GAP – gutes Arbeiten in der Pflege

„Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf“ – ein Projekt der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung

 „Nur mit mehr Personal durchbrechen wir den Teufelskreis von einem Gesundheitsberuf, der zurzeit selbst krankmacht. Es ist daher wichtig, zunächst bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege zu schaffen. Wir müssen Pflegekräfte entlasten, um ihnen eine Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf zu ermöglichen.“      

Claudia Moll MdB – Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung

 

Spätestens seit der Corona-Pandemie sind fehlendes Personal, die Arbeitsbedingungen und die zum Teil nicht angemessene Vergütung in der Pflege ein großes politisches Thema und stehen im Fokus der Öffentlichkeit.

Aber haben sich die Arbeitsbedingungen seitdem verbessert? Haben stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Dienste und Krankenhäuser deshalb mehr Personal zur Verfügung? Nein, natürlich nicht.

Was bleibt, ist, mit den vorhandenen Mitarbeitenden das Beste aus der Situation zu machen, Strategien für Verbesserungen zu entwickeln, Prozesse zu optimieren, Über- und Unterforderung zu vermeiden, um letztendlich den Erwartungen und Wünschen unserer Bewohnenden nach individueller Pflege und Betreuung auch weiterhin gerecht werden zu können.

Das Leitungsteam der Heimstätte am Grambker See, Tatjana Kinast (Einrichtungsleitung) und Sebastian Schillhahn (Pflegedienstleitung), hatten schon immer ein offenes Ohr für ihre Mitarbeitenden und versuchten, den Alltag für alle so zu gestalten, dass jeder mit einem guten Gefühl zum Dienst kam und auch wieder nach Hause ging. Dennoch waren beide der Meinung, dass eine zweite Meinung, nämlich die ihrer Mitarbeitenden, nicht schaden könne. Mit Unterstützung der Geschäftsleitung bemühte man sich daher um die Teilnahme am Projekt.

Nun sind seit dem Projektstart im Januar 2023 schon einige Wochen ins Land gezogen.
Der Auftakt – die große Mitarbeiterbefragung – verlief mit einer Rücklaufquote von 74 Prozent.
Allein dieses Ergebnis zeigt, wie vielen Mitarbeitenden daran gelegen ist, ihre Erlebniswelt zu reflektieren und gemeinsam ein Zeichen zu setzen.

Das Ergebnis wurde mit Spannung erwartet … und kann sich sehen lassen! Ein Großteil der Ergebnisse liegt deutlich über dem Vergleichswert der anderen am Projekt teilnehmenden Einrichtungen.

So sagten 84,38 Prozent der befragten Mitarbeiter „mein Dienstplan berücksichtigt individuelle Wünsche“ oder 81,98 Prozent „die Führungskultur steht für offene Informationspolitik“.

83,52 Prozent würden „ihre“ Einrichtung bei Freunden und Bekannten empfehlen und sogar 85,64 Prozent würden das Sozialwerk/die Heimstätte am Grambker See  als Arbeitgeber im Freundes- und Bekanntenkreis bewerben.

Dennoch nutzten unsere Mitarbeitenden diese Befragung auch dazu, sich und ihre Arbeit kritisch zu hinterfragen. So gaben „nur“ 55,36 Prozent an, dass die Übergaben gut organisiert sind. 31,92 Prozent empfinden die Kommunikation mit Angehörigen oftmals belastend und wünschen sich hier z.B. mehr Schulungen in der Gesprächsführung.

Im nächsten Schritt haben wir uns nun mit unserem Projekt-Couch Sven Hoffmann auf den Weg gemacht und zwei Projekte definiert, die wir gemeinsam mit allen Mitarbeitenden des Hauses bis zum 31.12.2024 bearbeiten möchten.

  1. Besprechungen im Alltag optimieren
  2. Kommunikation mit Angehörigen, Betreuenden und Bevollmächtigten

Warum wir das machen? Einfach, um noch besser zu werden und um unsere Mitarbeitenden noch mehr zu unterstützen, ihren oftmals herausfordernden Alltag für sich zufriedenstellend bewerkstelligen zu können.

Daniela Hahlweg, Bereich Senioren

 

Flyer: Das Projekt GAP

 

Bild oben: Projekt-Coach Sven Hoffmann, Sebastian Schillhahn, Susanne Gill, Camelia Astalosiu, Nadine Deimel, Tatjana Kienast, Simone Bonkowski, Daniela Hahlweg, Reza Etesaminia (v.l.)

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