Ausgezeichnete Erholung

Das Qualitätsaudit des Bundesforums Kinder- und Jugendreisen e.V. bescheinigt dem christlichen Bildungs- und Freizeitzentrum Flambacher Mühle hervorragende Qualität. „Wir freuen uns, nun ein zertifiziertes Haus nach den Kriterien des Bundesforums e.V. für Kinder- und Jugendreisen zu sein“, so Rolf Larsen, Leiter des Freizeit- und Bildungszentrum Flambacher Mühle.

Im Bildungs- und Freizeitzentrum im Oberharz wird ein umfassendes Qualitätsmanagement praktiziert, für das das Haus nun nach den Maßstäben des Bundesforums zertifiziert wurde. Dem Team der Einrichtung wurde bescheinigt, dass Gäste hier ein Haus vorfinden, das eine Reihe von Qualitätsstandards erfüllt. Hierzu gehören die Einhaltung und Umsetzung entsprechender Gesetze, der Jugendschutz, Notfall- und Krisenmanagement sowie ein Ausbildungs- und Fortbildungskonzept für Mitarbeitende. Die Betreuung der Gäste muss klar definiert sein und die Gestaltung der Angebote wird geprüft. Das Selbstverständnis, die Vorgehensweisen und Verträge müssen transparent sein und ein klar kommuniziertes Beschwerdemanagement vorausgesetzt. Durch Vor- und Nachbereitung der Beherberung wird ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess sichergestellt.

Das Siegel wird vom Bundesforum Kinder- und Jugendreisen e.V. verliehen. Das Forum ist ein Zusammenschluss bundesweit tätiger Verbände, Träger und Organisationen, die im Bereich Kinder- und Jugendreisen aktiv sind und setzt sich für die Förderung und Entwicklung des Bereichs ein.

Die Flambacher Mühle liegt inmitten von Wäldern und Seen vor den Toren Clausthal-Zellerfelds. Sie ist die ein idealer Ort für Bildungs-, Gruppen- oder Klassenfahrten. Auch Familien können hier eine entspannte Zeit verbringen. Auf Wunsch wird den Gästen ein Rundum-Sorglos-Paket angeboten. Für Kinder- und Jugendgruppen gibt es speziell auf deren Altersgruppe zugeschnittene Angebote. Dem Team ist besonders wichtig, dass das Miteinander von Herzlichkeit, Wertschätzung und Offenheit allen Menschen gegenüber geprägt ist.

„Wir empfinden Unterschiedlichkeit als Potential der Bereicherung“, so Rolf Larsen. Dem gebürtigen Schweden liegt es am Herzen, dass mit Angeboten für Körper, Seele und Geist jedem Gast ein angenehmer Aufenthalt ermöglicht wird.

Das christliche Freizeit- und Bildungszentrum wird von der Mentor-Stiftung Bremen betrieben.

Familien-Ausflug nach Thüle

Was für eine Premiere für den FamilienZeitRaum in der Bremer Neustadt: Wo normalerweise Gemeinschaft und Integration gelebt wird, wo pädagogische Unterstützung angeboten und die deutsche Sprache gelernt wird, wo in sozialen Fragen beraten und Essen an Bedürftige ausgegeben wird, ging es nun auf große Fahrt.
Mit einem gecharterten Reisebus und einer bunten, gut gelaunten Truppe ging es am 23.10.2021 in Richtung Frisoyte auf die Autobahn. Menschen aus Brasilien, Indonesien, dem Iran und von hier, im Alter zwischen drei Wochen und 65 Jahren, freuten sich miteinander auf einen entspannten und erlebnisreichen Tag miteinander.
Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Es gab exotische Tiere zu bestaunen und im Streichelzoo war man ganz nah dran. In der Achterbahn gab es den Adrenalin-Kick im freien Fall und auf der Wasserrutsche eine aufregende, nasse Fahrt zu erleben. Kurz: Es war für jede und jeden etwas dabei.
Dank der großzügigen Unterstützung der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, die aus Mitteln des Integrationsbudgets für die stadtteilbezogene Familienarbeit diesen Ausflug ermöglichte, konnten die knapp 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Tag im Tier- und Freizeitpark Thüle bei bestem Wetter von Herzen genießen.
Viele der teilnehmenden Familien hätten diesen wunderschönen Tag nicht erleben können –entweder, weil kein Auto vorhanden ist, um nach Frisoyte zu fahren, oder weil ein solcher Familienausflug so richtig ins Geld geht.
Umso mehr freuen wir uns, dass der FamilienZeitRaum den Familien dieses schöne Erlebnis ermöglichen konnte.

Piet Apel/FamilienZeitRaum

Infoabend an der Privatschule Mentor

Die Privatschule Mentor hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen eine solide Allgemeinbildung zu vermitteln und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Durch gezielte Leseförderung und berufliche Orientierungshilfen werden die Schülerinnen und Schüler fit für das Arbeitsleben gemacht. Der Name der Schule, Mentor, ist Programm: In einer positiven Lernatmosphäre, in der jeder gesehen und bestmöglich gefordert und gefördert wird, kommen auch diejenigen zu guten Lernergebnissen, die in der Anonymität einer großen Schule untergehen. Alle Bildungsabschlüsse können an der Oberschule mit gymnasialer Oberstufe gemacht werden.

Unterstützt durch gelebte christliche Werte möchte die Privatschule Mentor junge Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsensein begleiten. Die Schule liegt auf dem Gelände des Sozialwerkes der Freien Christengemeinde, einem christlichen Träger sozialer Einrichtungen. Hier wird Inklusion gelebt und ein tolerantes Miteinander eingeübt.

In der Privatschule Mentor findet der Unterricht von Klasse 5 bis 13 in überschaubaren Klassenverbänden statt. Absprachen geschehen über kurze Wege, weil jeder jeden kennt. So kann eine gute Betreuung der Kinder und Jugendlichen gewährleistet werden. Die etwa 140 Schülerinnen und Schüler kommen nicht nur aus dem direkten Umfeld, sondern aus ganz Bremen und dem Umland. Damit ist die Privatschule eine echte Bildungsalternative in der Bremer Schullandschaft.

Am 23. November findet um 19 Uhr ein Info-Abend in der Privatschule Mentor, Schwarzer Weg 96, statt.

Nähere Informationen unter Tel. 0421/6190121 oder www.privatschule-mentor.de


Foto: unsplash

Hilfe im Flutgebiet

Mitte Juli haben die Unwetter in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Zerstörung in furchtbarem Ausmaß gebracht. Eine Flutwelle hat viele Teile des Tals, der Infrastruktur, der Häuser, Autos und Brücken zerstört.

Das Sozialwerk hat vorab eine Soforthilfe in Höhe von 10.000 Euro an die Evangelischen Allianz Bonn/Siegburg gespendet, die Hilfen vor Ort koordiniert hat.

Eine kleine Delegation des Sozialwerks (Dr. Matthias Bonkowski, Vorstand des Sozialwerks; Christian Schwarz, Seelsorger im Sozialwerk; Michael Arndt, Hauswirtschaftsleiter der Heimstätte am Grambker See) reiste kurz darauf ins Ahrtal und unterstützte die Hilfsaktion und den Krisenstab vor Ort. Weitere Hilfen durch die Handwerker des Sozialwerks wurden dem Koordinationsteam vor Ort angeboten.

Vom 9.-11. und vom 16.-19. August fuhren daraufhin jeweis zwei Mitarbeiter des Immobilienmanagement erneut ins Flutgebiet, um dort zu helfen. Ausgerüstet mit einem Stromgenerator, einem Hochdruckreiniger und einem Nassstaubsauger halfen sie mit, Wohnungen zu säubern und eine Notstromversorgung herzustellen.


Bernd Mahler reinigt eine Wohnung, die von der Flut erfasst wurde.

Andreas Schäfer (2. v. l.) und Bernd Mahler (3. v. r.) mit ehrenamtlichen Helfern beim Einsatz im Flutgebiet

Bernd Mahler und ein ehrenamtlicher Helfer sichern die Stromversorgung.

Fotos: privat

Von Großzügigkeit überrascht

Firma nexadus und „Kinder in Not“ überreichen 2500 Euro an Haus ELFA

Die Kinder aus Haus ELFA waren noch in der Schule, als in der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung am 8. November Besuch eintraf. Thomas Möller vom „Freundeskreis Bremer Kinder in Not“ und drei Mitarbeiter*innen der Firma nexadus und deren Mutterkonzern „Salt and Pepper“ trafen am späten Vormittag in Gröpelingen ein, um sich einen Eindruck von dem Ort zu machen, der als Empfänger der großzügigen Spende ausgewählt worden war. Die stellvertretende Leiterin der Einrichtung, Melina Müller, und Bereichsleiter Markus Wruck empfingen die Gäste. In gemütlicher Runde lernte man sich kennen und stellte sich und seine Arbeit vor. Dies geschah bei einer Tasse Kaffee oder Tee und köstlichen Keksen, die die Kinder der Einrichtung eigens für diesen Anlass am Wochenende zuvor gebacken hatten. Dann wurde das Haus besichtigt: der geräumige Wohn-/Essbereich mit angrenzender Küche, das Wohnzimmer, das Büro und eines der Kinderzimmer, das nicht bewohnt, aber schon für die demnächst neu einziehenden Geschwisterkinder vorbereitet war. Den Besuchern gefiel, was sie sahen, doch das Anliegen von Melina Müller wurde von allen bestätigt: „Die Einrichtung hat den Charme einer Jugendherberge“, so die junge Erzieherin. „Wir würden gern die Einrichtung wohnlicher gestalten und den Kindern ,Extra Wünsche‘ wie neue Gemeinschaftsspiele und etwas fürs Außengelände ermöglichen.“

Thomas Möller überreichte stellvertretend für den Bremer Verein „Freundeskreis Bremer Kinder in Not“ den Scheck der Firma nexadus an Melina Müller. Durch die Weihnachtsaktion von Bremen vier im vergangenen Jahr war der Verein, der Kindern in Not schnell und unbürokratisch hilft, in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Auch die Firma nexadus war so auf den kleinen Verein aufmerksam geworden und hatte gleich zwei größere Beträge gespendet. Auf der Suche nach guten Verwendungsmöglichkeiten für das Geld war der Verein auf Haus ELFA gestoßen und hatte sofort Antwort bekommen. „Die schnelle Antwort, die Offenheit und Dankbarkeit haben uns dazu bewogen, das Haus ELFA der Firma nexadus als Spendenempfänger vorzuschlagen,“ so Thomas Möller. Die Firma für Ingenieursdienstleistungen nahm den Vorschlag gern an. Statt teurer Kundengeschenke hatte sich der Systemanbieter in diesem Jahr dazu entschlossen, die Ausgaben an einen wohltätigen Verein zu spenden.  Für Jan Niklas Caliebe, Niederlassungsleiter nexadus in Bremen, ist dies ein Modell auch in Zukunft: „Wir geben unseren Partnern lieber Karten persönlich in die Hand und sagen ihnen, wofür wir das Budget für die Weihnachtsgeschenke verwendet haben.“

Als Dankeschön für die großzügige Unterstützung hatte die Einrichtung Geschenke für die Gäste vorbereitet: zwei Vogelhäuser, die von der Holzwerkstatt für psychisch beeinträchtigte Menschen gefertigt und von den ELFA-Mitarbeitenden mit dem Schriftzug „Haus ELFA“ über dem Eingang versehen wurden.


Im Gespräch: (v.l.) Thomas Möller, Jan Niklas Caliebe, Melina Müller, Venja Gatzenmeier


Bei der Besichtigung der Einrichtung: (v.l.) Melina Müller, Markus Wruck, Jan Niklas Caliebe, Venja Gatzenmeier


Spendenübergabe: (v.l.) Thomas Möller, Jan Niklas Caliebe

Hier blühe ich auf

„Ich brauchte einen Arbeitsplatzwechsel: Die Aufgaben kannte ich alle, es musste etwas anderes her, ich war richtig unzufrieden.“ Seit Anfang September 2021 ist Dirk Röser bei den Handwerkern im Sozialwerk tätig. Er sitzt mir gegenüber, mein lieber Schwiegersohn in spe, und er sprüht vor Begeisterung. „Hier habe ich keinen, der mir auf den Hacken steht, die lassen mich einfach machen.“ Schon während der beiden Tage Probearbeit erhielt er einen Auftrag und arbeitete den bis zum Feierabend ab. Am nächsten Tag war er mit Andreas Halle, einem langjährigen Mitarbeiter des Sozialwerks, der im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, unterwegs und anschließend sehr beeindruckt: „Von dem lernst du was.“ Dirk staunte, wie vielfältig Andreas‘ Aufgabenbereich ist und realisierte dann, dass er selbst sich durchaus in der Lage sah, die meisten dieser Tätigkeiten auch zu bewältigen. Die beiden mochten sich auf Anhieb.

Das Vorstellungsgespräch mit den leitenden Mitarbeitern der Immobilienverwaltung war entspannt, angenehmer als die Vorstellungsgespräche, die Dirk bisher erlebt hatte. Besonders reizte ihn die Vielfalt der Aufgaben: die Gewerke des Malerhandwerks, der Schlosserei, des Gärtnerns, des Klempnerns,  und des Elektrikers – dort könnte er überall mit zufassen, sein Wissen einbringen und erweitern. Die Aufträge kommen auf sein Handy. Wenn keine Aufträge da sind, sucht sich Dirk selbst Aufgaben. Davon gibt es mehr als genug.

„Was ist anders als bei deinen vorhergehenden Arbeitgebern?“, frage ich ihn nach. Wie aus der Pistole geschossen, fliegt mir die Antwort um die Ohren: „Die Menschlichkeit! Hier bin ich keine Nummer, werde als Mensch wahrgenommen, egal wer ich bin.“ Dirks Antwort berührt mich. Das Motto des SFC lautet: Wir helfen Menschen. Das ist auch bei diesem Menschen wahr geworden.

Und dann erzählt Dirk vom Donnerstagmorgen um 7 Uhr. Viele der Handwerker versammeln sich im Clubraum des ehemaligen Hofcafés. Einer der Seelsorger des Sozialwerks, Christian Schwarz, sagt was von Gott, es wird gebetet und dann gibt es Frühstück und Austausch untereinander. Manchmal ist Matthias Bonkowski da und er hört zu, was sie bewegt.

Mit der Einführungsveranstaltung für neue Mitarbeitende setzt Dirk seine begeisterte Schilderung fort. Das hätte er auch noch nie erlebt: Drei Stunden gibt es eine Vorstellung des Werks und leckeres, liebevoll angerichtetes Essen dabei. Auch Mitarbeiterentwicklungsgespräche kenne er nicht. Dirk ist gespannt auf all das Neue, das ihm hier im SFC begegnen wird.

Und noch etwas ist anders als bei Dirks bisherigen Erfahrungen mit Arbeitgebern: Versprechungen werden eingehalten. Das ist etwas ganz Besonderes. In diesem Fall auf Fortbildungen, die ihm in Aussicht gestellt wurden. Und so wird er demnächst wird einen Staplerschein machen. „Den hat noch niemand von den Handwerkern und wir brauchen ihn“. Der Baggerführerschein muss noch etwas warten, aber der Anhängerführerschein ist vielleicht in absehbarer Zeit für ihn dran.

Was wird im Herbst 2023 sein, frage ich ihn. Uns so spinnt Dirk seine Zukunftsvision. Er hat frischen Wind hineingebracht: „Die Maschinen sind alle gut gepflegt und jederzeit einsatzbereit, die Hallen sind aufgeräumt und haben viel Platz: für die Schlosserei, damit wir mit den Geräten, die da sind, besser arbeiten können. Und die gesamten Fahrzeuge des SFC sind sauber. Das ist für die Repräsentanz nach außen wichtig. Die Bäckerei macht in irgendeiner Form Werksverkauf. Mann, die liefern richtig gute Arbeit ab.“

„Ich stehe morgens gern auf“, lässt mich Dirk zum Abschluss unseres Gesprächs wissen. „Zu Hause gibt es kein Gemecker und Gezeter mehr, denn meine Arbeit im SFC macht mir richtig Freude.“

Beate Rettig im Gespräch mit Dirk Röser

Weißt Bescheid!

Unter diesem saloppen Motto fand am 9. September eine Tour durch die Nordbremer Psychiatrie- und Suchthilfelandschaft statt. Eingeladen hatte der Gemeindepsychiatrische Verbund Bremen Nord (GPV Nord), ein Zusammenschluss aus elf Organisationen, die im Norden Bremens vielfältige psychiatrische und suchtbezogene Hilfen anbieten. Betroffene und Vertreter*innen von Trägern, die (noch) nicht dem Verbund angehören, waren eingeladen. Erklärtes Ziel der Veranstaltung war die Vernetzung und das gegenseitige Kennenlernen.

Auch an Vertreter*innen aus der Politik war die Anfrage verschickt worden, an der Tour teilzunehmen. Im Vorfeld der Veranstaltung wurden fünf sogenannte „Wahlprüfsteine“ an sie verschickt, zu denen sie vor Ort oder schriftlich Stellung beziehen konnten.

Dem GPV Nord gehören elf Institutionen an, die im Bremer Norden in der Unterstützung und Hilfe für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen oder/und Suchterkrankungen tätig sind. Diese haben sich im Januar 2021 zum Gemeindepsychiatrischen Verbund Bremen-Nord (GPV Nord) zusammengeschlossen. Damit setzten sie einen politischen Beschluss der Bremer Bürgerschaft um.

Los ging es um die Mittagszeit in der Tagesstätte Nord. Etwa 45 Gäste wurden in der offenen Einrichtung der ArBiS Bremen mit einem überreichen Angebot aus hausgemachtem Fingerfood, Getränken und köstlichen Snacks empfangen. Bei diesen leckeren Naschereien kam man ins Gespräch und knüpfte erste Kontakte. Nicole Nullmeyer, Geschäftsführerin der ArBiS Bremen und Uwe Schale, Klinikpflegeleitung des psychiatrischen Behandlungszentrums Bremen Nord, hießen die Gäste als Geschäftsführung des GPV Nord willkommen.  Anschließend stellte Peter Toboll, Leiter der Tagesstätte, das offene Angebot für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen vor.

Der erste, vom GPV Nord erarbeitete Wahlprüfstein wurde von Janina Tessloff, Geschäftsführerin der Therapiehilfe Bremen, vorgetragen und die drei anwesenden Vertreterinnen aus der Politik, Bürgerschaftsabgeordnete Ute Reimers-Bruns für die SPD, Bürgerschaftsabgeordnete Sigrid Grönert für die CDU und Bundestagskandidatin Charlotte Schmitz für die LINKE nahmen dazu Stellung. Eine im Vorfeld zugesandte Position der FDP wurde verlesen. Die anderen vier Wahlprüfsteine wurden im Laufe des Nachmittags an verschiedenen Stopps vorgetragen und die politischen Vertreterinnen bekamen die Gelegenheit, die Position ihrer Partei zu dem betreffenden Thema zu äußern.

Nach ausreichender Stärkung, startete die Tour zu Fuß entlang der Projektwerkstatt der ArBiS Bremen, dem Betreuten Wohnen des Sozialwerks und mit einer kurzen Vorstellung des Szenetreffs vom Verein für Innere Mission und dem Hinweis auf die Ambulante Suchthilfe. Dann ging es zum Psychiatrischen Behandlungszentrum, wo Klinikdirektor Dr. Martin Bührig u.a. das Konzept der Ambulantisierung im Behandlungszentrum erläuterte.

Weiter ging es zu Fuß zur besonderen Wohnform für psychisch beeinträchtigte Menschen des Sozialwerks und von dort aus zum Aumunder Marktplatz, wo bereits ein Reisebus wartete. Die Bustour bot reichlich Gelegenheiten, sich gegenseitig von den eigenen Angeboten zu erzählen, Kontaktdaten auszutauschen, sich zu informieren, Einladungen auszusprechen und Ideen zu schmieden. Die Tour passierte das Intensiv Betreuten Wohnen der AWO Akazienhof, das ISZR Büro, das Büro der GAPSY, das Betreuten Wohnen des Therapiehilfe e.V., die Werkstatt Bremen und die Aids-Hilfe Regenbogen. Schließlich gelangte die Reisegruppe zum Haus Blumenthal der AWO Integra. Hier gab es im Garten einen Imbiss und die Gelegenheit, sich die Beschäftigungs-Angebote im Haus anzuschauen. Beim Imbiss im Garten wurde erneut die Gelegenheit zu Gesprächen genutzt.

Letzter Stopp der Reise war das Berufsbildungszentrum der Friedehorst Teilhabe Arbeit, bevor der Reisebus die Teilnehmer*innen zurück zum Aumunder Marktplatz brachte.

Voller neuer Eindrücke, ein wenig erschöpft, aber sehr erfüllt und zufrieden erreichte die Gruppe am frühen Abend den Aumunder Marktplatz. Die Veranstalter erhielten viele positive, ja begeisterte Rückmeldungen für die ausgezeichnete Organisation, die informative Tour und die als sehr wichtig empfundene Gelegenheit zur Vernetzung. „Denn gemeinsam sind wir mehr“, so war auf der Einladungskarte zu lesen.

 

In der Tagesstätte Nord startete die GPV Nord Tour, führte erst zu Fuß und dann mit dem Bus zu den Einrichtungen der Mitgliedsorganisationen.

Jede Stimme zählt

Natürlich wird auch in unseren stationären Senioren-Einrichtungen und in den Einrichtungen der Seelischen Gesundheit gewählt. Die Betreuenden und die im Sozialdienst tätigen Mitarbeitenden ermutigen und unterstützen ihre Bewohnerinnen und Bewohner dabei, ihr Wahlrecht wahrzunehmen.

So wurden z.B. im Seniorenzentrum am Oslebshauser Park die Angehörigen und Rechtsbetreuenden daran erinnert, für ihre Seniorinnen und Senioren Briefwahlunterlagen anzufordern oder sie ins Wahllokal zu begleiten. In der gerontopsychiatrischen Einrichtung in Gröpelingen unterstützen die Mitarbeitenden die ihnen anvertrauten Menschen im Beantragen der Briefwahl, um ihnen so auch die Teilhabe am politischen Leben zu ermöglichen.

Einige Einrichtungen des Sozialwerks sind schon seit Jahren oder in diesem Jahr zum ersten Mal zu Wahllokalen ernannt worden. So gehen in Oslebshausen schon seit vielen Jahren Bürgerinnen und Bürger zum Wählen in die Tagespflege am Oslebshauser Park.

Dr. Matthias Bonkowski, Vorstand des Sozialwerks freut sich, dass das Bauernhaus in Grambke bei dieser Wahl erstmals als Wahllokal fungieren darf. „Ich freue mich darüber, dass wir den Menschen in unserem Stadtteil einen Ort für ihre Stimmabgabe geben können und sie so darin unterstützen können, aktiv am politischen Geschehen mitzuwirken“, so der Vorstand des Sozialwerks, der hier im Ellerbuschort 12 auch sein Büro hat.

Danke für das Foto an Mika Baumeister von Unsplash

Nicht baden gegangen

Zum zweiten Mal fand am 11. September das Stadtteilfest „Ganz Grambke geht baden“ auf dem Gelände des Sommerbades am Grambker See statt. Das Wetter spielte – entgegen den Vorhersagen – mit, so dass die sehnlichst erwartete Veranstaltung nicht „baden gehen“ musste. Schon im Jahr zuvor hatte das beliebte Sommerfest corona-bedingt abgesagt werden müssen. Doch nun wurde das Hygiene-Konzept der Veranstalter*innen vom Ordnungsamt genehmigt und die Pforten des Sommerbades öffneten sich für das beliebte Fest.
Bereits zur Eröffnung um 14:30 Uhr war das Gelände gut besucht. Ortsamtsleiter Florian Boehlke begrüßte die Gäste und sprach nicht ohne Stolz davon, dass es für den Stadtteil spräche, dass eine solche Veranstaltung wieder stattfinden könne und so gut angenommen werde.
Ein vielfältiges Angebot an Spielen, Aktivitäten und kulinarischen Genüssen bot sich den Besucher*innen auf dem großzügigen Sommerbad-Gelände. Für die Kinder gab es Bastel- und Spielangebote: Omas und Opas Spiele wie Eierlaufen und Sackhüpfen, Basteln mit ausgedientem Spielzeug, Seifenblasen machen und ein Spiel zur Sinneswahrnehmung. Bei der Feuerwehr konnte mit dem großen Schlauch das Ziel-Löschen geübt werden oder man konnte einfach mal im Feuerwehrfahrzeug sitzen. Der SVGO spannte eine Slack-Line und baute eine große luftgefüllte Sprungmatte auf. Doch auch die Erwachsenen kamen nicht zu kurz: Die Polizei informierte über Fahrradcodierung und Einbruchsschutz. Der Fischereiverein-Grambke-Hütte Bremen informierte über Artenschutz und bot Mikroskopie an. Eine Zumba-Trainerin animierte zum Mitmachen und Pastor Nicolmann-Drews fuhr Interessierte in einer Fahrrad-Rikscha durch den Ortsteil.
Auf der Bühne und auf dem Platz gab es Live-Musik: Die „Weser Ukulisten“ spielten altbekannte Hits, die Bierjazz-Combo „Tuba Libre“ zog musizierend über das Gelände und sorgte für gute Stimmung. Für die Senior*innen, die den Weg von der nahegelegenen Heimstätte am Grambker See zum Sommerbad nicht zurücklegen konnten, spielte die Bläser-Band im Innenhof der Senioreneinrichtung und sorgte so für Überraschung und Freude.
Bei Pommes und Würstchen oder Kaffee und Kuchen oder Eis nutzen die Menschen die lockere, teils ausgelassene Atmosphäre zum Plauschen und Wiedersehen. Werder-Currywurst im Glas und echter Sommerbad-Honig aus den Bienenstöcken am See standen zum Verkauf. Der Erlös kam dem Sommerbad zugute.
Nach dem offiziellem Ende der Veranstaltung um 17.30 Uhr blieben noch viele Gäste in geselliger Runde zusammen und die Kinder animierten zur spontanen Mini-Disco. Das Team der Veranstalter*innen war hoch zufrieden mit dem Fest, so dass eine Wiederholung im nächsten Jahr auf jeden Fall angestrebt wird.

Beteiligt an der gelungenen Kooperation waren:
Sozialwerk der Freien Christengemeinde, Evangelische Kirchengemeinde Grambke, Sommerbad am Grambker See, SVGO, Bürgerschnack Burg-Grambke, Aktive Menschen Bremen e.V., Kita Bremen Grambke, Kita der Ev. Kirchengemeinde Grambke, AWO Bremen, SOS Kinderdorf, Hermann-Wendt-Stiftung, Vonovia.
Mit freundlicher Unterstützung des Beirates Burg-Lesum!

 

Ausgezeichnete Präsenzkräfte

Seit der Neueröffnung der Heimstätte am Grambker See im Jahr 2019 wurde das neue Konzept Wohnküchen umgesetzt. Auf jedem Wohnbereich gibt es eine Wohnküche, in der täglich frisch vor Ort gekocht wird. Die Wohnküchen werden durch Präsenzkräfte bewirtschaftet – ein neues Berufsbild im Sozialwerk. Präsenzkräfte bereiten mit und für die Seniorinnen und Senioren leckere und gesunde Mahlzeiten zu. Dabei werden noch vorhandene Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner aktiviert, Appetit und Lebensfreude wachsen beim Duft der Essenszubereitung, und es entsteht das Gefühl des Gebrauchtwerdens beim Schälen und Schnibbeln für die Mahlzeiten.

Präsenzkräfte brauchen ein breit gefächertes Wissen und eine hohe soziale Kompetenz. Sie sollten gut kochen und mit den Menschen umgehen können, die sie betreuen. Um die Mitarbeitenden, die aus unterschiedlichen beruflichen und kulturellen Hintergründen kommen, für ihren neuen Job fit zu machen, bietet die ArBiS Bremen, eine Tochtergesellschaft des Sozialwerks, unter dem Motto „Mit mehr Fachwissen zu mehr Professionalität“ seit zwei Jahren eine Fortbildungsreihe für Präsenzkräfte an.

In den einzelnen Schulungsmodulen wurden die Themen „Ernährung im Alter“, „Kommunikation“, „Betreuung“ und „geriatrische Krankheitsbilder“ bearbeitet und anhand von Fallbeispielen aus dem Arbeitsalltag geübt und erlernt. Im ersten Schulungsdurchgang wurde die Fortbildung ausschließlich für die Präsenzkräfte der Heimstätte am Grambker See angeboten und fand vor Ort statt. Dies war trotz pandemie-bedingter Auflagen möglich, da die Schulungen hausintern stattfanden.

In der abschließenden Evaluation wurden die Teilnehmenden nach ihren Erfahrungen mit dem Pilotprojekt befragt. Die Resonanz war überwiegend positiv. Das Angebot wird auf Grundlage der Befragung für die nächste Veranstaltungsreihe erweitert.

Wegen der guten Resonanz und der großen Nachfrage im gesamten Unternehmen werden die Schulungen ab 2022 auch für die Betreuungskräfte und die Pflegeassistenz- und Hilfskräfte der drei Heimstätten sowie für die Mitarbeitenden der fünf Tagespflegen geöffnet.

Nach zwei Jahren Fortbildung wurden am 3. September 2021 vier Präsenzkräfte im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Dieses wird vergeben, wenn die Teilnehmenden 80 Prozent der Schulungsmodule besucht haben. Wer dies noch nicht erreichen konnte, kann die fehlenden Veranstaltungen im nächsten Jahr nachholen. Im Anschluss an die  Zertifikatsübergabe konnten sich die Teilnehmenden bei Getränken und leckeren Snacks aus der ArBiS-Bäckerei nochmals mit den geladenen Dozentinnen und den Leitungskräften austauschen.

 

Anja Dänekas (li.), verantwortlich für den Bereich Bildung in der ArBiS Bremen, ehrte die vier ersten Absolventinnen (rechts) der Fortbildung für Präsenzkräfte.