Digital im Pflegeheim

Wie im achten Altersbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über „Die Digitalisierung der Lebenswelt älterer Menschen“ beschrieben, haben auch zunehmend Bewohner*innen in den Senioreneinrichtungen den Wunsch nach Internet-Zugängen.

In den Pflegeeinrichtungen des Sozialwerks wurden in diesem Jahr mehr WLAN-Zugänge eingerichtet und stehen nun auch den Bewohner*innen zur Verfügung. Einige Senioren, wie Frau Lück (91) oder Herr Heindorf (75), nutzen schon seit längerer Zeit Tablet oder Laptop. Frau Lück ist eine „Leseratte“. Lange hat sie ihren Mann gepflegt, bevor beide in die Heimstätte Ohlenhof umzogen. Hier hat sie Gelegenheit und Zeit, ihr Hobby wiederaufzunehmen. Sie ist mit der Online-Ausleihe der Stadtbibliothek verbunden und leiht sich regelmäßig Romane als E-Books aus. Außerdem konnte sie mit ihrem Tablet auf Facebook die Reise ihres Sohnes verfolgen und hält über E-Mail-Kontakt zu Kindern und Enkeln. Die Einrichtung des Gerätes haben ihre Kinder übernommen und ihr gezeigt, wie es geht.

Herr Heindorf ist selbst technisch versiert und hält gerade in dieser durch Corona geprägten Zeit mit Laptop und Smartphone Kontakt zu Angehörigen, Freunden und seiner Selbsthilfegruppe. Er informiert sich über Aktuelles und freut sich über manchen lustigen Clip, der gerade im Internet kursiert.

Während der Schließung der Heimstätten in der Corona-Hochphase des ersten Lockdowns oder während Quarantäne-Zeiten waren Telefon oder Tablets mit der Möglichkeit zu skypen, im Heim wichtige Kontaktmöglichkeiten zu den Angehörigen.

Filme, Musik und Ratespiele aus dem Internet sind zudem eine beliebte Möglichkeit, Neues oder Altes (wieder) zu entdecken und ergänzen die Beschäftigungsangebote.

 

Vera Strech,
Einrichtungsleiterin der Heimstätte Ohlenhof

Foto: Alessandro Vallainc, Unsplash

2 Kommentare
  1. Ines Kind
    Ines Kind sagte:

    Wie schön, dass auch Senioren digitale Medien für sich entdecken. Das Ausleihen von Ebooks ist ein toller erster Schritt dahin. Ich habe für meine Großmutter einen Chromecast gekauft aber einrichten kann sie ihn leider dennoch nicht alleine, sie ist auch mit einem Tablet ausgestattet. Folgende Anekdote fällt mir noch ein: Ein Senior war Schmerzpatient, entdeckte aber das Videospiel Skyrim für sich. Denn immer, wenn er spielte waren die Schmerzen weg. Er erlange Medienpräsenz indem er einen Zettel in der Nachbarschaft verteilte: Er suche junge Leute, die ihm helfen konnten und ihm das Spiel am PC zu erklären. Zuvor hatte er es nur auf der Spielekonsole gespielt. Wirklich toll, und klasse, dass man sich im hohen Alter nicht vor Neuem verschließt!

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    • D.SS-Sozialwerk-Bremen
      D.SS-Sozialwerk-Bremen sagte:

      Da sind wir voll und ganz Ihrer Meinung, Frau Kind! Die Nutzung von digitalen Medien ist ein echter Mehrwert für die Senioren und oft ein verbindendes Element zwischen den Generationen.

      Antworten

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