Nachhaltigkeit

Respektvoll
haus-wirtschaften

Die folgende Ansprache richtete die Leiterin der Hauswirtschaft des Sozialwerks zu Beginn der Gesamtleiterbesprechung am 8. März 2022 an ihre Kolleginnen und Kollegen. Viele von uns waren so bewegt von ihren Worten, dass der Text hier für alle veröffentlicht werden soll.

 

Guten Morgen. Heute hier die Andacht zu halten, hat mir schon etwas Kopfzerbrechen bereitet. Die Schwierigkeit ist ja: Worüber soll ich sprechen? Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, aber ich merkte: Es muss von Herzen kommen. Das machte die Auswahl nicht viel leichter, aber dann kam mir die Idee: Ich rede einfach über meine Lieblingssthemen: Hauswirtschaft und Nachhaltigkeit.

In unserer Hauswirtschaft im Sozialwerk und in der Hauswirtschaft allgemein nimmt die Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert ein. Ökonomie, Ökologie und soziale Werte bestimmen mehr und mehr unser Handeln. Wir setzen Ressourcen verantwortungsbewusst ein, nutzen Dosiersysteme für unser Reinigungsmittel, arbeiten mit Mikrofasertüchern aus Plastikflaschen, versuchen weitgehend auf Einweggeschirr zu verzichten und setzen Trinkwasserspender ein, um Plastik zu sparen und die Arbeit der Mitarbeitenden zu erleichtern. Doch es gib noch viel zu tun.

Nur wenige Generationen hat es gebraucht, um mit un­serem Energiekonsum das Klima und damit das Gleichgewicht unseres Ökosystems massiv und bedrohlich zu verändern. Denn der Klimawandel kommt nicht. Er ist da. Er ist in vollem Gange und immer stärker spür­bar. Wir bewegen uns auf eine drei Grad wärmere Welt zu. Die Folgen sind immens und sie sind schon heute deutlich: Die Gletscher schmelzen in rasan­tem Tempo, der Meeresspiegel steigt, Wetterex­treme wie Hitzeperioden, Hochwasser, Stürme oder Star­kregen nehmen zu – mit katastrophalen Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Noch tun wir so, als könn­ten wir über die Natur herrschen und sie bis zum letzten Teil ausbeuten und vermarkten. Unsere Wirtschafts- und Lebensweise baut auf stän­digem Wachstum auf, das uns scheinbar kaum eine andere Wahl lässt, als alles aus dem Boden, den Tieren, den Pflanzen herauszuholen. Da wird so lange Gift gespritzt, bis Insekten und Bienen aussterben; da werden Tiere, die wir nicht brau­chen, wie Müll geschreddert; da wird der Ozean mit Plastikmüll zugeschüttet, bis die Fische darin verenden; da wird so viel CO2 in die Luft geblasen, bis das Klima sich so aufheizt, dass es auch das menschliche Leben mehr und mehr gefährdet.

Es wird höchste Zeit, dass wir umdenken und uns nicht mehr länger als Herrscher über die Natur ver­stehen, sondern als Teil der Natur, der auf sie ange­wiesen ist. Es wird höchste Zeit, dass wir nicht von oben auf die Mitgeschöpfe herabsehen, sondern dass wir sie auf Au­genhöhe mit Respekt und Achtung betrachten. Ich denke, dass die besondere Aufgabe von uns als Christen darin besteht, zu einer anderen Haltung aufzurufen und diese auch selbst vorzuleben. Eine Haltung, die nicht mehr den Menschen als Mittelpunkt des Universums sieht, um den sich al­les dreht. Sondern eine Haltung, die von Dankbar­keit und Ehrfurcht gegenüber Gott und von Ach­tung gegenüber der Mitschöpfung geprägt ist. Gott hat diese wunderbare Erde geschaffen. Sie gehört ihm, nicht uns. Er hat sie als Lebensraum für viele Geschöpfe geschaffen, nicht für uns Men­schen allein.

Den Auftrag Gottes, die Erde zu bebauen und zu bewahren, haben wir Menschen in nahezu selbst­zerstörerischer Weise missbraucht. Diese Haltung verändert auch den Blick auf die Schöpfung. Die Erde, die Luft, das Wasser, die Tiere und Pflanzen sind Geschöpfe, die uns tra­gen und ernähren. Wir sollten ihnen dankbar sein, dass sie das bisher so zuverlässig für uns getan ha­ben, sie als Mitgeschöpfe achten und wertschät­zen. Diese Haltung, die nicht länger den Mensch als Mit­telpunkt der Schöpfung sieht, verändert auch die Sicht auf manche biblischen Texte.

Wenn wir uns zum Beispiel die Schöpfungsge­schichte im 1. Buch Mose 1 genau anschauen, dann wird dort deutlich: Der Mensch ist ganz besonders ab­hängig von den anderen Geschöpfen. Dass der Mensch als Letztes geschaffen wurde, wurde Jahr­hunderte lang so gedeutet, dass er eben die Krone der Schöpfung sei, für den alles andere geschaffen wurde. Von der Krone der Schöpfung steht aber nichts in der Schöpfungsgeschichte. Dass er als Letztes geschaffen wurde, zeigt vielmehr, wie sehr er von den anderen Geschöpfen abhängig ist, von der Erde, die ihn ernährt, von den Pflanzen und Tieren, von Luft und Wasser. Nicht der Mensch ist die Krone der Schöpfung, sondern der Sabbat. Am siebten Tag vollendete Gott seine Schöpfung – so heißt es in 1. Mose 2,1. Erst durch den Sabbat wird die Schöpfung vollendet.

Ich denke, dass damit nicht nur etwas über die Schöpfung am Anfang gesagt wird, sondern auch über die Schöpfung Gottes in der Gegenwart und der Zukunft. Mit dem Sabbat als der Vollendung der Schöpfung wird etwas über die Zukunft gesagt. Als Christen hoffen wir darauf, dass Gott uns von unseren Schuldverstrickungen befreien und uns neue Anfänge schenken kann. Mehr noch, wir glauben an die Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde. „Siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen“ – so heißt es zum Beispiel im Buch Jesaja in der Bibel.

Dieser neue Himmel und die neue Erde, die angekündigt werden, sind also nicht nur etwas Zukünftiges, sondern auch schon etwas Gegenwärtiges. Sie beginnen mit dem Wirken Jesu, mit seinem Tod und seiner Auferstehung. Die neue Erde und der neue Himmel entstehen dort, wo Gott gegenwärtig ist, wo das Leben geachtet und geschützt wird, wo Liebe und Achtsamkeit größer sind als Gleichgültigkeit und Hass. Und diese Neuschöpfung umfasst die ganze Schöp­fung, nicht nur den Menschen. Im Römerbrief le­sen wir, dass auch die Schöpfung sich nach Erlö­sung sehnt. Der Mensch wird also nicht von der Erde erlöst, sondern mit ihr zusammen.

Der Auftrag an den Menschen, Gottes Schöpfung zu bebauen und zu bewahren, besteht nach wie vor, so lange wir leben. Jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen. Gemeinsam können wir das Gesicht der Welt verändern. Öko-fairer Einkauf und Klimaschutz dürfen nicht Themen von Randgruppen bleiben, sondern müssen zu ge­samtgesellschaftlichen Anliegen werden. Wir brau­chen ein Um­denken, um unser Verhalten zu ändern. Das ist anstren­gend und bedeutet eine Veränderung unseres per­sönlichen Lebens. Aber es ist notwendig, denn es muss sich etwas ändern. Deshalb müssen wir uns aufmachen: Produkte fin­den, die nicht in Plastik verpackt sind, zum Markt gehen, um Produkte aus der Region zu kaufen, nachfragen und hinschauen, um auf ökologische Landwirtschaft zu achten. Fair bezahlte und gehandelte Lebensmittel sind ein wichtiger Baustein nachhaltiger Ernährung.

Etwa 20 Prozent des CO2-Ausstoßes hängen an der Ernährung. Unsere täglichen Verzehrgewohnheiten können also einiges bewirken. Nötig ist aber auch eine verän­derte und nachhaltige Mobilität. Nötig sind gut ge­dämmte Gebäude, die den Energieverbrauch re­duzieren. Für die Zukunft der Erde. Für unsere Kinder und Enkelkinder. Für die Menschen in den anderen Teilen der Erde. Und für die ganze Schöpfung.

„Mein Interesse gilt der Zukunft, weil ich den Rest meines Lebens darin verbringen werde.“

Birgit Köpke

Foto: Greg Rakozy von Unsplash

InJob_ArBIS

InJob – Auf ins (Arbeits-)Leben!

Katja wiegt die Ananas-Kokos-Kekse ab, die sie heute Morgen gebacken hat.

Monika bearbeitet die Oberfläche eines kleinen Holzflugzeugs.

Daniel stellt Kartons für Spielzeug her.

Sonja spielt mit einer kleinen Gruppe Senioren Mensch-ärgere-Dich-nicht.

Albert begleitet einen Bewohner zum Arzt.

Julian befreit ein Blumenbeet von Unkraut.

Alle diese Personen üben sehr unterschiedliche Tätigkeiten aus, doch eines haben sie gemeinsam: Sie sind in einem InJob beschäftigt.

Als „InJob“ bezeichnet man in Bremen Arbeitsgelegenheiten im Sinne des § 16 Abs. 3 SGB II („Ein-Euro-Jobs“). Wer Arbeitslosengeld II bezieht, hat die Möglichkeit, einen InJob zu machen, und erhält für die Dauer der Zuweisung eine sog. Mehraufwandsentschädigung (MAE), die aktuell bei 1,55 € pro geleistete Teilnahmestunde liegt. Außerdem werden die Kosten für das Stadtticket (aktuell 25,00 €) übernommen.

Doch das zusätzliche Geld, das InJobber*innen zum ALG II erhalten, ist selten der Hauptgrund, weshalb ein InJob ausgeübt wird. Viel wichtiger ist den meisten, dass sie aus ihren vier Wänden rauskommen, Kontakt mit anderen Menschen haben und einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Unsere InJobber*innen erfahren, dass sie gebraucht werden und dass man sie schätzt.  Diese Erfahrung stärkt das Selbstvertrauen ungemein.

Und wer in einem InJob ist, lernt dazu: In unseren Werkstätten zum Beispiel Grundarbeitstechniken wie die Anlage und Pflege von Beeten, das Schrauben und Leimen von Holzverbindungen, das maschinelle Schneiden von Papier oder die Pflege von Maschinen und Werkzeugen; wer im Bereich Betreuung eingesetzt ist, lernt beispielsweise den Umgang mit demenzerkrankten Senior*innen oder die Kommunikation mit psychisch kranken Bewohner*innen.

Am Ende ihres InJobs haben unsere InJobber*innen etwas zu bieten!

Doch noch etwas ist wichtig. Zu unserer InJob-Maßnahme gehört eine sozialpädagogische Begleitung. Das heißt: unsere InJobber*innen erhalten Beratung und Unterstützung bei ihren verschiedenen persönlichen Schwierigkeiten. Wir haben ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte und helfen dabei, Hürden zu überwinden.

Eigentlich ein „Rundum-Sorglos-Paket“ ….

Übrigens: InJobs sind bei uns möglich in folgenden Einsatzstellen: Bäckerei, Holzwerkstatt, Papierverarbeitung, Küche, Garten/Kunst, Hauswirtschaft, Projektwerkstatt, Tagespflege, Tagesstätte Nord und Besuchsdienst. Welche Einsatzstelle zu wem passt, finden wir gemeinsam in einem Vorstellungsgespräch heraus.

WIR, das ist das Team InJob von der ArBiS. Wir sitzen im Schwarzen Weg 92 in Gröpelingen und sind unter Telefon 6190-187 zu erreichen.

Simone Vogt

Ehemalige gesucht

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläumsjahres ist die Privatschule Mentor mit einer neuen Website an den Start gegangen.
Dort gibt es einen Bereich, in dem es um die ehemaligen Schüler*innen der Schule gehen soll.
Hierfür sammeln wir ab sofort Artikel, Fotos und Erinnerungen von ehemaligen Schülerinnen und Schülern. Aber auch Berichte über ihren Werdegang oder ihre Zukunftspläne.
Meldet euch gern, wenn ihr die Schule innerhalb der letzten 60 Jahre besucht habt und schickt eure Beiträge an info@privatschule.mentor.de oder meldet Euch telefonisch unter 0421 6190122.

Jeder Cent kommt an

Die Spendenbereitschaft der Seniorinnen und Senioren aus der Bremer Neustadt reißt nicht ab. Zum dritten Mal ist das Sparschwein der Tagesgäste in der Tagespflege prall gefüllt. Diesmal geht der gesammelte Betrag von 600 Euro zur Hälfte an das Obdachlosenprojekt des FamilienZeitRaums in der Großen Johannisstraße, die andere Hälfte erhält der „Freundeskreis Bremer Kinder in Not“.

„Die Idee der Spendensammlung stammt von den Tagesgästen“, so Wilhelmine Stender. In der Tagespflege in der Neustadt werden ältere Menschen tagsüber versorgt und verbringen den Tag in Gesellschaft. Am Nachmittag kehren sie in ihr Zuhause zurück. So wird ihnen ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglicht und pflegende Angehörige werden entlastet.

Während des ersten Lockdowns musste die Tagespflege schließen. Als sie endlich wieder öffnen durfte, gab es strenge Vorgaben. Die Tagesgäste wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe darf seither an zwei, die andere an drei Tagen in die Tagespflege kommen. Um das Risiko der Ansteckung mit dem Virus noch weiter zu minimieren, teilten die Mitarbeiter*innen der Einrichtung den Raum durch einen Klebestreifen auf dem Boden in zwei Bereiche, die streng voneinander getrennt wurden. Dass man jeder negativen Sache auch etwas Gutes abgewinnen kann, bewiesen die kreativen Senior*innen: Bei jeder „Grenzverletzung“ musste ein kleiner Geldbetrag in ein Sparschwein geworfen werden – für einen guten Zweck.

Die Corona-Bestimmungen lockerten sich, doch die lieb gewordene Gewohnheit der Spendensammlung blieb.

Diesmal wird das benachbarte Obdachlosenprojekt des FamilienZeitRaums mit einem Betrag von 300 Euro unterstützt. Hier bekommen wohnungslose Menschen an drei Tagen kostenlos ein warmes Mittagessen, können sich aufwärmen, duschen, ihre Kleidung waschen oder aus der Kleiderkammer kostenlos gut erhaltene Kleidung bekommen.

Die andere Hälfte geht an den „Freundeskreis Bremer Kinder in Not“. Der kleine, gemeinnützige Verein, der nur mit ehrenamtlichen Mitarbeitern agiert, hilft Bremer Kindern schnell und unbürokratisch, wenn „Not am Mann ist“. Der Verein unterstützt z.B. behinderte oder benachteiligte Kinder. Auch Kindergruppen werden darin unterstützt, allen Kindern den Zugang zu Sport- und Freizeitangeboten zu ermöglichen, damit niemand aus finanziellen Gründen ausgeschlossen wird.

„So viel Freigiebigkeit und Großherzigkeit ist vorbildlich“, freut sich Wilhelmine Stender. Sie verrät, dass dies nicht die letzte Aktion gewesen sein soll. Denn das Sparschwein sei schon wieder gefüllt und das nächste Spendenziel werde schon gesucht.

Die Spendenübergabe fand am 11. Februar 2022 um 11.45 Uhr vor der Tagespflege Neustadt, Große Johannisstraße 131-147 statt. Thomas Möller, der ehrenamtlich im Vorstand des „Freundeskreis Bremer Kinder in Not“ tätig ist, und Piet Apel, der das Obdachlosenprojekt in der Großen Johannisstraße ins Leben gerufen hat, nahmen jeweils einen symbolischen Scheck über 300 Euro in Empfang. Den Senior*innen war es sehr wichtig, dass „jeder Cent ankommt“. Dies wurde ihnen von beiden Spendenempfängern versprochen.

Ausbildung Pflege Sozialwerk

Pflege – zeitgemäß und attraktiv

Die Ausbildung in der Pflege ist grundlegend reformiert worden. Wer jetzt einen Beruf in diesem Bereich erlernen möchte, muss sich nicht mehr entscheiden, ob es der Ausbildungsgang der Kinderkranken-, Alten- oder allgemeinen Pflege sein soll. Die generalistische Pflegeausbildung vereint alle drei Berufsfelder in einem.

Jährlich gibt es drei Zeitpunkte, zu denen ein neuer Ausbildungsgang startet: Am 1. April, am 1. August und am 1. Oktober geht es los. Im Sozialwerk wird in allen drei Heimstätten ausgebildet: in der Heimstätte Ohlenhof in Gröpelingen, in der Heimstätte am Oslebshauser Park und in der Heimstätte am Grambker See.

Statt des bisher üblichen Bewerbungsverfahrens mit Anschreiben, Einladung und Vorstellungsgespräch hat Personalreferent Justin Sommer und sein Team ein neues Format gegenseitigen Kennenlernens entwickelt.

Am 13. Januar fand erstmals ein Bewerber*innentag in der Heimstätte am Oslebshauser Park statt. Für den neuen Ausbildungsgang hatte es einen guten Zulauf an Bewerbungen gegeben. Knapp 40 Anwärter*innen hatten sich für den neuen Ausbildungsgang entschieden. Zum ersten der geplanten Bewerber*innentage in diesem Jahr wurden acht potentielle Auszubildende eingeladen. Fünf folgten der Einladung, was wohl auch den verschärften Corona-Regeln geschuldet war.

Die Veranstaltung startete mit einer Vorstellungsrunde. Dann gab es Tests in verschiedenen Bereichen wie Pflegewissen, Allgemeinbildung, Deutsch, Mathematik u.a.. Und schließlich war viel Zeit für das persönliche Gespräch, um sich gegenseitig kennenzulernen. Die Kandidat*innen waren im Alter von 18 Jahren bis Mitte Fünfzig, verschiedener Nationalität und kamen mit großem Interesse an der neuen Ausbildung.

Warum das Sozialwerk als möglicher Arbeitgeber ausgewählt wurde, interessierte Justin Sommer besonders. „Die jungen Leute schätzen die Vielfalt im Sozialwerk. Man wird in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt und es gibt viele Einrichtungen, in denen man arbeiten kann. Auch die Tatsache, dass im Sozialwerk christliche Werte vertreten werden, hat für einige den Ausschlag gegeben, sich bei uns zu bewerben“, so der Personalverantwortliche.

Der erste Bewerbertag war durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie deutlich reduziert. Justin Sommer kann sich da noch deutlich mehr vorstellen und erhofft sich von den nächsten Veranstaltungen noch mehr Inhalte, kurzweilige Aktionen und geselliges Zusammensein, kurzum: einen gelungenen Start in eine vielversprechende Ausbildung.

 

Bild Abendmahl

Willkommen!

Wie geht es dir, wenn du vor einer verschlossenen Tür stehst? Klar, wenn es die eigenen Türen sind, dann schließt man ab, um sein Privateigentum zu schützen. Nachbarn von uns hatten ihren Schuppen nie abgeschlossen. Der befindet sich schließlich hinter dem Haus und da wird schon nichts passieren. Irgendjemand hatte sich jedoch über den offenen Schuppen gefreut und die Einladung dankend angenommen, sich zu bedienen. Somit waren alle Fahrräder der Familie verschwunden!

Wenn du jedoch dringend etwas besorgen musst und willst ein Geschäft oder eine Behörde betreten und stehst vor verschlossenen Türen – das kann gewaltig nerven, oder? Ich rief mal bei einer Hotline an und wurde ständig weiterverbunden, bis ich schließlich wieder bei der Person landete, die ich zuerst am Telefon hatte. Ich dachte, so etwas gibt es nur im Film! Oder eine verschickte E-Mail wird nicht beantwortet. Wir kennen solche Situationen nur zu gut.

Im Leben gibt es Türen, die verschlossen sind und wir bleiben enttäuscht zurück: Trotz guter Vorbereitung durch die Prüfung gefallen, eine enge Beziehung geht in die Brüche oder eine Krankheit wirft alle Pläne über den Haufen.

Ganz anders geht es uns, wenn wir willkommen sind. Jemand freut sich, mich zu sehen und ich darf ankommen. Jemand hört mir zu und geht auf mich ein. Ich merke, ich bin wichtig und man legt Wert auf die Gemeinschaft mit mir.

Bei Gott ist die Tür immer offen und ich bin willkommen! Jesus Christus spricht: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Dieser Bibelvers aus dem Johannesevangelium 6, Vers 37, ist die Jahreslosung für 2022.

Die Jahreslosung wird in einem Ökumenischen Arbeitskreis für die verschiedenen christlichen Kirchen, Werke und Gemeinschaften ausgewählt, um mit einer zentralen Aussage der Bibel Hoffnung, Trost und Ermutigung weiterzugeben.

Das Bild verdeutlicht, worum es geht: Eine Offene Tür mit dem Schlüssel in Kreuzform und dem Abendmahl im Raum: Jesus starb für uns am Kreuz, damit die Verbindung zu Gott möglich ist. Wir haben mit ihm Gemeinschaft, wie es im Abendmahl deutlich wird.

Nicht vergessen: Bei Jesus bist du immer willkommen!

Martin Courier, Seelsorger im Sozialwerk

Infoabend der Privatschule Mentor fällt aus

Pandemiebedingt muss der Infoabend am 18. Januar leider ausfallen. Geplant war ein Tag der offenen Tür ab 17 Uhr mit anschließender Infoveranstaltung durch die Schulleitung. Gern können Sie alternativ einen persönlichen Beratungstermin unter 0421/6190-121 vereinbaren.

Die Privatschule Mentor hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen eine solide Allgemeinbildung zu vermitteln und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Durch gezielte Leseförderung und berufliche Orientierungshilfen werden die Schülerinnen und Schüler fit für das Arbeitsleben gemacht. Der Name der Schule, Mentor, ist Programm: In einer positiven Lernatmosphäre, in der jeder gesehen und bestmöglich gefordert und gefördert wird, kommen auch diejenigen zu guten Lernergebnissen, die in der Anonymität einer großen Schule untergehen. Alle Bildungsabschlüsse können an der Oberschule mit gymnasialer Oberstufe gemacht werden.

Unterstützt durch gelebte christliche Werte möchte die Privatschule Mentor junge Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsensein begleiten. Die Schule liegt auf dem Gelände des Sozialwerkes der Freien Christengemeinde, einem christlichen Träger sozialer Einrichtungen. Hier wird Inklusion gelebt und ein tolerantes Miteinander eingeübt.

In der Privatschule Mentor findet der Unterricht von Klasse 5 bis 13 in überschaubaren Klassenverbänden statt. Absprachen geschehen über kurze Wege, weil jeder jeden kennt. So kann eine gute Betreuung der Kinder und Jugendlichen gewährleistet werden. Die etwa 140 Schülerinnen und Schüler kommen nicht nur aus dem direkten Umfeld, sondern aus ganz Bremen und dem Umland. Damit ist die Privatschule eine echte Bildungsalternative in der Bremer Schullandschaft.

Weitere Informationen finden Sie auf www.privatschule-mentor.de

Foto: unsplash

Kleiderkammer FamilienZeitRaum

KleiderRaum

Der FamilienZeitRaum bietet an drei Tagen pro Woche gesunde, frischgekochte Mahlzeiten für die Menschen im Stadtteil an. Immer häufiger nehmen dies auch Menschen ohne festen Wohnsitz in Anspruch. Darüber freut sich Piet Apel sehr, der ein Herz für die Freunde von der Straße hat und sich sehr für sie engagiert.

Und da die Gäste, die sich in der Initiative in der Neustadt mit einer warmen Mahlzeit versorgen, auch gut einmal eine warme Dusche und saubere Kleidung gebrauchen können, wird das Angebot aktuell um die Möglichkeit erweitert, sich zu duschen, die Kleidung zu waschen oder sich in der neu entstehenden Kleiderkammer mit neuer Kleidung einzudecken. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitete sich diese Idee schnell. Und schon trudelten erste Sachspenden ein: Schuhe, Hosen, Pullover, Jacken. Ein kleiner Raum im Untergeschoss wurde zu einer Kleiderkammer umfunktioniert. Eine Waschmaschine wurde aus einer Haushaltsauflösung gespendet.

Lediglich an Zeit bzw. an „Man-/Woman-Power“ mangelte es, um die vielen Kleiderspenden zu sortieren und einzuräumen. Doch hier kam dem Projekt die Kooperation des Sozialwerks mit der hoop Kirche in Kattenturm zugute. Sieben Studierende des „Momentum College hoop“ sprangen in die Bresche. Die jungen Leute, die zwei Jahre ihres jungen Lebens investieren, sich aus christlicher Motivation für das Gemeinwohl fit machen zu lassen, kamen Piet Apel und seinem Team zu Hilfe und sortierten eifrig und mit viel Spaß an der Sache die gespendete Kleidung in die neue Kleiderkammer ein.

Diese platzt nun aus allen Nähten und wartet darauf, in Anspruch genommen zu werden. Doch es bleibt noch einiges zu tun: „Die Zeit hat nicht ausgereicht, um alle Kleiderspenden zu sortieren“, so der Initiator des Projektes. „Es bleibt noch jede Menge Arbeit, denn es gibt schon wieder ganz viele neue Kleiderspenden. Können wir eine weitere Kleiderkammer bauen?“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.

 

Die Essens- und Kleiderausgabe befindet sich in der Großen Johannisstraße 141-147. Nähere Infos zu den Möglichkeiten, die Angebote in Anspruch zu nehmen oder sich hier ehrenamtlich zu engagieren, gibt es bei Piet Apel unter p.apel@sozialwerk-bremen.de oder 0421 / 16 33 93-13.

https://sozialwerk-bremen.de/kijufam/offene-angebote/#familienzeitraum

 

Frohe Weihnachten

… und ein gesegnetes neues Jahr 2022 wünscht das Sozialwerk der Freien Christengemeinde

aLa ArBiS Bremen

Neue Möglichkeiten

Kurt und Stefan arbeiten schon lange in zwei Werkstätten der ArBiS Bremen. Kurt ist schon lange in der Holzwerkstatt tätig. Mit den großen Gehörschützern auf dem Kopf ist er aus der Werkstatt, in der Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Beschäftigung finden, nicht mehr wegzudenken. Stefan hat in der Bäckerei ein Tätigkeitsfeld gefunden, wo er sich gern und verlässlich einbringt. Die Tagesstruktur tut ihm gut. Durch die Arbeit findet er Bestätigung, indem er einen wichtigen Beitrag leistet. Beide fühlen sich an dem Platz wohl, wo sie seit langer Zeit tätig sind, arbeiten verlässlich und sind zu richtigen Säulen des Arbeitsalltags geworden. Aber weiterentwickeln konnten sie sich bisher nicht. Bislang fehlten für Menschen wie sie Möglichkeiten, über sich hinauszuwachsen und aus dem Status der Beschäftigung in eine etwas anspruchsvollere Tätigkeit zu wechseln. Die Hürden waren so groß, für manche Menschen in den Werkstätten unüberwindlich groß.

Doch nun gibt es „aLa“ (andere Leistungsanbieter), ein neues Beschäftigungsformat, das wie gemacht ist für Menschen wie Kurt und Stefan. In Kooperation mit dem Berufsförderungswerks Friedehorst durchliefen die beiden zunächst ein Eingangsverfahren, in dem ihre Werkstatttauglichkeit geprüft wurde. Das haben beide mühelos gemeistert. Anschließend ging es in einem zweiten Schritt in den Berufsbildungsbereich. In den verschiedenen Bereichen wie z.B. der Hauswirtschaft oder Holzverarbeitung im Berufsförderungswerk Friedehorst (BfW) konnten sie sich ausprobieren, neue Fähigkeiten aneignen und bekamen Einsicht in verschiedene Berufsfelder. In externen Praktika im Berufsbildungsbereich kehren sie unter anderem in ihre altbekannten Werkstätten zurück, jedoch mit einem anderen Status. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bfw und der ArBiS Bremen klappt sehr gut und das ist auch für Kurt und Stefan bei den gegenseitigen Besuchen der Mitarbeitenden spürbar. So besuchte Natascha Priemel zuletzt einen Teil des Teams um Regina Kossmann (Sozialdienst) und Doris Elmas (Bereich Hauswirtschaft), um mit den beiden Beschäftigten den aktuellen Stand zu besprechen. Nach zwei Jahren im Berufsbildungsbereich werden die beiden Männer in der nächsten Stufe ihres Arbeitslebens ankommen, dem „aLa-Arbeitsbereich“. Dann bekommen sie einen Werkstattvertrag, sind in einem arbeitnehmerähnlichen Verhältnis und erhalten eine bessere Vergütung für ihre nun sozialversicherungspflichtige Arbeit. Auch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist nun gewährleistet.

Stefan und Kurt sind von der neuen Möglichkeit begeistert und hoch motiviert. Es fiel ihnen schwer, den Schritt aus dem sicheren Schutzraum als „Beschäftigter“ heraus zu wagen. Andererseits hatten sie sehr wohl wahrgenommen, dass sie mehr können und wollen. Nun hat „aLa“ ihnen diese neue Möglichkeit eröffnet, ihre Grenzen zu erweitern und sich zu entwickeln.

Wie werden diese neuen Maßnahmen finanziert? Während das Eingangsverfahren und der Berufsbildungsbereich vom Rentenversicherungsträger und der Arbeitsagentur getragen werden, finanziert sich der Arbeitsbereich aus dem Fachdienst Teilhabe vom Amt für soziale Dienste. Das große Ziel „erster Arbeitsmarkt“ ist auf diese Weise ein gutes Stück näher gerückt. Ergänzend gibt es für Menschen mit einem geringeren Bedarf an Beschäftigung „BOT“ (Beschäftigungsorientierte soziale Teilhabe). Diese umfasst einen Stundenumfang von 5 bis 15 Stunden, während „aLa“-Nutzer*innen in einem Anstellungsverhältnis von 15 bis 36,5 Wochenstunden eingebunden sind.

Die Rückmeldungen der beiden Pioniere – Stefan und Kurt – sind so positiv, dass auch andere Beschäftigte der ArBiS Bremen den nächsten Schritt wagen und die Beantragung mit Unterstützung der leitenden Ergotherapeutin Natascha Priemel eingeleitet haben.

 

 


Im Hauswirtschaftsbereich wird Kürbisbrot gebacken.


Stefan und Kurt (v.l.) im Berufsbildungsbereich


Kurt (2.v.l.) und Stefan (2.v.r.) mit Doris Elmas (Begleiterin im Bereich Hauswirtschaft, li.) und Regina Kossmann (Sozialdienst, re.)