Kunst im Treppenhaus

Die Ausstellungsreihe „Kunst im Treppenhaus“ endet mit der aktuellen Fotoausstellung „Nanu“ von Tatjana Kümmel. Die langjährige Einrichtungsleiterin Bärbel Techentin-Bohn begründete die Aktion in der Heimstätte am Oslebshauser Park. Im Abstand von vier Monaten konnte sie Künstler*innen dafür gewinnen, ihre Werke auszustellen. Eine große Vielfalt an Themen und Techniken waren dabei in den Jahren zu sehen: Fotografien und Ölbilder, Collagen und Aquarelle, Drucke und Teppiche, Skulpturen, Texte und Illustrationen.

In der 2006 neu eröffneten Heimstätte am Oslebshauser Park im Jahr 2006 entstand bei der Suche nach einer schönen, sinnvollen Nutzung der noch leeren Wandflächen im Eingangsbereich die Idee einer ständigen Kunst-Ausstellung. Die Einrichtungsleiterin konnte durch persönliches Engagement immer wieder Künstler*innen dafür gewinnen, das Angebot einer Plattform für die Ausstellung ihrer Werke zu nutzen.

Die Beschränkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundene Bündelung aller Kräfte auf die Versorgung und den Schutz der Bewohner*innen machte es notwendig, die Ausstellungsreihe Anfang 2021 zu beenden.

Die von Nana Gondlach entworfenen Plakate, mit der die Besucher*innen zur Vernissage eingeladen wurden, stellen eigene Kunstwerke dar, die im Zusammenhang mit „Kunst im Treppenhaus“ entstanden sind. Sie bieten einen guten Rückblick über 15 Jahre sehenswerter Kunstausstellungen.

Herzlich danken wir allen Künstler*innen, die das Leben der Bewohner*innen, Pflegekräfte und Besucher*innen in der Heimstätte am Oslebshauser Park erfreut haben.

 

Foto: Tatjana Kümmel, Ausstellung „Nanu“

Ausstellungsplakate aus 15 Jahren „Kunst im Treppenhaus“

Der Kampf gegen das Virus

Bisher sind vergleichsweise wenige Menschen unter der Bewohner- und Mitarbeiterschaft im Sozialwerk von einer Corona-Infektion betroffen gewesen. Doch dort, wo es Fälle gab und gibt, war und ist die Angst und die Belastung groß.

Neben umfangreicher Schutzmaßnahmen und ausgefeilter Hygienekonzepte wird der Pandemie nun offensiver begegnet. Im Sozialwerk wird getestet und geimpft, um dem Covid-19-Virus den Kampf anzusagen. In der ersten Januarwoche wurde die Heimstätte am Oslebshauser Park von einem mobilen Impfteam besucht. Bewohner*innen und Pflegende konnten sich vor Ort impfen lassen. Die Impfungen wurden von einem Arzt verabreicht. Da es einige überzählige Impfdosen gab, die wegen der strengen Vorgaben beim Einhalten der Kühlkette ansonsten verfallen wären, ließen sich auch Mitarbeiter des Impfteams und Martin Courier, Pastor und Mitarbeiter der Seelsorgeabteilung des Sozialwerks, der die Bewohner*innen der Einrichtung betreut, kurzentschlossen immunisieren. Die Impfaktion war vom mobilen Impfteam gut organisiert worden und lief reibungslos ab.

In der zweiten Januarwoche sind die Heimstätte am Grambker See und die Heimstätte Ohlenhof an der Reihe. „Wir freuen uns, dass wir nun aktiv etwas tun können, um die Pandemie einzudämmen“, so Jens Bonkowski. „Gerade unsere älteren Bewohner*innen und die Pflegekräfte werden durch die Impfung deutlich entlastet.“

Seit das Sozialwerk zweimal pro Woche alle Pflegekräfte testet, besteht zudem eine höhere Sicherheit innerhalb der Einrichtungen. Auch die Bewohner*innen und regelmäßige Besucher*innen der stationären Einrichtungen werden nun häufiger getestet. Da die zeitaufwändigen Testungen im ohnehin schon an die Grenzen belasteten Arbeitsalltag vom Pflegepersonal nicht leistbar sind, wurden vom Bund zusätzliche Gelder bewilligt, um Personal eigens für die Testungen einzustellen. So konnte kurzfristig eine pensionierte, examinierte Krankenschwester gewonnen werden, um im Sozialwerk zu testen.

„Wir sind dem mobilen Impfteam und dem Gesundheitsamt sehr dankbar für die finanzielle und praktische Unterstützung in der Bekämpfung der Pandemie“, so Dr. Matthias Bonkowski, Vorstand des Sozialwerks der Freien Christengemeinde.

Foto: Hakan Nural, unsplash

Gedanken zur Jahreslosung 2021

Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
(Lukas 6,36)

Die Jahreslosung der „Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen“ hat es wieder einmal in sich! Jesus spricht von Gott wie von einem guten, fürsorglichen, liebevollen Vater! Das erstaunt, denn so hatte selten jemand zuvor von Gott gesprochen – nur wenige Stellen in der hebräischen Bibel, die wir das „Alte Testament“ nennen, bezeichnen Gott als einen Vater!

Nicht immer verbinden wir etwas Positives mit dem Wort „Vater“. Als ich in unseren Heimstätten einmal mehrere Wochen über das „Vater Unser“ sprach, stellte ich den Bewohner*innen die Frage: „Welche Gefühle und Gedanken steigen in Ihnen auf, wenn Sie an ihren Vater denken?“ Zwei sehr unterschiedliche Antworten machten deutlich, wie sehr mein eigenes Vaterbild meine Vorstellung von Gott prägen kann: „Wenn ich an meinen Vater denke, wird mir heute noch ganz anders!“  – sagte eine 90-jährige Dame. „Er war eigentlich nie da. Und wenn er da war, war er meist betrunken. Dann konnte er auch gewalttätig werden. Liebe und Annahme habe ich von meinem Vater nicht erlebt – ich verbinde keine positiven Gefühle mit dem Wort ‚Vater‘!“ „Wenn ich an meinen Vater denke, wird mir noch heute ganz warm ums Herz!“ – sagte eine andere Bewohnerin der Senioreneinrichtung. „Er war witzig und humorvoll. Wenn er nach Hause kam, lief ich immer zu ihm. Ich durfte auf seinem Schoß sitzen und fühlte mich geborgen und sicher. Mit dem Wort ‚Vater‘ verbinde ich nur gute Gefühle!“

Jesus erlebte Gott als einen guten, barmherzigen und fürsorglichen Vater! Schon, als er im Alter von 12 Jahren einmal von seinen besorgten Eltern, die ihn suchten, im Tempel in Jerusalem gefunden wurde, sagte er: „Warum habt ihr mich denn gesucht? Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?“ (Lk 2,49). Als später Schüler mit der Frage zu Jesus kommen: „Zeige uns doch, wie man richtig betet“, lehrt er sie das „Vater Unser“ (Lk 11,1-4). Bei einer anderen Gelegenheit macht Jesus den Menschen, die ihn umgeben, deutlich, dass Gott der Vater aller Menschen ist (Mt 23,9). Sogar in der Stunde seiner größten Schmerzen und des Todes wendet Jesus sich zu Gott als seinem Vater, dem er sich ganz anvertraut (Mt 26,39; Lk 23,34).

Für Jesus ist Gott wie ein guter Vater – vergleichbar vielleicht mit der Erfahrung der älteren Bewohnerin in der Senioreneinrichtung, deren ganzes Leben geprägt war von der positiven Erinnerung an ihren irdischen Vater. Sein Gottesbild fand Jesus tief verankert in den Heiligen Schriften, der Thora und den Psalmen: „Der Herr ist voll Liebe und Erbarmen, voll Geduld und unendlicher Güte“ (Ex 34,6; Ps 103,8 u.a.).

Das „Seid barmherzig“ aus unserer Jahreslosung, also das Mitgefühl, das wir anderen Menschen gegenüber in Wort und Tat zum Ausdruck bringen sollen, ist im Sinne Jesu nicht so sehr ein Befehl. An einem Befehl zur Barmherzigkeit würden die meisten von uns scheitern. Barmherzigkeit ist eher eine Reaktion. Eine Reaktion auf den Gott, dem Jesus vertraut hat, den er uns vorstellt, den er mit seinem ganzen Leben und Sterben repräsentiert. Barmherzig anderen gegenüber zu sein ist eine Reaktion auf selbst erkannte und erfahrene Gottesliebe. An geübter Barmherzigkeit zeigt sich die tiefe Erfahrung von uns Menschen, von Gott geliebt und angenommen zu sein!

Ich wünsche Ihnen und Euch ein gutes, gesegnetes und behütetes Jahr 2021!

Ulrich Schulte (Pastor)

 

Bildmotiv mit freundlicher Genehmigung: Stefanie Bahlinger

Nächstenliebe zum Auspacken

Weihnachten – eine Zeit, die wir mit leckeren Plätzchen, gemütlichem Beisammensein und Nächstenliebe verbinden. Es gibt Geschenke und das traditionelle Weihnachtsessen darf an Heiligabend auch nicht fehlen. Seit einigen Jahren zur Weihnachtszeit erfüllt das Radisson Blu Hotel in Bremen den Kindern und Jugendlichen unserer beiden Häuser „Haus 7Land“ und Haus „Zwergensee“ einen Weihnachtswunsch der Kinder.

Doch wie so einiges in diesem Jahr ist auch die diesjährige Weihnachtszeit geprägt von der Corona-Pandemie. Die Weihnachtsmärkte bleiben geschlossen und Heiligabend wird lediglich im engsten Familienkreis gefeiert.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Radisson Blu Hotels ist dies jedoch, trotz  fehlender Hotelgäste und damit verbundener finanzieller Einbußen, kein Grund, auf die jährliche Weihnachtstradition mit unseren beiden Häusern zu verzichten. So setzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr ein ganz besonderes Zeichen der Nächstenliebe und übernahmen kurzerhand die Kosten für die Weihnachtsgeschenke der Kinder und Jugendlichen selbst. Die Übergabe fand – ganz Corona-konform- auf dem Außengelände unserer beiden Kinderhäuser statt.

Auch wenn in diesem Jahr so manches anders erscheint – das „Füreinander Dasein“ bleibt (weiterhin) bestehen.

Wir sagen Danke!

Aline Stuch, Mitarbeiterin Haus Zwergensee

Saskia Albers (als Vertreterin der Mitarbeiterschaft des Radisson Blu Hotels Bremen) überreichte Geschenke an die Kinder der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen Haus Zwergensee und Haus 7Land.

Anders als geplant

So war es für uns beim Besuch im Haus Zwergensee. Wir, das heißt: der Social Stream vom Momentum College hoop, der Jüngerschaftsschule der hoop Kirche. Gemeinsam hatten wir schon für die Herbstferien ein tolles Programm für die Kinder im Haus Zwergensee geplant – und dann kam Corona dazwischen.

Also: ein neuer Versuch und der Wunsch, dass zumindest zur Weihnachtszeit nochmal etwas Besonderes stattfinden kann.
Da wir natürlich – aufgrund der aktuellen Situation – nichts drinnen machen konnten, kam die Idee auf, ein Lagerfeuer zu machen, mit Stockbrot, Marshmallows und heißem Kakao. Doch dann fing es auch noch am Dienstagnachmittag an zu regnen und alle Versuche, irgendwie ein Lagerfeuer zu entfachen, scheiterten. So saßen am Ende die Kinder auf der Terrasse, aufgereiht auf der langen Fensterbank, während wir vom College davor im Nieselregen standen und versuchten, unser Programm durchzuziehen.

Da kann schon auch Frust aufkommen. Und doch ist es, glaube ich, gerade aktuell so wertvoll, solche Dinge trotz der Umstände durchzuführen – auch wenn es in der Ausführung nicht Plan A ist, nicht mal mehr Plan B, sondern eher Plan C. Für die Kinder war es eine Abwechslung in ihrem Alltag und sie haben direkt gefragt, ob wir denn nochmal wiederkommen. Wir durften den Kindern davon erzählen, dass wir an Weihnachten Jesu Geburt feiern und was es heißt, dass er als Licht auf diese Welt kam. Er kann uns, wenn wir mit ihm durchs Leben gehen, Orientierung geben und er hilft uns, selbst Licht zu sein. Das ist eine Botschaft, die Hoffnung gibt, auch den Kleinsten.

Wir hoffen auf jeden Fall, dass sie ein wenig von diesen Gedanken für sich mitnehmen konnten und freuen uns darauf, im nächsten Jahr nochmal unter einfacheren Umständen ins Haus Zwergensee zu kommen. Dann ist auch hoffentlich nur ein Plan A notwendig.

Nora Mengel,

Mitarbeiterin in der Seelsorge und Leiterin des Social Streams am Momentum College hoop

Innehalten und sich freuen

„Inne-Halte-Stelle“ steht auf dem Kasten vor der Senioren-Heimstätte Ohlenhof. Und darunter: „Öffnen – Mitnehmen – Freuen“. Wer sich traut, der Aufforderung zu folgen, findet in dem Schrank kleine Geschenke zum Mitnehmen und zum Sich-Dran-Freuen. Mal gibt es in einem kleinen Tütchen Kekse aus der Bäckerei der ArBiS, mal ein Tütchen Gummibärchen, mal einen Schoko-Nikolaus oder ein Täfelchen Schokolade. Um das leibliche Wohl noch um eine Streicheleinheit für die Seele zu ergänzen, ist jeder Leckerei ein Spruch auf einem Lesezeichen angehängt. Die Verse sind sorgsam ausgewählt und sollen dem Beschenkten einen Moment des Innehaltens und Nachdenkens schenken, der gut tut.

Die Idee kommt gut an. Die von Mitarbeitenden entwickelten Stationen, die über die Standorte des Sozialwerks verteilt und seitdem wöchentlich mit Nachschub versorgt werden, sorgen für Momente des Staunens und Freuens. Kolleg*innen vor Ort bestücken die kleinen Kisten täglich mit neuen Gaben. Der Inhalt ist ausdrücklich für alle gedacht: für die bis über ihre Grenzen hinweg beanspruchten Mitarbeiter*innen, die teilweise isolierten Bewohner*innen sowie für Besucher*innen und Passanten.

Ab und zu ist der Schrank natürlich auch mal leer. Doch die enttäuschten Rückmeldungen „Immer ist die Kiste leer, wenn ich reinschaue“ können schnell entkräftet werden. Denn irgendwann ist für jeden was drin und dann ist die Freude umso größer.

Die Inne-Halte-Stellen stehen vor dem Johannis-Zentrum in der Großen Johannisstraße in der Neustadt, vor dem Hofcafé und vor der Heimstätte auf dem Gelände am Schwarzen Weg in Gröpelingen, vor der Tagespflege in Oslebshausen, in – coronabedingt nicht vor – der Heimstätte sowie in der Verwaltung des Sozialwerks an der Grambker Heerstraße in Grambke und in Vegesack. Wegen der hier relativ weit auseinander liegenden Einrichtungen wandert die Inne-Halte-Stelle in Vegesack wöchentlich durch den Stadtteil. So stand sie zuerst vor der Tagesstätte Nord, dann vor den Kinderhäusern am Sandersberg, derzeit  vor der Tagespflege an der Vegesacker Fähre und wird in der Weihnachtswoche zum Wohnheim an der Heinrich-Oebker-Straße umziehen. In der Weihnachtswoche und zwischen den Feiertagen warten noch einmal ganz besondere Überraschungen auf die Nutzer*innen der Inne-Halte-Stelle. Es lohnt sich also, dort noch einmal hineinzuschauen.

Weihnachten mit Esel und Ziege

Eigentlich hatte Gabriele Myschker erst nächstes Jahr um die Weihnachtszeit, anlässlich ihres Abschieds aus dem Sozialwerk, etwas ganz Besonderes für ihre Station organisieren wollen. Seit 25 Jahren ist sie im Sozialwerk tätig und geht Ende nächsten Jahres in Rente. Doch sie fand, dass die Bewohnerinnen und Bewohner es dieses Jahr ganz besonders gut gebrauchen können, etwas Schönes zu erleben. So fasste sie sich ein Herz und rief beim NABU an. Nach einigen Überlegungen und Verhandlungen ließ es sich der Hausmeister des Schullandheims Dreptefarm in Wulsbüttel nicht nehmen, an seinem letzten Arbeitstag in diesem Jahr mit Esel Nils und Ziege Nina einen Besuch in der Gerontopsychiatrie in der Heimstätte Ohlenhof zu machen. „Für euch mach ich das“, war kurz und knapp sein Kommentar.

Doch wie bekommt man einen Esel per Fahrstuhl ins Hochparterre? Gar nicht. Doch Not macht erfinderisch. Und so fand die kreative Mitarbeiterin, die jedes Jahr den Heiligabenddienst übernimmt, einen Weg – über das Gartengelände, durch den ebenerdigen Pavillon auf die Station der Senioreneinrichtung.

Das war ein Spaß! Die freche Ziege mit Weihnachtsglöckchen war mutig und wagte sich bis dicht an die Bewohnerinnen und Bewohner heran, ließ sich mit Möhren füttern und gern streicheln. Und da ließ sich auch der Esel mit der Weihnachtsmütze nicht zweimal bitten und folgte der frechen Nina. Hausmeister Scheffler moderierte das Ganze, ermutigte die Bewohnerinnen und Bewohner und kommentierte das Geschehen. Alle waren hin und weg. So etwas hatten man hier noch nie erlebt!  Nach etwa einer Stunde verabschiedete sich das NABU-Team und ließ beglückte Menschen zurück!

Macht hoch die Tür

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit… Trotz dieser Aufforderung des bekannten Adventsliedes, durften wir leider unsere Pforten nicht für unsere Gäste öffnen – Tür und Tor blieben corona-bedingt geschlossen. So erfreute der Posaunenchor der Kirchengemeinde Grambke mit einem abendlichen Weihnachtsständchen vor dem Bauernhaus die Mieter der Seniorenwohnanlage am Grambker See und die Bewohner der Einrichtung „Haus Noah“. Wohl vertraute Weihnachtslieder luden zum Mitsingen in der eigenen Wohnung ein, wo sich die beschenkten Senioren an den Posaunenklängen erfreuten. Waren es Dunkelheit und Kälte, denen die Bläser beim ersten Platzkonzert trotzten, ließen sie es sich auch bei Regen nicht nehmen, am folgenden Sonntag bei einem „Nikolaus-Konzert“ für die Bewohner der Heimstätte am Grambker See Weihnachtsvorfreude zu bescheren. Das war eine willkommene Abwechslung in einer durch die erforderlichen Hygienemaßnahmen stillgewordenen Einrichtung und wurde entsprechend freudig von den überraschten Bewohnern aufgenommen. Auch sie lauschten an den Fenstern dem weihnachtlichen Gruß und sangen gerne mit. Für den außerordentlichen Einsatz der Bläser sagen wir ein herzliches Vergelts-Gott!

Andrea Hammer, Pastorin und Leiterin der Seelsorge-Abteilung im Sozialwerk

Kinder malen und basteln für Senioren

Kleine Lichtblicke in einer dunklen Zeit – die brauchen besonders die Senioren in den Einrichtungen. Das hat sich Eliza Raffler van Rijn gedacht, die im Veranstaltungsmanagement der Öffentlichkeitsarbeit des Sozialwerks arbeitet. Viele Veranstaltungen wurden in diesem Jahr abgesagt. Und so kam sie auf die Idee, Kinder für eine kreative Aktion zu begeistern. Mit Erfolg: Mehr als 300 gebastelte, gemalte, geschriebene und gestempelte Kunstwerke entstanden durch Kinderhände – aus Schulklassen, Kindergruppen und privaten Haushalten. Einen besonders großen Anteil daran hatten die Kindergruppen der hoop Kirche, die über 160 gestempelte Baumkarten herstellten. Überreicht wurden die Karten, Briefe, Fensterbilder und gemalten Kunstwerke überwiegend durch die Initiatorin, da die Corona-Schutzmaßnahmen ein Zusammentreffen von Schenkenden und Beschenkten erschwerten. Nur in der Heimstätte Ohlenhof kamen die Kinder aus der dritten Jahrgangsstufe der Grundschule in der Humannstraße vorbei und überreichten ihre Grüße selbst. Einige der liebenswerten Briefe wurden sogar von den Senior*innen beantwortet.

Herr Bernd Wolff, Frau Gabriele Gaßner und Frau Gisela Rosiejka aus der Heimstätte Grambke freuen sich über die selbstgebastelten Grußkarten.

 

Johann-Bünting-Sonderpreis an Lisa Hein verliehen

„Jetzt musste ich 85 Jahre alt werden, um endlich mal eine Urkunde zu bekommen.“ Lisa Hein engagiert sich seit rund sechs Jahren ehrenamtlich im Projekt „FamilienZeitRaum“ des Sozialwerks der Freien Christengemeinde Bremen e. V. Der „FamilienZeitRaum“ ist Teil des gemeinsam von drei Trägern betriebenen Johannis-Zentrums in der Bremer Neustadt. Hier sind eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren, Seniorenwohnen mit Service, eine Kindertagesstätte, eine Kirchengemeinde und der „FamilienZeitRaum“ unter einem Dach gemeinsam bemüht, Menschen jeglichen Alters unterstützende Hilfen anzubieten.

Celia Hübl verlieh der ehrenamtlich im FamilienZeitRaum tätigen Lisa Hein einen Sonderpreis im Rahmen des Johann-Bünting Förderpreises für ehrenamtliches Engagement in der Kategorie „Alt für Jung“. Als eines von drei Vorstandsmitgliedern der Johann-Bünting-Stiftung und Leiterin des Bünting-Teemuseums überreichte sie der 85-jährigen Dame eine goldfarbene Medaille mit dem aufgeprägten Gesicht Johann Büntings und eine große Urkunde – beides im Rahmen. Dazu gab es einen Einkaufsgutschein im Wert von 1000 Euro. Die Geehrte war zu Tränen gerührt und überwältigt.

Rosi Stöver und Piet Apel, die den FamilienZeitRaum leiten, sind überglücklich und dankbar, dass sich ihre Hartnäckigkeit ausgezahlt hat: Sie waren so überzeugt von dem außergewöhnlichen Engagement von Lisa Hein, dass sie sie drei Mal für den Johann-Bünting-Förderpreis vorgeschlagen hatten. „Die Ehrung zeigt uns, dass unser Eindruck absolut richtig war“, so Piet Apel. „Solch ein beständiges, ehrenamtliches Engagement wie das von Lisa Hein bei uns im FamilienZeitRaum ist nicht alltäglich und verdient durchaus eine Ehrung.“