterlage fand das Sommerfest auf den Wohnbereichen statt. Gäste durften wegen der Corona-Gefährdung leider nicht teilnehmen.

Am Tag darauf fand am Vormittag eine Festveranstaltung statt. Der ehemalige Geschäftsführer, Heinz Bonkowski, und der damalige Einrichtungsleiter, Eckehardt Schmilgies, mit ihren Ehefrauen waren gekommen und bereicherten den Bilder-Rückblick mit ihren Erinnerungen. Es wurden Fotos aus der Bauphase der Heimstätte im Jahre 2000 gezeigt, auf denen der Werdegang des Geländes ersichtlich wurde. Auf dem Gelände der ehemaligen Tirpitz-Kaserne entstand ein modernes Wohn- und Pflegeheim, eine Tagespflege für Senioren und die Privatschule Mentor. Auch das erste von zwei Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe wurde damals eröffnet. Inzwischen sind zahlreiche Einrichtungen hinzugekommen.

Einige Mitarbeiter*innen und vier Bewohner*innen waren von Anfang an dabei –  in der Heimstätte oder angegliederten Einrichtungen. Sie freuten sich über die Ehrung und die sommerlichen Blumensträuße, die ihnen zum Dank von Einrichtungsleiterin Vera Strech überreicht wurden. Ein köstliches Imbissbüffet aus der sozialwerkseigenen Küche rundete die Veranstaltung ab.  „Wir freuen uns sehr, dass wir trotz Corona-Beschränkungen das Jubiläum unserer Einrichtung feiern konnten“, so Vera Strech. „Wir haben uns so lange auf dieses Ereignis gefreut und wären alle enttäuscht gewesen, wenn es hätte ausfallen müssen.“

Dankesbrief

Liebe Betreuerinnen und liebe Betreuer des Betreuten Wohnens!

 

Ich, Andrea S., (und ich weiß, auch viele anderen von Ihren Schützlingen),

möchten heute auf diesem Weg sagen:

  • Danke für die helfende Hand.
  • Danke für die tröstenden Worte.
  • Danke für die Hilfe, neue Wege zu finden.
  • Danke für die Geduld, wenn es nicht vorangeht.
  • Danke, dass Sie jederzeit Ihr Bestes geben.
  • Danke, für die Hilfe, den eigenen Horizont zu erweitern.
  • Danke, dass Sie uns zeigen, wie viel Potenzial in uns steckt.
  • Danke, dass Sie auf jeden von uns so individuell eingehen.

Das sind nur einige der Dinge, für die wir Danke sagen möchten. Sicherlich hat noch jeder von uns ganz persönlich Dinge für die er dankbar ist.

Es sind auch die Ausflüge, Zusammentreffen vor den Feiertagen und Sommerfeste, die jedes Mal mit viel Liebe und Zeitaufwand organisiert werden – was viele von uns zu schätzen wissen, weil es oft keine andere Möglichkeit gibt, sich unter andere Menschen zu trauen.

Jeder von uns hat seine individuelle Zeit mit Ihnen, die ihm zur Verfügung steht, und doch findet sich im Falle der persönlichen Krise eine Möglichkeit, einen Besuch, ein Treffen oder ein Telefonat zu bekommen, um Hilfe zu kriegen.

Es gibt sicherlich noch sehr viele Dinge, die hier nicht zur Sprache gekommen sind.

Fakt ist: Es ist sehr schön, dass es das „Betreute Wohnen“ gibt und damit Betreuerinnen/Betreuer, die jederzeit bereit sind, sich nach bestem Wissen und Gewissen sich für Ihre Schützlinge einzusetzen.

Danke, dass es Sie gibt!

PS: Mir persönlich haben auch die Tagesstätte Nord, die Werkstatt Druck & Papier, sowie die Ergopraxis Vegesack sehr geholfen.

 

Andrea S. nutzt das Angebot betreuten Wohnens, besucht eine der ArBiS-Werkstätten und hat

den Wunsch geäußert, diesen offenen Brief in den LebensRäumen zu veröffentlichen.

 

 

Digital unterwegs

Gerade für Senioren hat es große Vorteile, sich mit den digitalen Medien auszukennen. Die Tagesgäste an den Vorteilen der digitalen Entwicklungen teilhaben zu lassen – dieses Anliegen hatte Uwe Goldenstein, verantwortliche Pflegefachkraft der Tagespflege am Oslebshauser Park, schon vor langer Zeit. Seiner Überzeugungsarbeit und seinem andauernden digitalen Engagement ist es zu verdanken, dass 2013 schließlich ein Tablet, ein Beamer und eine Leinwand angeschafft wurden. Seitdem werden online Spiele gespielt, Filme geschaut oder Bilder betrachtet. Besonders das bekannte Fernsehformat „Wer wird Millionär?“ findet unter den Tagesgästen großen Anklang. Im großen Kreis wird geraten und debattiert, so dass meistens auch die richtige Lösung gefunden wird. Diese wird dann reihum in das Tablet eingegeben. Alle machen mit und haben Freude daran. Wenn „Denksport“ auf dem Programm steht, wird im Gespräch oft an Erinnerungen angeknüpft. Kommt das Gespräch dann auf einen Schauspieler aus alten Zeiten, suchen Uwe Goldenstein und sein Team auf youtube nach einem alten Film, in dem der besagte Schauspieler mitspielt. Dann gibt es einen Kino-Vormittag in der Tagespflege. Auch Fotos, die bei Festen oder Ausflügen gemacht wurden, können gemeinschaftlich angeschaut werden – wie es die Senioren von einer Diavorführung von früher kennen. Und wenn alte Bilder aus längst vergangener Zeit angeschaut werden, werden Erinnerungen geweckt und besprochen. Smartphones sind unter den Senioren noch wenig verbreitet. Erst wenige der Tagesgäste haben ein Handy. Wenn der Wunsch danach aufkommt, unterstützt Uwe Goldenstein bei der Suche im Internet nach einem bestimmten Produkt oder einer Information am Tagespflege-PC. „Für die Senioren kann es sehr hilfreich sein, das Internet nutzen zu können. Sie können besser Kontakt halten, sich selbstständig informieren und über das Internet Notwendiges bestellen“, betont Uwe Goldenstein. „Noch sind wenige Senioren den Umgang mit dem Internet gewohnt. Dies wird wohl aber im Laufe der Zeit zunehmen und eine größere Rolle spielen.“ (Dorothea Salzmann-Schimkus)

Von der Not zur Tugend

Im März wurden die Tagespflege-Einrichtungen für Senioren aufgrund der Pandemie-Beschränkungen geschlossen. Die Mitarbeitenden unterstützten in der nun folgenden Zeit die anderen Bereiche des Sozialwerks. So erging es auch Wilhelmine Stender, der verantwortlichen Pflegefachkraft in der Tagespflege Neustadt. Sie wurde in der Heimstätte am Oslebshauser Park als Betreuungskraft eingesetzt. Die zunächst für alle herausfordernde Situation wandelte sich in eine für alle Beteiligten bereichernde Zeit. In einer Denksport-Aktion im Rahmen der Beschäftigung sammelten die Senioren 40 Wörter, die ihnen zum Thema „Mai“ einfielen. Die nun folgende Aufgabe, aus diesen Wörtern eine Geschichte zu kreieren, stieß zunächst auf Bedenken. Handschriftlich wurden Texte auf Flipcharts geschrieben. Gemeinsam wurden Einleitung, Hauptteil und Schlussteil erarbeitet. Die Freude und das Zutrauen wuchsen mit dem Tun. „Die Formulierungen stammen vollständig von den Senioren, die Zusammenstellung der Textfragmente auch zu etwa 80 Prozent“, erzählt Wilhelmine Stender stolz über die gelungene Aktion. Sie habe den Prozess lediglich gesteuert, schließlich das Ganze abgetippt und zu einem Ganzen zusammengefügt. Am 26. Juni feierte das kreative Team den fertiggestellten Text und den Abschied von Wilhelmine Stender, die in der wiedereröffneten Tagespflege Neustadt dringend gebraucht wurde. (Dorothea Salzmann-Schimkus)

 

Der Mai ist gekommen!

Nach dem launischen April freuen wir uns alle auf den Wonnemonat Mai; er ist der schönste Monat im Jahr. Alles ist grün, die Blumen blühen in den verschiedensten Farben und das Unkraut sprießt. Der Spargel schießt und die Sonne macht die Erdbeeren rot. Bei der Gartenarbeit werden wir von einem Gewitter überrascht. Nach dem heftigen Regen kommt der Regenbogen hoch. Das Vogelgezwitscher verrät, dass die Vögel brüten wollen. Die Schwalben und Störche sind bereits aus dem Süden zurückgekehrt. Auch die Maikäfer werden wieder sichtbar. Selbst die Maikatzen dürfen zur Freude der Kinder nicht fehlen. Während der anstrengenden

Gartenarbeit genießen wir die Maibowle, holen den Maibaum und gehen abends zu flotter Musik zum Tanz in den Mai. Am Tag der Arbeit finden viele Umzüge statt. Das Maibock-Fass wird angestochen und wir lassen uns das erste kühle Bier gut schmecken. Am ersten Wochenende feiern wir am Sonntag den Muttertag.

Mit einem Strauß Maiglöckchen und einer leckeren selbstgemachten Schokoladentorte genießen wir diesen Tag. Später werden wir mit einem Eis und

Sahne überrascht. Als krönenden Abschluss gehen wir gemeinsam ins Theater,

um die „Hochzeit des Figaro“ zu erleben. Es war ein gelungener Tag. Bei zunehmender Wärme werden die Badeanstalten geöffnet. Wir stillen unseren aufkommenden Hunger mit leckeren Grillwürsten. Bei den vorbeispazierenden hübschen Mädchen konnten die Männer die verführerischen Blicke nicht abwenden. Die Vatertags-Touren neigen sich dem Ende zu und die Männer gehen ins Gasthaus, um noch einen „Absacker“ zu trinken. Jetzt kurz vor dem bevorstehenden Sommer finden auch die Schützenfeste statt. Selbst die Campingplätze füllen sich mit Menschen. Für uns war es ein erlebnisreicher Monat!

Corona: Flexibilität gefragt

Was machen die Seelsorger in Zeiten von Corona? Auch in unserem Bereich hat das Virus alles durcheinandergewirbelt; unsere Flexibilität ist gefragt! Aufgrund der Richtlinien des Gesundheitsamtes für die einzelnen Einrichtungen unseres Sozialwerkes muss verständlicherweise der sogenannte Querverkehr vermieden werden. Also können wir nicht einfach wie gewohnt zwischen Einrichtungen und Wohnbereichen wechseln. Doch wie können wir uns weiterhin um die Menschen kümmern? Resignieren ist keine Lösung und daher haben wir uns auf die Suche nach neuen Wegen und Möglichkeiten gemacht. Das brachte spannende Entwicklungen mit sich. Einige von uns arbeiten zurzeit entsprechend ihrer beruflichen Profile außerhalb des pastoralen Dienstes zum Teil in der Beschäftigung. Und wie läuft es mit Gottesdiensten, Andachten und Seelsorge? So wie wir es zum Beispiel für unsere Kirchengemeinden praktiziert haben, sind wir den Weg der Digitalisierung und modernen Medien gegangen. Andachten, die wir nur noch vereinzelt live per Ansprache mit Liedern einbringen können, zeichnen wir mit Hilfe des Smartphones auf Video auf und geben sie per USB-Stick oder DVD weiter. Über Fernseher oder Beamer können wir auf diese Weise gesehen und gehört werden. Und wir bieten die sogenannte „Seelsorge to go“ an, also mobile Seelsorge außer Haus: Mit Mundschutzmasken und entsprechendem Abstand unternehmen wir Spaziergänge im Freien und ermöglichen Begegnung miteinander. Eine andere Möglichkeit sind Open-Air-Konzerte. Unser musikalischer Kollege Christian Schwarz hält auf einem Platz vor einer Einrichtung ein Freiluft-Konzert ab und die Bewohner können von ihren Balkonen oder Fenstern aus die Darbietung genießen. Aus Verlegenheiten werden Gelegenheiten. Mit der Flexibilität ist das so eine Sache. So merkte jemand kürzlich an: „Warum kann eigentlich nicht einfach mal alles so bleiben wie es ist; und brauchen wir unbedingt immer wieder Veränderungen?“ Neues ist erst einmal anstrengend, macht vielleicht sogar Angst. Doch sind Veränderungen auch wichtig. Wie wir aktuell in der Krisenlage erleben. In der Bibel gibt es dazu eine wichtige Aussage vom weisen Salomo im Buch der Prediger: „Jedes Ding hat seine Zeit. Das gilt für alles, was unter dem Himmel geschieht.“ Erkennen wir, was aktuell an der Zeit ist und stellen uns verantwortlich darauf ein. Flexibilität ist gefragt!(Pastor Martin Courier)