Macht hoch die Tür

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit… Trotz dieser Aufforderung des bekannten Adventsliedes, durften wir leider unsere Pforten nicht für unsere Gäste öffnen – Tür und Tor blieben corona-bedingt geschlossen. So erfreute der Posaunenchor der Kirchengemeinde Grambke mit einem abendlichen Weihnachtsständchen vor dem Bauernhaus die Mieter der Seniorenwohnanlage am Grambker See und die Bewohner der Einrichtung „Haus Noah“. Wohl vertraute Weihnachtslieder luden zum Mitsingen in der eigenen Wohnung ein, wo sich die beschenkten Senioren an den Posaunenklängen erfreuten. Waren es Dunkelheit und Kälte, denen die Bläser beim ersten Platzkonzert trotzten, ließen sie es sich auch bei Regen nicht nehmen, am folgenden Sonntag bei einem „Nikolaus-Konzert“ für die Bewohner der Heimstätte am Grambker See Weihnachtsvorfreude zu bescheren. Das war eine willkommene Abwechslung in einer durch die erforderlichen Hygienemaßnahmen stillgewordenen Einrichtung und wurde entsprechend freudig von den überraschten Bewohnern aufgenommen. Auch sie lauschten an den Fenstern dem weihnachtlichen Gruß und sangen gerne mit. Für den außerordentlichen Einsatz der Bläser sagen wir ein herzliches Vergelts-Gott!

Andrea Hammer, Pastorin und Leiterin der Seelsorge-Abteilung im Sozialwerk

Zeit und Raum – auch in Corona-Zeiten

Viele Einrichtungen müssen in Corona-Zeiten schließen. Doch das Team des FamilienZeitRaums in der Großen Johannisstraße ist weiterhin aktiv. Im Herzen der Neustadt bietet das offene Angebot des Christlichen Netzwerks, zu dem die Senioren-Einrichtungen des Sozialwerks, die freikirchliche Ecclesia-Gemeinde und der Kindergarten „Kinderinsel-Sonnenschein“ gehören, eine Anlaufstelle für Menschen, die Kontakt und Hilfe brauchen.

Aktuell bietet der FamilienZeitRaum einen Corona-Mittagstisch an. Nachdem der Indoor-Spielplatz aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen bisher noch nicht öffnen konnte, wird von einem engagierten Team ein schmackhafter und gesunder Mittagstisch zubereitet und ausgegeben. Geflüchtete Menschen, Senioren aus der Nachbarschaft und aus dem Service Wohnen im gleichen Wohnkomplex sind nur einige der Menschen, die das Angebot wahrnehmen. Die beiden geflüchteten iranischen Küchen-Mitarbeiter bereichern das Angebot mit orientalischen Gewürzen und wohlschmeckenden Rezept-Ideen. „Das Essen schmeckt immer sehr gut“, schwärmt Frau Ilona Mecklenborg, die sich mehrmals in der Woche ihr Mittagessen hier abholt. Dass die beiden iranischen Männer von ihren deutschen Kolleginnen gleich noch in der deutschen Sprache fit gemacht werden, ist ein schöner Nebeneffekt. Das anfänglich von der Aktion Mensch finanzierte Angebot wird inzwischen anteilig mit Unterstützung aus Geldern der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport fortgeführt.

Das Angebot ist aber noch viel umfangreicher. Auf Anfrage gehen die Mitarbeiter*innen für Senioren und andere hilfsbedürftige Nachbar*innen einkaufen, wenn dies für sie zu beschwerlich oder gefährlich erscheint. Im wöchentlich stattfindenden Sprachcafé werden neben der deutschen Sprache auch freundschaftliche Beziehungen gepflegt. Wer Hilfe im Kontakt mit Behörden oder in persönlichen Krisen braucht, findet bei den Verantwortlichen des Projektes, Piet Apel und Rosi Stöver, Hilfe. Die Atmosphäre der Annahme und Hilfsbereitschaft ist für jede*n Besucher*in sofort spürbar.

Der FamilienZeitRaum ist in der Großen Johannisstraße 141-147 in der Bremer Neustadt zu finden. Für Informationen stehen Rosi Stöver und Piet Apel unter der Telefonnummer 0421/16 33 93-13 zur Verfügung.