Glücksmomente

Adelheid Brüning ist langjährige Besucherin der Tagesstätte Nord und Nutzerin der Angebote für Malerei in der „Galerie“. Derzeit werden einige ihrer Acryl-Bilder in der Ausstellung „Glücksmomente“ ausgestellt. Es sind Blumen und Landschaften, die die Künstlerin auf klein- bis mittelformatigen Leinwänden malt. Sie lässt sich inspirieren von dem was sie sieht und was ihr begegnet – hier ein Zeitungsausschnitt, dort ein Urlaubseindruck oder eine Erinnerung. Die 70-jährige, gelernte Schaufensterdekorateurin malt seit über vierzig Jahren. „Malerei ist meine Leidenschaft“, bekennt sie. Ihre persönliche Geschichte ist eng verknüpft mit der offenen Einrichtung für Menschen mit psychischen Einschränkungen. Adelheid Brüning war von Anfang an Teilnehmerin der Galerie der Tagesstätte. „Der damalige Leiter der Tagesstätte hat sich von mir anstecken lassen mit der Malerei und gründete für die Tagesstätte die Galerie. Hier habe ich dann mit der Acrylmalerei begonnen.“

Für Birgit Neske, Kunsttherapeutin in der Tagesstätte Nord, hat diese Ausstellung eine besondere Bedeutung. „Für mich schließt sich hier ein Kreis“, so Birgit Neske. „Meine Arbeit in der Tagesstätte begann und endet mit einer Ausstellung.“ Die Freunde an den schönen Bildern der „Glücksmomente“-Ausstellung ist ihr anzusehen. Birgit Neske verlässt nach über zwanzig Jahren ihren Wirkungsort, den sie entscheidend geprägt und gestaltet hat. Wir sind ihr dankbar für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre große Kreativität und wünschen ihr alles Gute für ihre Zukunft sowie weiterhin viele Glücksmomente.


Adelheid Brüning zeigt ihre Ausstellung „Glücksmomente“.


Kunsttherapeutin Birgit Neske




Impressionen der Ausstellung

 

Beisammensein in der Neustadt

10 Jahre FamilienZeitRaum – das allein war schon Grund genug zum Feiern und Anlass für einen Tag der Offenen Tür am 17. Januar. Zwei weitere Anlässe kamen jedoch kurzfristig hinzu: Der FamilienZeitRaum kann aufgrund von zugesagten Fördergeldern in Zukunft seine Öffnungszeiten ausweiten. Es wird weiterhin den sozialen Mittagstisch geben. Zusätzlich werden Beratungs- und Begegnungsangebote für Menschen im Stadtteil angeboten. Außerdem geht ein neuer Bereich der Seniorenarbeit im Sozialwerk an den Start: Die MeinWohl-Experten, der ambulante Betreuungsdienst, bietet unterstützende Hilfen für ältere Menschen in ihrem Zuhause an.

Und so öffnete das Johannis-Zentrum ab13 Uhr seine Türen. Mit dem verlockenen Duft von Waffeln und dem Angebot von Glühwein und Punsch wurden die Besucherinnen und Besucher empfangen. Im Foyer war ein Bücher- und Spieleflohmarkt aufgebaut. Gegen eine Spende für den sozialen Mittagstisch des FamilienZeitRaums konnten Eltern und Kinder sich mit Lese- und Spielstoff eindecken. Die Werkstätten des Sozialwerks, in denen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Beschäftigung finden, stellten hier ebenfalls ihre Produkte zum Verkauf aus. Im FamilienZeitRaum, gab es leckeres Mittagessen, später Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Pianistin Marion Erdmann und Sängerin Sanna Hertel sorgten für eine schöne Atmosphäre bei jazziger Live-Musik. Es gab viel Gelegenheit für Begegnungen und Gespräche. Im Gemeindesaal der freikirchlichen Gemeinde Ecclesia war ein großer Indoor-Spielplatz für Kinder von 0 bis 3 Jahren aufgebaut. Für Kinder gab es die Gelegenheit, sich mit farbenfrohen Motiven schminken zu lassen.

Birgit Bergmann (FDP) betonte in einer kurzen, spontanen Ansprache die große positive Bedeutung des Johannis-Zentrums in der Neustadt und wie sehr sie sich über die Entwicklung des FamilienZeitRaums freue. Piet Apel gab einen kurzen Rückblick über die Entwicklung des FamilienZeitRaums und gab die gute Nachricht über die Ausweitung der Öffnungszeiten im „offenen Wohnzimmer in der Neustadt“ bekannt. Zukünftig kann der FamilienZeitRaum von montags bis freitags vormittags und am Mittwochnachmittag öffnen. Das neue Projekt trägt den Namen BEISAMMENSEIN und soll das Miteinander der Menschen im Stadtteil fördern. Marion Kellerhaus stellte den neuen Bereich des Sozialwerks, die MeinWohl-Experten, vor. Andreas und Rosi Stöver sprachen für die freikirchliche Gemeinde Ecclesia, die ihren Gottesdienstraum für einen großen Indoor-Spielplatz zur Verfügung stellen und viele weitere Angebote für Jung und Alt anbieten. Antje Voltermann lud in die Kita Sonneninsel ein. Eltern, die einen Kita-Platz für ihr Kind suchen, konnten an diesem Nachmittag Räumlichkeiten und Mitarbeitende kennenlernen. Daniela Hahlweg repräsentierte die Tagespflege für Senioren und lud zu einem Fachvortrag über Demenz ein.

Nach dem regulären Betrieb der Kita und der Tagespflege konnten sich die Besucherinnen und Besucher ab 16.15 Uhr die Räume der Kita Sonneninsel und der Tagespflege Neustadt anschauen und mit den Mitarbeitenden ins Gespräch kommen. Noch lange nach Anbruch der Dunkelheit zog der Duft frischer Waffeln durch die Große Johannisstraße.


Birgit Bergmann (FDP) betonte die positive Bedeutung des FamilienZeitRaums für die Neustadt.


Im Foyer wurden Bücher und Spiele für Kinder sowie Produkte aus den Werkstätten der ArBiS angeboten.


Im Gemeindesaal der Ecclesia-Gemeinde war ein großer Indoor-Spielplatz aufgebaut.


Mit Waffeln und Glühwein/Punsch wurden die Gäste empfangen.

Tolles Team

Tegin Güres ist 20 Jahre alt und leidet unter Muskeldistrophie. Entdeckt wurde seine Krankheit in den Jahren 2006/2007. Die Krankheit schreitet unterschiedlich schnell voran und verläuft in Schüben. Heilbar ist sie nicht. Ramona Keßler war während seiner Schulzeit an der Privatschule Mentor seine Assistentin. Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit konnte Tegin noch gehen. Inzwischen sitzt er im Rollstuhl. Tegin hat die Privatschule Mentor bis zur 10. Klasse besucht und als einer der besten seinen mittleren Schulabschluss gemacht. Nach dem MSA hat er die Schule noch bis zum Abi fortgesetzt. Das mündliche Abi hat er geschafft, das schriftliche leider nicht mehr. Ramona begleitete ihn jeden Tag in die Schule, reichte ihm sein Arbeitsmaterial und unterstützte ihn bei allem, was er allein nicht konnte. Tegin respektiert Ramona. Die herablassende Art mancher anderen Jungs und Männer seines Kulturkreises kann er nicht nachvollziehen oder gutheißen. Ramona und Tegin sind ein eingespieltes Team. Tegin braucht in der Regel etwas länger, um mit einem Menschen warm zu werden. Doch die beiden haben sich richtig gut aufeinander eingespielt. Seine Mitschülerinnen und Mitschüler waren nett und die Schule unterstützte ihn gut. Bei dem Thema Barrierefreiheit ist allerdings noch viel zu tun – innerhalb und außerhalb der Schule. So konnte er z.B. nicht allein die Brandschutztür passieren, die zu seinem Lernbereich führte. Auch Ramona fühlte sich an der Schule wohl. Mit der Zeit übernahm sie außer der Betreuung von Tegin noch andere Aufgaben: Mal übertrug man ihr die Aufsicht, mal war sie für zwei Schüler zuständig. Das war allerdings schwierig, den unterschiedlichen Bedürfnissen der beiden gerecht zu werden.

Ein besonderes Abenteuer der beiden war die Klassenfahrt nach Prag. Da konnte von Barrierefreiheit keine Rede sein. Trotzdem die beiden mit dem Zug eine Stunde vor den anderen losfuhren, war die Umsteigezeit knapp und der Stress groß. Im Zug mussten die beiden neun Stunden im zugigen Zwischenabteil bei -15 Grad ohne WC aushalten – ohne Kontakt zu den Mitschülerinnen und Mitschülern. In Prag war es für Tegin nicht möglich, in den veralteten Modellen der Straßenbahn zu fahren. Diese Erfahrungen gaben den beiden noch einmal einen ganz neuen Blick auf die Bedeutung von Barrierefreiheit und eine neue Wertschätzung für das, was sie in ihrem heimischen Umfeld schon an Erleichterungen vorfinden.

Ramona ist super stolz auf Tegin. Sie findet, dass er unheimlich viel geleistet hat und freut sich über alle seine Erfolge. Tegin hat mit 19 Jahren seinen Führerschein gemacht. Bei einer speziell dafür ausgebildeten und ausgerüsteten Fahrschule in Verden hat er die Ausbildung mit dem Joystick gemacht. Nach bestandener Fahrprüfung konnte er das Auto der Fahrschule übernehmen und hat mit Ramona inzwischen schon einige Spritztouren unternommen. Derzeit ist Tegin in einer zehnmonatigen Eignungsphase beim Berufsbildungswerk und möchte dort seine Ausbildung beginnen.


Tegin und Ramona in Prag


Von Barrierefreiheit keine Spur: Straßenbahnfahren in Prag

Wunschbaum

Das Hotel Radisson Blu nahm in der Vorweihnachtszeit zum wiederholten Mal die selbstgebastelten Sterne der Kinder und Jugendlichen aus Haus Zwergensee in Empfang. Darauf waren Weihnachtswünsche vermerkt: Spielzeug, Kuscheltiere, Amazon-Gutscheine, was sich Kinder und Jugendliche halt so wünschen. Von den Mitarbeitenden des Hotels in der Bremer Innenstadt wurde der Weihnachtsbaum im Eingangsbereich geschmückt. Gäste und Mitarbeitende wählten einen Stern aus, erfüllten den darauf geschriebenen Wunsch und sammelten die Geschenke für den großen Tag der Übergabe.

Und schließlich war es soweit: am Nachmittag des 21. Dezember besuchten zwei Mitarbeiterinnen des Hotels die stationäre Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung des Sozialwerks in Grambke. Dort wurden sie sehnsüchtig erwartet und dementsprechend freundlich empfangen. Im geschmückten Wohnzimmer wurde gemütlich zusammen gesessen und miteinander gesprochen. Dann kam lang erwartete Moment der Bescherung. Die Geschenke wurden ausgeteilt und ausgepackt. Es herrschte große Freude. Den beiden Mitarbeiterinnen spürte man ab, dass dies kein Pflichtbesuch war, sondern dass sie sich mitfreuten und gern zu Besuch waren. Sie kündigten an, die Kinder im kommenden Jahr einzuladen, ihnen das Hotel zu zeigen und mit ihnen gemeinsam Kekse zu backen. Als Dank für die tolle Aktion überreichten die Mitarbeitenden der Einrichtung beiden Gästen einen Blumenstrauß.

Tag der Offenen Tür

Der FamilienZeitRaum feiert sein 10-jähriges Bestehen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern unter dem Dach des Johannis-Zentrums feiert das offene Angebot des Sozialwerks der Freien Christengemeinde den runden Geburtstag am 17. Januar von 13 bis 17 Uhr mit einem Tag der Offenen Tür.

Im Johannis-Zentrum in der Großen Johannisstraße 141-147 in der Bremer Neustadt gibt es ein gutes Miteinander von Seniorinnen und Senioren der Tagespflege und der Service Wohnanlage, der Kita Sonneninsel des Trägers Nordlicht – Christliche Kitas e.V., der evangelischen Freikirche Ecclesia und des FamilienZeitRaums, einem offenen Angebot des Sozialwerks für Menschen im Stadtteil. Neu hinzu kommt in Kürze ein Ambulanter Betreuungsdienst für Senioren. Die „MeinWohl-Experten“ bieten unterstützende Dienstleistungen im Alltag an und werden das Angebot am Tag der Offenen Tür vorstellen. Für die Kita Sonneninsel ist der Termin der jährlich etablierte Kennenlern-Tag für interessierte Eltern, die einen Krippen- oder Kindergartenplatz für ihr Kind suchen.

Ab 13 Uhr startet das Fest mit dem Mittagstisch des FamilienZeitRaums. Das Angebot frisch zubereiteter Mahlzeiten steht der Nachbarschaft derzeit drei Mal pro Woche zur Verfügung und richtet sich mittwochs vorwiegend an wohnungslose Menschen. „Wir freuen uns sehr, die Zusage für ein neues Projekt bekommen zu haben“, so Piet Apel, Mitarbeiter im FamilienZeitRaum. „Wir werden unser neues Projekt BeisammenSein an diesem Tag vorstellen. Wir werden nun täglich öffnen können und unser Angebot für die Menschen im Stadtteil erweitern – an drei Tagen in der Woche nun wieder mit speziellen Angeboten für Familien.“

Ab 13.30 Uhr gibt es jazzige Live-Musik mit Sanna Hertel und Marion Erdmann. Die Akteure des Zentrums stellen sich vor und der Indoor-Spielplatz wird öffnen. Im Foyer wird Kunsthandwerk der ArBiS-Werkstätten verkauft und es wird ein Bücher- und Spiele-Flohmarkt für Kinder angeboten. Am Nachmittag wird es vor dem Johannis-Zentrum einen Punsch- und Glühwein-Ausschank geben und der Duft frisch gebackener Waffeln wird Besuchende anlocken. Im FamilienZeitRaum gibt es bei Kaffee und Kuchen viel Gelegenheit für Begegnungen.

So gestärkt, können sich die Besucherinnen und Besucher ab 16.15 Uhr die Räume der Kita Sonneninsel anschauen und mit den Erziehenden ins Gespräch kommen. Die Tagespflege wird öffnen und bietet um 16.30 Uhr einen Vortrag zum Thema Demenz an. Einrichtungsleiterin Daniela Hahlweg steht nach dem Vortrag für Fragen zur Verfügung.

 

Kartenübergabe Heimstätte am Grambker See

Karten der Nächstenliebe

Ein hübsch gestalteter Karton, prall gefüllt mit liebevoll und aufwendig von Hand gefertigten Karten – Einrichtungsleiterin Tatjana Kinast und Betreuerin Doris Wallbaum nahmen mit großer Freude und Dankbarkeit das Geschenk von zwei Vertreterinnen des Frauenkreises der Zeugen Jehovas in Ritterhude entgegen. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner wurde mit einer kunstvoll gestalteten Karte bedacht. Der handgeschriebene Text wurde durch eine kleine Aufmerksamkeit wie ein Teebeutel oder eine Süßigkeit ergänzt. Ein Vers aus der Bibel oder ein kleiner Sinnspruch rundeten das kleine Geschenk ab. Bei so viel liebevoller Aufmerksamkeit blieben die rührenden und durchweg positiven Reaktionen nicht aus. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben sich so sehr gefreut, dass es ‚da draußen‘ Menschen gibt, die an uns denken“, erzählt Doris Wallbaum, Betreuerin in der Heimstätte.

Die Kartenübergabe fand im Café der Heimstätte statt. Es war bereits die zweite Aktion dieser Art. Als die Heimstätte im letzten Corona-Winter für Besuchende geschlossen war, hatte sich der Frauenkreis bereits Gedanken gemacht, wie sie die Pflegenden in dieser schweren Zeit ermutigen könnten. So hatten sie Karten für die Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschaftskräfte in der stationären Einrichtung gebastelt. Die Reaktionen waren seinerzeit überschwänglich dankbar und begeistert gewesen. Und so waren sie es auch diesmal. Wir sagen von Herzen Danke!

 

Ukrainischer Kinderchor

Ab Donnerstag, dem 27. Oktober bietet das Sozialwerk einen ukrainischen Kinderchor mit zwei Gruppen für Kinder von 4-10 Jahren an. Die langjährige Mitarbeiterin des Sozialwerks, Musiktherapeutin Anna Chulkova, wird die Chöre leiten. Die Chorproben finden wöchentlich im Saal der Heimstätte am Oslebshauser Park, Oslebshauser Landstraße 18, statt. Der Zugang zum Saal erfolgt von der Seite des Markplatzes her.

Mit diesem Projekt soll ein wöchentliches Angebot für ukrainische Kinder und deren Eltern, als Freizeitangebot im Bereich der Musik und Rhythmik und der Begegnung geschaffen werden. Die Nachmittage werden in der Muttersprache der Kinder gestaltet, um ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben und ihre eigene ukrainische Identität zu stärken. Das Repertoire wird aus ukrainischen, deutschen und internationalen Kinder- und Volksliedern bestehen.

Die Durchführung erfolgt mit zwei Gruppen mit jeweils ungefähr zehn Kindern unterschiedlichen Alters. Eine Einzelförderung für Kinder mit Sprachstörungen oder Behinderung ist mit berücksichtigt, so dass diese in den Chor integriert werden können.

Die nutzbaren Räumlichkeiten sind mit öffentlichen Verkehrsmittel leicht zu erreichen. Es steht dort ein Saal mit Bühne und Piano zur Verfügung. Die Familienangehörigen können sich parallel zur Übungszeit in einem „Elterncafé“ im Nebenraum aufhalten. Dort können sich diese bei einer Tasse Kaffee austauschen und in Kontakt mit anderen geflüchteten Familien kommen. Die Chorproben münden in Aufführungen an verschiedenen Orten.

Den Flyer in ukrainischer Sprache finden Sie hier.

Den Flyer in deutscher Sprache finden Sie hier.

 

Erste Wahl statt zweite Chance

Am 13. Oktober 2022 um 19 Uhr lädt die Schulleitung der Privatschule Mentor zu einem Infoabend ein. Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern und Interessierte sind herzlich eingeladen, Konzept und Schulleitung sowie die Räume der Schule am Schwarzen Weg 96, 29239 Bremen kennenzulernen.

„Früher waren wir eine Schule der zweiten Chance, heute sind wir für viele die Bildungsalternative der ersten Wahl.“ So fasst Michael Borchers, Schulleiter der Privatschule Mentor die wendungsreiche Geschichte der Schule in freier Trägerschaft zusammen. Die Schule feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum. Lange Zeit galt die Schule als eine „Schule der zweiten Chance“. Zwar sind die kleinen Klassen und kurzen Entscheidungswege immer noch ein Garant für individuelle Betreuung und gute Unterstützung im Lernalltag, doch ein hohes Leistungsniveau ist Borchers wichtig.

In der einzügigen Oberschule mit gymnasialer Oberstufe können alle Bildungsabschlüsse erreicht werden. Der Einstieg kann ab der fünften und in der elften Klasse erfolgen. Doch auch ein Quereinstieg ist möglich.

Digitalisierung war die Herausforderung der letzten Jahre. Mit Hilfe des Digitalpaktes der Bundesregierung wurden digitale Tafeln angeschafft und die Schülerinnen und Schüler mit Laptops ausgestattet. Die Schule ist mit W-LAN ausgestattet.

Auf dem Gelände des Sozialwerks der Freien Christengemeinde im Schwarzen Weg in Gröpelingen wird Inklusion praktisch gelebt. Die Schule fügt sich in eine Gemeinschaft von Einrichtungen für Senior*innen, Kinder und Jugendliche sowie psychisch beeinträchtigte Menschen ein. Eine Kita, einige Werkstätten und zahlreiche Wohnungen sind hier ebenfalls zu finden. Der Campus ist verkehrsberuhigt und befindet sich auf einem Privatgelände.

Berufliche und soziale Kompetenzen werden in Praktika gefördert, die auch in den Einrichtungen auf dem Gelände des Sozialwerks absolviert werden können.

Die Schule bekennt sich zu christlichen Werten. Diese werden auch von anderen Glaubensrichtungen geteilt und die Schule dafür geschätzt. „Wir sind eine ganz normale Schule“, so Borchers. „Bei uns gibt es von allem weniger: Weniger Stress, weniger Drogen, weniger Konflikte. Bei uns geht es entspannter zu.“

Nähere Informationen sowie die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch gibt es unter info@privatschule-mentor.de oder unter 0421/6190-121.

Privatschule Mentor
Schwarzer Weg 96
28239 Bremen

Azubis und Drachenboot

Begegnungen im Drachenboot

Ausbildung steht im Sozialwerk an oberster Stelle. Wir möchten, dass all unsere Auszubildenden – egal ob im Handwerk, in der Pflege oder der Hauswirtschaft – sich kennenlernen, vernetzen und austauschen.  Daher führen wir in regelmäßigen Abständen kleine Events durch. Dieses Mal stand Drachenboot auf dem Programm – eine Sportart, bei der nicht nur sportlicher Ehrgeiz und Kraft erforderlich ist, sondern auch jede Mende Teamgeist und der Wille, gemeinsam etwas zu bewegen.

Die Geschichte der Drachenbootrennen ist sehr stark von Mythen und Legenden geprägt, in deren Mittelpunkt aber immer der Drache steht. Erst in den 90-iger Jahren ist diese faszinierende Sportart vom asiatischen Kontinent zu uns nach Deutschland geschwappt und hat sich seitdem kontinuierlich zu einer der populärsten Mannschaftssportarten auf dem Wasser entwickelt.

Das Drachenboot ist kein Leichtgewicht. Leer bringt es stolze 250 Kilogramm auf die Waage und hat eine Gesamtlänge von 12,5 Meter aufzuweisen. Bei voller Besetzung, d.h. mit 20 Paddlern, einem Trommler und einem Steuermann, wiegt so ein Boot gute zwei Tonnen. Zu jedem Boot gehört traditionell ein bunt bemalter Drachenkopf und Drachenschwanz.

Zu Gast waren wir im Kanuverein „Tura“ in Lesum, wo uns unser gut gelaunter Steuermann Bernd empfing. Nach einer kleinen Einweisung zur Paddeltechnik und Bootsbesetzung ging es auch schon los. Zuvor mussten wir natürlich das Boot zu Wasser lassen. Dies hat uns schon die eine oder andere Kraftreserve gekostet. Auf dem Wasser mussten wir dann feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, in einem Rhythmus zu paddeln, das Paddel richtig zu halten und auch noch den Ansagen von Bernd und Trommlerin Daniela zu folgen. Wir haben viel gelacht und bei der einen oder anderen Übung die ersten Erfolge verzeichnen können. Gemeinsam geht doch alles irgendwie besser.

Vor dem Ablegen
Los geht's
Zu Wasser

Die Aufregung des Ausbildungsstarts und die anstehenden Prüfungen waren nur einige der Gesprächsthemen des Tages, die wir dann noch bei einem wunderbaren Picknick an Land vertiefen konnten. Wir waren uns alle einig, dass es ein gelungener Sommernachmittag war.

Jürgen Rohde

Abschied und Aufbruch

Nach 32 Dienstjahren geht Jürgen Rohde am 31. August 2022 in den Ruhestand. Zu seinen Ehren fand am 26. August in Gröpelingen eine Festveranstaltung statt.

Die Abschiedsfeier stand unter dem Motto des Pilgerns. Der in seiner Freizeit mit Leidenschaft pilgernde Jürgen Rohde hatte sich sehr über die im Hause gestaltete Einladungskarte gefreut, die ein Pilgermotiv des Malers und Pilgers Christian Seebauer zeigte. „Diese Karte hat den Ausschlag gegeben, dass ich mich auf die Feier gefreut habe – vorher war es für mich halt eine Veranstaltung, die ich über mich ergehen lassen muss“, so der langjährige Mitarbeiter, Bereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung.

Dr. Matthias Bonkowski, Vorstand des Sozialwerks und Geschäftsleitungs-Kollege, gab zunächst einen Rückblick auf den beruflichen Werdegang Rohdes, der 1990 in der Heimstätte am Grambker See im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme begann. Der ausgebildete Kaufmann und diplomierte Psychologe zeigte schnell seine Qualifikationen und sein Engagement und wurde bald therapeutischer Leiter der sozialpsychiatrischen Abteilung, daraufhin Gruppen- und schließlich Einrichtungsleiter der Einrichtung. Als er in die Geschäftsleitung berufen wurde, führte er mit dem Gründer des Sozialwerks, Heinz Bonkowski und dem Leiter der Verwaltung, Armin Hein, das Sozialwerk und hatte Anteil am starken Wachstum und der guten Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Rohde war maßgeblich am Bau und der Eröffnung des Seniorenzentrums am Oslebshauser Park beteiligt. Seit 2010 wurde er unter dem neuen Vorstand des Sozialwerks, Dr. Matthias Bonkowski, Leiter der Seelischen Gesundheit, Geschäftsführer der hundertprozentigen Tochterfirma ArBiS Bremen gGmbH (ArBiS steht für Arbeit, Bildung und Soziales) und Vorstand der Mentor-Stiftung.

Jörg Utschakowski vom Referat Pyschiatrie und Sucht, der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, gab seiner Anerkennung für die Verdienste Jürgen Rohdes Ausdruck. Er sprach wertschätzend von dessen Engagement und gab ihm für den neuen Lebensabschnitt gute Wünsche mit auf den Weg.

Zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus dem Sozialwerk erzählten aus dem gemeinsamen Erleben und gaben dem scheidenden Kollegen und Chef gute Wünsche mit auf den weiteren Lebensweg.

Jürgen Rohde schilderte seinen Werdegang im Sozialwerk mit Höhen und Tiefen aus seiner Sicht. Er betonte, wie wichtig ihm das jährliche Pilgern in seiner Urlaubszeit war, wodurch er immer wieder Klarheit für anstehende Entscheidungen bekam. Auf einer seiner Wanderungen lernte er seine jetzige Lebensgefährtin kennen, mit der er auch schon seine nächste Pilgerreise plant.

Pastorin Andrea Hammer sprach anschließend einen Pilgersegen. Als kleines Geschenk für jeden Gast hatte Jürgen Rohde eine Jakobsmuschel mitgebracht. Auf die Innenseite der Muscheln hatte er jeweils einige Worte geschrieben, wie „Höre auf dich“ oder „Ja“.

Sängerin Daniela Wruck und Pianistin Marion Erdmann sorgen mit Stücken wie „I did it my way“ von Frank Sinatra und „Je ne regrette rien“ für eine allgemeine Wohlfühlatmosphäre.

Den sinnbildlichen Staffelstab übernimmt nun Nicole Nullmeyer. „Ich verdanke meine Förderung und Entwicklung dem umsichtigen Blick von Jürgen Rohde, dessen Anliegen es immer war, das Beste für unsere Klientinnen und Klienten zu suchen und Mitarbeitende bestmöglich zu fordern und zu fördern“, so die neue Leitung des Bereiches Seelische Gesundheit im Sozialwerk und Mitglied der Geschäftsleitung.

Im Kaminsaal in Gröpelingen fand die Abschiedsfeier für Jürgen Rohde statt.

Nicole Nullmeyer (li.) wird die Nachfolgerin von Jürgen Rohde.

Für jeden Gast hatte Jürgen Rohde eine Jakobsmuschel mit einer individuellen Botschaft mitgebracht.