Pflege hat Zukunft

Die beiden redegewandten, gut aussehenden jungen Männer, die mir in einem Besprechungszimmer der Heimstätte Ohlenhof gegenübersitzen, heißen Marcel. Beide. Marcel B. und Marcel G. Beide machen ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft. Und beide sind begeistert von ihrem Beruf. Und sie sind ein Paar.

Marcel G. kam mit der Pflege alter Menschen in Berührung, als seine Oma pflegebedürftig wurde. Er lernte andere junge Menschen kenne, die in der Pflege tätig sind. Nach zwei Hospitationen in der Heimstätte Ohlenhof war er überzeugt, dass dies der richtige Beruf für ihn sei. Er entschied sich, seine Tätigkeit in der Spedition aufzugeben und die generalistische Pflegeausbildung zu beginnen.

Marcel B. kam mit dem Pflegeberuf schon früh in Berührung, weil seine Mutter examinierte Altenpflegerin ist. Er hätte sich das lange nicht für sich selbst vorstellen können. Doch dann kam die generalistische Ausbildung, die offenlässt, in welchem Bereich der Pflege man nach der Ausbildung arbeiten möchte. Dass man sich nicht mehr von vorn herein festlegen musste, war für ihn ein großer Anreiz. Und auch, dass die Gehälter nach und nach angepasst werden. Tariflöhne im Bereich der Pflege sind für den 20-jährigen für seine berufliche Zukunft wichtig. Besonders gut findet er an seiner Arbeit in der stationären Einrichtung in Gröpelingen, dass er ernst genommen und respektiert wird. Er empfindet, dass in der Zusammenarbeit jede*r gleich ist. Das Verhältnis zu den Vorgesetzten ist von Respekt, aber nicht von Angst geprägt. Bevor er hier anfing, hatte er als Pflegehelfer in der Heimstätte am Oslebshauser Park erste Erfahrungen gesammelt. Nach seinem Fachabitur an einem Gymnasium mit beruflicher Orientierung im Bereich Gesundheit begann er seine Ausbildung im Sozialwerk.

Erst kürzlich hat er die Ausbildung zum Ersthelfer gemacht. Er unterweist nun andere Ersthelfer und hat, wie auch sein Freund Marcel G., den Abschluss als Notfallmanager in der Pflege – einen in Bremen patentierten Abschluss – gemacht. Dieser befähigt ihn, in Notfällen wie bei Stürzen, Schlaganfällen, Herzinfarkten oder ähnlichen Situationen, Ansprechpartner für das Pflegepersonal und die zu Hilfe gerufenen Sanitäter zu sein. „Wichtig ist, in solch einer Stresssituation ruhig zu bleiben und die vermittelnde Person zwischen Heim und Sanitätern zu sein.“ Auch in lebensrettenden Maßnahmen sind die beiden geschult und wissen, was zu tun ist. Besonders eindrücklich war für Marcel B. eine Situation, in der er einen Menschen reanimieren musste. Das nehme man schon mit nach Hause, so der Auszubildende. „Man wird reifer, empathischer, ernsthafter“, da sind sich die beiden einig. Und sie sehen hier den Schwachpunkt in der Generation Gleichaltriger. „Viele alte Menschen bekommen keinen Besuch mehr von ihren Angehörigen.“ Und manchmal bekomme man schon Angst vor dem Altwerden. „Aber wir können in der Pflegewelt noch einiges verändern.“ Auch da sind sich die beiden einig.

Marcel G.  möchte nach seiner Ausbildung Pflegemanagement studieren. Die Aufstiegschancen über die Position der Pflegedienstleitung bis hin zur Heimleitung sind für ihn interessant. „Man kann es in diesem Beruf weit bringen“, meint der 23-Jährige. Wenn man interessiert sei, könne man sehr viel lernen und werde schnell in alles einbezogen, was den Pflegealltag angehe. Selbst die Schichtleitung habe er zu Ausbildungszwecken schon einmal angeboten bekommen. Marcel G. nimmt solche Angebote gern an.

Die Ausbildung ist anspruchsvoll. Die Freunde gehen gemeinsam zur Berufsschule und lernen auch in ihrer Freizeit gemeinsam viel für die Schule. Die generalistische Ausbildung vereint drei Pflegeberufe: den des Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflegers. „Da muss man schon eine ganze Menge Zeit investieren, wenn man das schaffen will.“ Doch das gute Feedback, das sie bekommen, spornt an. „Ihr seid so weit“, hören sie immer wieder. „Das spornt an“, so Marcel B. „Da möchte man doch sein, was die anderen von einem halten.“

Das Sozialwerk ist nur eine Praxisstation in der Ausbildung der beiden Marcels. Sie haben weitere Pflichteinsätze im Krankenhaus, in der ambulanten Pflege, in der Kinderkrankenpflege, in der aktuten Psychiatrie und der Altenpflege. Dies geschieht natürlich in einem Verbund von verschiedenen Trägern. Das Sozialwerk gehört zum Weser Bildungsverbund Gesundheit + Pflege e. V.

Und wie geht es weiter?

Marcel G. hat genaue Vorstellungen. Nach zwei Jahren Erfahrung in der Praxis möchte er sich weiterbilden, möchte Pflegemanagement studieren.

Marcel B. gefällt es gut im Sozialwerk. Ob er bleiben wird, hängt allerdings schon von den Konditionen ab, die ihm dann geboten werden, denn „Von uns wird viel verlangt: Wir sollen viel lernen und uns mit großem Einsatz einbringen.“

Die beiden können einen schon begeistern. Und dieses Talent nutzen sie. Beim Fachtag Pflegeberufe stellten sie Ende Juni von ihrer Berufsschule aus ihren Ausbildungsberuf vor.


Foto: Jens Bonkowski

Der Corona-Wald

Im August  2020, als Frau Tatjana Kümmel und ich uns entschieden, ihre Fotographien im Rahmen unserer seit 2011 laufenden Aktion: „Kunst im Treppenhaus“ auszustellen, stand aufgrund der Coronaverordnungen fest, dass nur wenige Gäste von außen die wunderbaren Naturmotive sich dann auch anschauen können. Trotzdem sagte Frau Kümmel zu. Und das war gut so. Seit März 2020 überschwemmte Covid-19 unsere Welt und besonders hart traf es eben die älteren Menschen besonders in Pflegeheimen. Zu Ihrem Schutz wurden immer strengere Auflagen nötig und es wurde immer einsamer in unseren Fluren und den Herzen.

Das war ein Geschenk, dass wir nun die Natur – wenn man schon nicht raus kann – sich sprichwörtlich ins Haus holte. Dank der zum Teil sehr großformatigen Fotografien von Frau Kümmel war genau das möglich. Ihre Fotomotive sind in erster Linie „Bäume!“ Und so wähnte man sich im Eingangsbereich sowie Trepp auf, Trepp ab bald wie in einem Wald. Fehlte nur noch das Vogelgezwitscher.

Die Bilder wirken sehr beruhigend, zumal die Künstlerin ganz bestimmte Baummotive vor Augen hat. Alte, knorrige Exemplare  mit ausladendem Blätterdach, aber auch eine ganze Familie an Birken sowie solche,  die scheinbar  ein Geheimnis hüten. Denn Frau Kümmel vermag in Bäumen mehr zu sehen als Rinde, Holzfaser und Blätterwerk. Sie sieht in Ihnen inmitten unserer hochtechnisierten Welt Gestalten aus uralter Zeit: Gnome, heilige Frauen, im Holz verewigte Tiere, Waldschrate, aber auch Stimmungen wie Freude, Tanz  und stummer Liedgesang.

Das Tolle ist, dass sie allen Bildern Namen gibt und so konnte man immer wieder beobachten, wie Bewohner stehen blieben und nach dem „Baum küssenden Hasen“ suchten…und ihn auch freudestrahlend fanden. Eine hilfreiche Methode für unsere älteren Bewohner genau hinzusehen, zu tüfteln und zu suchen und schließlich mit Freude zu entdecken.

Die Fotografien von Frau Tatjana Kümmel sind mehr als nur Naturaufnahmen in sehr guter Qualität. Sie sind mehr als Naturstimmungserzeuger. Sie lassen erahnen, was unsere „Ahnen“ einst in der Natur sahen und ließen uns hier in der Heimstätte Oslebshausen wissen, wie sehr die Schöpfung uns trösten und helfen kann. Und wie die Schöpfung wie ein Spiegel unserer eigenen Geschichte Dinge „modelliert“. Gewiss, dazu braucht es etwas Fantasie. Mit der Künstlerin dieser Ausstellung ging es aber erstaunlich leicht.

Wir danken Frau Tatjana Kümmel von ganzem Herzen für ihr Entgegenkommen, ihre wunderschönen Werke und  für fast ein ganzes Jahr, wo die Bilder unser Haus „renaturiert“ haben. Wir haben einen Teil ihrer Bilder erstanden und diese werden auch in den kommenden Jahren  in unserem Eingangsbereich  weiter Ihre gute Stimmung verbreiten.

 

Michael Strauch
Einrichtungsleitung der
Heimstätte am Oslebshauser Park, Bremen

Tagesgäste spenden für Bremer Tierheim

500 Euro haben die Gäste der Tagespflege Neustadt für das Tierheim des Bremer Tierschutzvereins e.V. gesammelt. Die Spendenübergabe fand am 4. Juni am Eingang des Tierheims in der Hemmstraße statt. Vier Seniorinnen der Tagespflege waren in Begleitung der Einrichtungsleiterin Daniela Hahlweg und der verantwortlichen Pflegefachkraft, Wilhelmine Stender angereist. Brigitte Wohner-Mäurer, 1. Vorsitzende und Karin Hensmanns, 2. Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins nahmen sichtlich gerührt den symbolischen Scheck und schließlich den Betrag in Empfang. „Jeder Cent kommt den Tieren hier im Tierheim zugute“, versprach Brigitte Wohner-Mäurer den Seniorinnen. Für die Tagesgäste war dies der erste Ausflug seit über einem Jahr über die Grenzen des Stadtteils hinweg. Besonders freuten sich die Damen über Hündin Kessy, die jede freundlich begrüßte und auch auf dem Foto vorbildlich posierte.

„Diese Idee der Spendensammlung stammt von den Tagesgästen“, so Wilhelmine Stender. In der Tagespflege in der Neustadt werden ältere Menschen tagsüber versorgt und verbringen den Tag in Gesellschaft. Am Nachmittag kehren sie in Ihr Zuhause zurück. So wird ihnen ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglicht und pflegende Angehörige werden entlastet.

Während des ersten Lockdowns musste die Tagespflege schließen. Als sie endlich wieder öffnen durfte, gab es strenge Vorgaben. Die Tagesgäste wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe darf seither an zwei, die andere an drei Tagen in die Tagespflege kommen. Um das Risiko der Ansteckung mit dem Virus noch weiter zu minimieren, teilten die Mitarbeiter*innen der Einrichtung den Raum durch einen Klebestreifen auf dem Boden in zwei Bereiche, die streng voneinander getrennt wurden. Dass man jeder negativen Sache auch etwas Gutes abgewinnen kann, bewiesen die kreativen Senior*innen: Bei jeder „Grenzverletzung“ musste ein kleiner Geldbetrag in ein Sparschwein geworfen werden – für einen guten Zweck.

Die Corona-Bestimmungen lockerten sich, doch das Sparschwein blieb und wurde täglich voller. Das nahe gelegene SOS-Kinderdorf wurde am 18. Dezember 2020 mit einem Betrag von 310 Euro bedacht. Doch die Senior*innen hörten nicht auf zu sammeln und über einen neuen Spendenempfänger herrschte schnell Einigkeit: Die Tiere im Tierheim des Bremer Tierschutzvereins sollten als nächstes unterstützt werden. Bei der Spendenübergabe zückten zwei der Seniorinnen spontan noch Geldscheine und ergänzten damit den Spendenbetrag noch einmal um 30 Euro.

„So viel Freigiebigkeit und Großherzigkeit ist vorbildlich“, freut sich Wilhelmine Stender. Sie verrät, dass dies nicht die letzte Aktion gewesen sein soll. Denn das Sparschwein sei schon wieder gefüllt und das nächste Spendenziel schon ausgemacht.

Danke für dein Engagement!

Jens Bonkowski ist in Eile. Viel Zeit kann sich der Bereichsleiter Senioren im Sozialwerk der Freien Christengemeinde in seinem bewegten Arbeitsalltag am Tag vor Himmelfahrt nicht nehmen. Aber er hat sich Zeit freigeschaufelt und fährt nacheinander die Senioren-Einrichtungen ab: die stationären Einrichtungen in Gröpelingen, Oslebshausen und Grambke sowie die Tagespflegen in Vegesack, Grambke, Oslebshausen, Gröpelingen und in der Neustadt.

Der 12. Mai ist der internationale Tag der Pflege. Dieser Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale.

Schon zum dritten Mal hat sich Jens Bonkowski mit seinem Team für diesen Gedenktag eine Aktion überlegt, mit der sie den Mitarbeitenden, die in den Pflegeeinrichtungen tätig sind, eine Freude machen und ihnen so ihre Wertschätzung ausdrücken können.

In diesem Jahr besteht die wertschätzende Geste aus einer Tomatenpflanze mit einem Saatgut-Tütchen mit Basilikum-Samen – passend zu den Tomaten –, das an einem Holzstab in die Erde gesteckt ist. Die Werkstatt Garten + Kunst hat das kleine Arrangement erstellt. „Dass hier Mitarbeitende aus einem ganz anderen Bereich, dem Bereich der Arbeitsförderung, unterstützt haben, ist symbolisch für die bereichsübergreifende Unterstützung, die unsere Kolleg*innen im letzten Jahr geleistet haben“, so Claudia Pritze, Abteilungsleiterin für die Tagespflegen und das Service Wohnen. „Die Mitarbeitenden der Tagespflegen halfen in den Heimstätten aus, die Fahrer*innen übernahmen Dienste am Empfang. Jede*r half, wo er*sie konnte“, so die Assistentin des Bereichsleiters, und fügt hinzu: „Jede*r hat in der Zeit der Pandemie genug eigene Probleme. Doch unsere Kolleg*innen haben mit großer Nächstenliebe ihren Job erledigt und dafür gesorgt, dass unsere Senioren gut gepflegt leben können.“

Zu dem kleinen Geschenk gibt es eine Grußkarte mit anerkennenden Worten und einen Dank für das große Engagement der Mitarbeitenden, besonders in der herausfordernden Zeit der Pandemie.

„Die Mitarbeitenden sind in Corona-Zeiten über sich hinausgewachsen. Wir möchten ihnen von Herzen danken und mit dieser kleinen Geste die Möglichkeit geben, etwas wachsen zu sehen und die Früchte des Wachstums genießen zu können“, so Jens Bonkowski.

Um allen 320 Mitarbeitenden aus der Pflege, der Hauswirtschaft, den Betreuungs-, Verwaltungs- und Fahrdiensten ein Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung zu bringen, hat er die kleinen Geschenke vorab in die Einrichtungen liefern lassen und besucht nun die Teams, um auch persönlich als Mitglied der Geschäftsleitung seinen Dank auszusprechen.

Foto oben: Jens Bonkowski, Leiter des Seniorenbereiches im Sozialwerk überreicht der verantwortlichen Pflegefachkraft der Tagespflege Grambke, Elke Jäckel, eine Tomatenpflanze mit Basilikum-Saatgut und einer Karte mit wertschätzenden Worten.

Nachhaltig gut

Der Wasserspender in der Heimstätte am Grambker See ist der erste seiner Art im Sozialwerk. Wenn er sich bewährt, soll es nach Hauswirtschaftsleiterin Birgit Köpke bald überall solche Geräte geben. Sie sollen die Mehrweg-Wasserflaschen ablösen, die im gesamten Sozialwerk für Betreute und Mitarbeitende angeboten werden. „Wir wollten weg vom Plastik“, berichtet Michael Arndt, Hauswirtschaftsleiter der Heimstätte am Grambker See. „Das Bremer Leitungswasser hat eine ausgezeichnete Qualität und wird zudem im Gerät gefiltert.“ Das Gerät steht frei zugänglich in einer der Wohnküchen der stationären Einrichtung für Seniorinnen und Senioren. Gezapft wird direkt in Gläser oder eigens dafür angeschaffte Glasflaschen. Gut geeignet sind Milchflaschen mit einem bzw. einem halben Liter Fassungsvermögen. Die haben einen breiten Flaschenhals, was die tägliche Reinigung erleichtert. Die Seniorinnen und Senioren können sich das gefilterte Leitungswasser direkt am Gerät im Glas entnehmen oder es wird ihnen vom Pflegepersonal in einer Flasche gebracht. Wählen können sie zwischen stillem und leicht gesprudeltem Wasser in Zimmertemperatur oder gekühltem, gesprudeltem Wasser. In den Flaschen kann das Wasser dann auch mit Minze oder Früchten aromatisiert werden. „Wir freuen uns sehr über diese Neuerung“, so Michael Arndt. „Unsere Hauswirtschaftskräfte werden vom Schleppen der Getränkekisten entlastet und wir tun etwas für die Umwelt.“

Michael Arndt freut sich über den neuen Wasserspender in der Heimstätte am Grambker See.

Wir haben geöffnet!

Die Tagespflege für Senioren in Grambke hat geöffnet und nimmt auch in dieser herausfordernden Zeit neue Gäste auf. Einige Rahmenbedingungen haben sich Corona-bedingt geändert, aber das Unterstützungsangebot für Senioren und ihre pflegenden Angehörigen bleibt bestehen.

Die Betreuung wird in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt derzeit in Halbgruppen angeboten: Eine Gruppe besucht die Tagespflege von Montag bis Dienstag, die zweite Gruppe von Mittwoch bis Freitag. In der Einrichtung werden selbstverständlich alle Corona-Schutzmaßnahmen eingehalten. Alle Mitarbeiterinnen sind geimpft und freuen sich, dass die Tagespflege bisher komplett von Corona-Erkrankungen verschont wurde. Häufige Testungen von Tagesgästen und Mitarbeitenden schaffen zusätzliche Sicherheit.

Der Nutzen der Tagespflege überwiegt bei Weitem die Risiken. Durch den Besuch der Tagespflege wird der Vereinsamung wird vorgebeugt, die körperliche Hinfälligkeit wird reduziert und die Lebensfreude steigt durch den Kontakt zu anderen Senioren bei gemeinsamen Mahlzeiten und Freizeitgestaltung in Gemeinschaft. Durch den besonderen Schutz, den man älteren Menschen in Corona-Zeiten zukommen lässt, sind viele Senioren zunehmend einsam und fühlen sich isoliert. In der Tagespflege kommen sie in einem geschützten Rahmen aus ihren eigenen vier Wänden heraus, bekommen eine Tagesstruktur und sind in Gesellschaft. Für gute Mahlzeiten und die nötige Pflege ist gesorgt. Auch der Transport von zu Hause zur Tagespflegeeinrichtung und zurück durch die Busse der Tagespflege kann in Anspruch genommen werden.

Angehörige, die zwischen Arbeit, Kinderbetreuung und Versorgung ihrer älter werdenden Eltern oft an ihre Grenzen kommen, werden entlastet.

In der Tagespflege angekommen, erwartet die Gäste ein leckeres Frühstück. Anschließend wird Gymnastik, Denksport oder Kreativarbeit angeboten. Derzeit wird die Frühlings- und Osterdekoration hergestellt und die Räume der Tagespflege werden dekoriert. Die Vorfreude auf das gemeinsame Osterfrühstück steigt. Bei gutem Wetter steht ein gemeinsamer Spaziergang auf dem Programm, anschließend wird gesungen oder gespielt. Nach dem Mittagessen gibt es eine Pause in den bequemen Ruhesesseln der Einrichtung. Nach einem weiteren Angebot in geselliger Runde klingt der gemeinsame Tag bei Kaffee und Kuchen aus. So kann ein älterer Mensch in seinen eigenen vier Wänden wohnen und weiß sich doch tagsüber gut versorgt.

Die Kosten für den Besuch der Tagespflege werden zum größten Teil von der Pflegekasse übernommen. Mit Pflegegrad 2 zum Beispiel, ist der Besuch der Tagespflege an drei Tagen pro Woche ohne zusätzliche Mehrkosten gewährleistet. Lediglich die Kosten für Verpflegung fallen an.

Wer sich das Angebot der Tagespflege einmal näher ansehen möchte, kann kostenlos einen Tag in der Tagespflege verbringen und so das Angebot testen. Ein Schnelltest am Morgen des Probetages bietet für dieses Angebot die nötige Sicherheit für beide Seiten.

Rufen Sie bei Interesse oder bei weiteren Fragen die verantwortliche Pflegefachkraft der Einrichtung, Frau Elke Jäckel, unter der Telefonnummer 0421/64 900-385 an.

Geschafft!

Nadine Deimel wirkt erleichtert. Die Senioren der Heimstätte am Grambker See und der Service Wohnanlage sind geimpft. Am 27.2. kam das mobile Impfteam in die Senioreneinrichtung und brachte die zweiten Impfdosen mit. Diese Aktion war der Abschluss der Impfkampagne in den drei stationären Einrichtungen des Sozialwerks und der ihnen angegliederten Wohnanlagen. „Es erleichtert uns schon sehr, dass die Seniorinnen und Senioren sowie der Großteil unserer Mitarbeiterschaft nun geimpft sind“, so die an diesem Samstag verantwortliche Mitarbeiterin im Sozialdienst der Heimstätte. „Zwar werden wir weiterhin die Schutzmaßnahmen einhalten, doch sind wir zuversichtlich, in Zukunft besser geschützt zu sein und von schweren Verläufen verschont zu bleiben.“

Joachim Fock (Foto) ist Mieter der Seniorenwohnanlage am Grambker See. Er lebt noch selbstständig in seiner Wohnung, schätzt jedoch die Möglichkeit der Betreuung und Versorgung im Bedarfsfall. Er hat die erste Impfung gut vertragen und ist heute für die zweite Dosis gekommen. „Die zweite Impfung kann ein wenig stärkere Beschwerden verursachen“, wird er von dem medizinischen Personal des Impfteams aufgeklärt und ermahnt, sich in den nächsten Tagen Ruhe zu gönnen. Doch dem sieht der aktive Rentner gelassen entgegen. Der ehemalige Pastor liebt den Kontakt zu Menschen und möchte wieder unbeschwerter mit anderen ins Gespräch kommen und sonntags Gottesdienste besuchen. Dank der Impfung stehen dafür nun die Chancen gut.

Fotowettbewerb

Momentan ist es noch immer nicht abzusehen, wann wir uns wieder persönlich bei einer unserer Veranstaltungen treffen können. Um dir trotzdem eine Freude zu bereiten, haben wir uns überlegt, dass wir einen Fotowettbewerb ausschreiben. Einfach mal den Blick weg vom normalen Alltag, hin zu den schönen Seiten des Lebens lenken oder gerade eben den Blick auf das Hier und Jetzt fokussieren, um das Schöne im Alltag zu finden – zu dieser Herausforderung wollen wir dich einladen. Machst du mit?

In erster Linie wollen wir dich als Mitarbeiter*in für diese Herausforderung gewinnen. Gern kannst du aber auch deineFamilienmitglieder, Freunde oder Bekannten zum Mitmachen animieren. Lasst uns gemeinsam den Fokus auf das Miteinander und auf das Gute, das Gott uns gegeben hat, richten.

Wir haben uns DREI THEMEN herausgesucht, die uns begeistern. Welches spricht dich am meisten an?

Nächstenliebe
Das sind z.B. Nachbarn, die bei den kleinen Dingen des Alltags geholfen haben, Freunde, die uns zur Seite stehen und uns helfen oder der Versuch, bestehende Feindschaften zu überwinden und Frieden zu schließen. Oder da ist ehrenamtliches Engagement für schwache, einsame, kranke oder behinderte Menschen. Es gibt private Aktionen im Freundeskreis und in der Nachbarschaft, Initiativen im Netz oder Engagement in Gemeinden, in der Jugendarbeit oder in Vereinen. Und auch diakonische oder karitative Arbeit bietet viele Fotomotive.

#stayathome
Hier geht es um Fotos, die zeigen, wie ihr persönlich mit der Corona-Krise zu Hause umgeht. Hier geht es um Überraschendes, Alltägliches und Ideen. Welche Menschen, Dinge, Rituale oder Orte sind euch in der letzten Zeit wichtig geworden? Was nervt?

“Mensch – Arbeit – Alter”: Was Pflegende leisten
Sie sind die wahren Helden der Pandemie: die Pflegenden in unseren Heimen und Krankenhäusern. Aber auch die pflegenden Angehörigen und die Senioren selbst, die lange Zeiten der Isolation und Einsamkeit durchleben.

• Fotografiere mit deinem Smartphone!
• Die 3 besten Fotografien pro Thema werden prämiert.
• Mehrere Einsendungen sind möglich.
• Fotos bitte in maximaler Dateigröße einsenden (nicht komprimieren oder „optimieren“)
• Einsendung bis 19.03.2021, 12 Uhr per Mail an e.rafflervanrijn@sozialwerk-bremen.de
• Im Text bitte folgende Angaben nennen:
Name, Alter (freiwillig), Thema (Kategorie) und E-Mail-Adresse.
Mit deiner Bewerbung versicherst du, dass alle abgebildeten Personen mit einer Veröffentlichung der Bilder einverstanden sind. Bei minderjährigen Abgebildeten muss das Einverständnis der Eltern vorliegen. Die unterschriebenen Formulare für  Einverständnis- und Datenschutzerklärung müssen uns erst bei der Veröffentlichung der Gewinnerfotos vorliegen. 
• Die eingesandten Daten werden ausschließlich zur Durchführung des Wettbewerbs gespeichert und nach Zweckerreichung wieder gelöscht. Eine Übermittlung an Dritte und eine eigene werbliche Nutzung der Daten erfolgt nicht.
• Das Urheberrecht der Bilder bleibt bei dir.
• Bilder werden strikt in Verbindung mit den Auszeichnungen verwendet und werden auf der Website www.sozialwerk-bremen.de im Blog ausgestellt. Bilder werden nicht weiterverkauft oder durch Dritte verwendet. Sollte es eine Anfrage geben, so leiten wir diese per E-Mail an dich weiter.

Preise:
1. Platz: Geschenkpaket der Arbis-Bäckerei im Wert von 30 Euro
2. Platz: Kuchen-Gutschein der ArBiS-Bäckerei im Wert von 20 Euro
3. Platz: Schokoladen/Keks-Gutschein der ArBiS-Bäckerei im Wert von 10 Euro

Nähere Infos zum Datenschutz sowie Einverständniserklärungen für Erwachsene und Minderjährige findest du unter
https://sozialwerk-bremen.de/termine/

Digital im Pflegeheim

Wie im achten Altersbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über „Die Digitalisierung der Lebenswelt älterer Menschen“ beschrieben, haben auch zunehmend Bewohner*innen in den Senioreneinrichtungen den Wunsch nach Internet-Zugängen.

In den Pflegeeinrichtungen des Sozialwerks wurden in diesem Jahr mehr WLAN-Zugänge eingerichtet und stehen nun auch den Bewohner*innen zur Verfügung. Einige Senioren, wie Frau Lück (91) oder Herr Heindorf (75), nutzen schon seit längerer Zeit Tablet oder Laptop. Frau Lück ist eine „Leseratte“. Lange hat sie ihren Mann gepflegt, bevor beide in die Heimstätte Ohlenhof umzogen. Hier hat sie Gelegenheit und Zeit, ihr Hobby wiederaufzunehmen. Sie ist mit der Online-Ausleihe der Stadtbibliothek verbunden und leiht sich regelmäßig Romane als E-Books aus. Außerdem konnte sie mit ihrem Tablet auf Facebook die Reise ihres Sohnes verfolgen und hält über E-Mail-Kontakt zu Kindern und Enkeln. Die Einrichtung des Gerätes haben ihre Kinder übernommen und ihr gezeigt, wie es geht.

Herr Heindorf ist selbst technisch versiert und hält gerade in dieser durch Corona geprägten Zeit mit Laptop und Smartphone Kontakt zu Angehörigen, Freunden und seiner Selbsthilfegruppe. Er informiert sich über Aktuelles und freut sich über manchen lustigen Clip, der gerade im Internet kursiert.

Während der Schließung der Heimstätten in der Corona-Hochphase des ersten Lockdowns oder während Quarantäne-Zeiten waren Telefon oder Tablets mit der Möglichkeit zu skypen, im Heim wichtige Kontaktmöglichkeiten zu den Angehörigen.

Filme, Musik und Ratespiele aus dem Internet sind zudem eine beliebte Möglichkeit, Neues oder Altes (wieder) zu entdecken und ergänzen die Beschäftigungsangebote.

 

Vera Strech,
Einrichtungsleiterin der Heimstätte Ohlenhof

Foto: Alessandro Vallainc, Unsplash

Über den Tellerrand sehen

310 Euro übergaben die Gäste der Tagespflege Neustadt an Sylvia Schikker vom SOS Kinderdorf Bremen.

„Diese Idee stammt von den Tagesgästen“, erzählt Wilhelmine Stender, verantwortliche Pflegefachkraft in der Einrichtung für Senioren. Durch die strengen Corona-Regeln wurde die Gruppe der Tagesgäste aufgeteilt und durfte nur noch halb so viele Tage in die Tagespflege kommen. Um das Risiko der Ansteckung mit dem Virus noch weiter zu minimieren, teilten die Mitarbeiter*innen der Einrichtung den Raum durch einen Klebestreifen auf dem Boden in zwei Bereiche, die streng voneinander getrennt wurden. Dass man jeder negativen Sache auch etwas Gutes abgewinnen kann, bewiesen die kreativen Senior*innen: Bei jeder „Grenzverletzung“ musste ein kleiner Geldbetrag in ein Sparschwein geworfen werden – für einen guten Zweck.

Die Corona-Bestimmungen lockerten sich, doch das Sparschwein blieb und wurde täglich voller. Das nahe gelegene SOS-Kinderdorf wurde als Empfänger des Geldbetrages schon früh ausgewählt. Über die eigenen Belastungen und Einschränkungen auch die Not anderer zu sehen, motivierte die Gäste. Nun stieg die Spannung: Wie viel Geld war da wohl zusammengekommen? Und wie sollte es an den Empfänger gelangen? „Die Senior*innen hätten sich am liebsten namentlich in einer Fernseh-Spenden-Gala gesehen“, erzählt Wilhelmine Stender. Als sich jedoch herausstellte, dass die dort einfließenden Spenden einer vom Sender festgelegten Stiftung und nicht dem benachbarten Kinderdorf zugutekommen würden, kam es zu der Spendenübergabe am 18. Dezember vor der Tagespflege Neustadt. Über den beachtlichen Betrag von 310 Euro freute sich die Vertreterin der Kinderschutzeinrichtung und brachte zum Dank ein von den Kindern gemaltes und gerahmtes Bild mit.

Die Presse war auch gekommen und berichtete über diese zu Herzen gehende Aktion im Weserreport. da beim Geben immer auch der Geber beschenkt wird, haben die Senioren Spaß an der Sache bekommen. „Es ist schon wieder Geld in dem Schwein“, verrät Wilhelmine Stender. „Die nächsten Spendenempfänger seien auch schon ausgewählt worden.“