Über den Tellerrand sehen

310 Euro übergaben die Gäste der Tagespflege Neustadt an Sylvia Schikker vom SOS Kinderdorf Bremen.

„Diese Idee stammt von den Tagesgästen“, erzählt Wilhelmine Stender, verantwortliche Pflegefachkraft in der Einrichtung für Senioren. Durch die strengen Corona-Regeln wurde die Gruppe der Tagesgäste aufgeteilt und durfte nur noch halb so viele Tage in die Tagespflege kommen. Um das Risiko der Ansteckung mit dem Virus noch weiter zu minimieren, teilten die Mitarbeiter*innen der Einrichtung den Raum durch einen Klebestreifen auf dem Boden in zwei Bereiche, die streng voneinander getrennt wurden. Dass man jeder negativen Sache auch etwas Gutes abgewinnen kann, bewiesen die kreativen Senior*innen: Bei jeder „Grenzverletzung“ musste ein kleiner Geldbetrag in ein Sparschwein geworfen werden – für einen guten Zweck.

Die Corona-Bestimmungen lockerten sich, doch das Sparschwein blieb und wurde täglich voller. Das nahe gelegene SOS-Kinderdorf wurde als Empfänger des Geldbetrages schon früh ausgewählt. Über die eigenen Belastungen und Einschränkungen auch die Not anderer zu sehen, motivierte die Gäste. Nun stieg die Spannung: Wie viel Geld war da wohl zusammengekommen? Und wie sollte es an den Empfänger gelangen? „Die Senior*innen hätten sich am liebsten namentlich in einer Fernseh-Spenden-Gala gesehen“, erzählt Wilhelmine Stender. Als sich jedoch herausstellte, dass die dort einfließenden Spenden einer vom Sender festgelegten Stiftung und nicht dem benachbarten Kinderdorf zugutekommen würden, kam es zu der Spendenübergabe am 18. Dezember vor der Tagespflege Neustadt. Über den beachtlichen Betrag von 310 Euro freute sich die Vertreterin der Kinderschutzeinrichtung und brachte zum Dank ein von den Kindern gemaltes und gerahmtes Bild mit.

Die Presse war auch gekommen und berichtete über diese zu Herzen gehende Aktion im Weserreport. da beim Geben immer auch der Geber beschenkt wird, haben die Senioren Spaß an der Sache bekommen. „Es ist schon wieder Geld in dem Schwein“, verrät Wilhelmine Stender. „Die nächsten Spendenempfänger seien auch schon ausgewählt worden.“

Flower Power

oder: Blumen sprechen lassen

Es war ganz normaler Nachmittag am Freitag, dem 18.Dezember 2020 in Haus Noah. Monika Krause und Tobias Heseding, Mitarbeiter*innen in der Einrichtung für chronisch mehrfach abhängigkeitserkrankte Menschen, sprachen über die anliegenden Aufgaben. Plötzlich klingelte es an der Haustür. Eine Mitarbeiterin vom Gartencenter Weingärtner stand vor der Tür und fragte, ob sie etwas vorbeibringen dürfe. Natürlich durfte sie. Aus ihrem Wagen holte sie acht Stiegen mit Blumen und Pflanzen mit jeweils 10 bis 15 Töpfen blühender Pracht. Da war das Erstaunen und die Freude groß.

Das gesamte Haus war plötzlich hellwach. „Dass es sowas noch gibt!“ „Was für ein schönes Weihnachtsgeschenk!“

Gleich nach dem Abendbrot verwandelte Monika Krause den unteren Speiseraum in ein Blumenmeer. Jeder konnte vorbeikommen und sich aussuchen, was ihm oder ihr gefiel. Da blieb es nicht nur bei einer blühenden Schönheit.

Aufgrund der erneuten Lockdown-Bestimmungen musste das Gartencenter zum zweiten Mal in diesem Jahr schließen. Man beschloss: Die Blumenpracht sollen Menschen erhalten, die sonst nicht so viel haben. Eine Mitarbeiterin machte sich auf die Suche. Wo wohnen diese Menschen, die etwas Blühendes gut gebrauchen können?

Im Nachhinein erinnert sich Tobias Heseding, am frühen Nachmittag dieses Freitags eine Person gesehen zu haben, die mit ihrem Auto auffällig langsam am Haus Noah vorbeigefahren war und suchend gewirkt hatte. Nun war sie zurückgekehrt – mit reich bepacktem Wagen.

Die Freude über diese großzügige und kreative Spende wirkt noch lange nach. Hier und da schmückt eine blühende Pflanze die Fensterbank der Bewohner*innenzimmer oder der Gemeinschaftsräume.

Der Nutzer*innenbeirat hat eine schöne Dankeskarte auf den Weg gebracht – mit vielen Unterschriften beschenkter Menschen!

 

Beate Rettig,

Einrichtungsleiterin Haus Noah

Foto:

Maren Kienast, Mitarbeiterin in Haus Noah

Kunst im Treppenhaus

Die Ausstellungsreihe „Kunst im Treppenhaus“ endet mit der aktuellen Fotoausstellung „Nanu“ von Tatjana Kümmel. Die langjährige Einrichtungsleiterin Bärbel Techentin-Bohn begründete die Aktion in der Heimstätte am Oslebshauser Park. Im Abstand von vier Monaten konnte sie Künstler*innen dafür gewinnen, ihre Werke auszustellen. Eine große Vielfalt an Themen und Techniken waren dabei in den Jahren zu sehen: Fotografien und Ölbilder, Collagen und Aquarelle, Drucke und Teppiche, Skulpturen, Texte und Illustrationen.

In der 2006 neu eröffneten Heimstätte am Oslebshauser Park im Jahr 2006 entstand bei der Suche nach einer schönen, sinnvollen Nutzung der noch leeren Wandflächen im Eingangsbereich die Idee einer ständigen Kunst-Ausstellung. Die Einrichtungsleiterin konnte durch persönliches Engagement immer wieder Künstler*innen dafür gewinnen, das Angebot einer Plattform für die Ausstellung ihrer Werke zu nutzen.

Die Beschränkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundene Bündelung aller Kräfte auf die Versorgung und den Schutz der Bewohner*innen machte es notwendig, die Ausstellungsreihe Anfang 2021 zu beenden.

Die von Nana Gondlach entworfenen Plakate, mit der die Besucher*innen zur Vernissage eingeladen wurden, stellen eigene Kunstwerke dar, die im Zusammenhang mit „Kunst im Treppenhaus“ entstanden sind. Sie bieten einen guten Rückblick über 15 Jahre sehenswerter Kunstausstellungen.

Herzlich danken wir allen Künstler*innen, die das Leben der Bewohner*innen, Pflegekräfte und Besucher*innen in der Heimstätte am Oslebshauser Park erfreut haben.

 

Foto: Tatjana Kümmel, Ausstellung „Nanu“

Ausstellungsplakate aus 15 Jahren „Kunst im Treppenhaus“

Der Kampf gegen das Virus

Bisher sind vergleichsweise wenige Menschen unter der Bewohner- und Mitarbeiterschaft im Sozialwerk von einer Corona-Infektion betroffen gewesen. Doch dort, wo es Fälle gab und gibt, war und ist die Angst und die Belastung groß.

Neben umfangreicher Schutzmaßnahmen und ausgefeilter Hygienekonzepte wird der Pandemie nun offensiver begegnet. Im Sozialwerk wird getestet und geimpft, um dem Covid-19-Virus den Kampf anzusagen. In der ersten Januarwoche wurde die Heimstätte am Oslebshauser Park von einem mobilen Impfteam besucht. Bewohner*innen und Pflegende konnten sich vor Ort impfen lassen. Die Impfungen wurden von einem Arzt verabreicht. Da es einige überzählige Impfdosen gab, die wegen der strengen Vorgaben beim Einhalten der Kühlkette ansonsten verfallen wären, ließen sich auch Mitarbeiter des Impfteams und Martin Courier, Pastor und Mitarbeiter der Seelsorgeabteilung des Sozialwerks, der die Bewohner*innen der Einrichtung betreut, kurzentschlossen immunisieren. Die Impfaktion war vom mobilen Impfteam gut organisiert worden und lief reibungslos ab.

In der zweiten Januarwoche sind die Heimstätte am Grambker See und die Heimstätte Ohlenhof an der Reihe. „Wir freuen uns, dass wir nun aktiv etwas tun können, um die Pandemie einzudämmen“, so Jens Bonkowski. „Gerade unsere älteren Bewohner*innen und die Pflegekräfte werden durch die Impfung deutlich entlastet.“

Seit das Sozialwerk zweimal pro Woche alle Pflegekräfte testet, besteht zudem eine höhere Sicherheit innerhalb der Einrichtungen. Auch die Bewohner*innen und regelmäßige Besucher*innen der stationären Einrichtungen werden nun häufiger getestet. Da die zeitaufwändigen Testungen im ohnehin schon an die Grenzen belasteten Arbeitsalltag vom Pflegepersonal nicht leistbar sind, wurden vom Bund zusätzliche Gelder bewilligt, um Personal eigens für die Testungen einzustellen. So konnte kurzfristig eine pensionierte, examinierte Krankenschwester gewonnen werden, um im Sozialwerk zu testen.

„Wir sind dem mobilen Impfteam und dem Gesundheitsamt sehr dankbar für die finanzielle und praktische Unterstützung in der Bekämpfung der Pandemie“, so Dr. Matthias Bonkowski, Vorstand des Sozialwerks der Freien Christengemeinde.

Foto: Hakan Nural, unsplash

Nächstenliebe zum Auspacken

Weihnachten – eine Zeit, die wir mit leckeren Plätzchen, gemütlichem Beisammensein und Nächstenliebe verbinden. Es gibt Geschenke und das traditionelle Weihnachtsessen darf an Heiligabend auch nicht fehlen. Seit einigen Jahren zur Weihnachtszeit erfüllt das Radisson Blu Hotel in Bremen den Kindern und Jugendlichen unserer beiden Häuser „Haus 7Land“ und Haus „Zwergensee“ einen Weihnachtswunsch der Kinder.

Doch wie so einiges in diesem Jahr ist auch die diesjährige Weihnachtszeit geprägt von der Corona-Pandemie. Die Weihnachtsmärkte bleiben geschlossen und Heiligabend wird lediglich im engsten Familienkreis gefeiert.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Radisson Blu Hotels ist dies jedoch, trotz  fehlender Hotelgäste und damit verbundener finanzieller Einbußen, kein Grund, auf die jährliche Weihnachtstradition mit unseren beiden Häusern zu verzichten. So setzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr ein ganz besonderes Zeichen der Nächstenliebe und übernahmen kurzerhand die Kosten für die Weihnachtsgeschenke der Kinder und Jugendlichen selbst. Die Übergabe fand – ganz Corona-konform- auf dem Außengelände unserer beiden Kinderhäuser statt.

Auch wenn in diesem Jahr so manches anders erscheint – das „Füreinander Dasein“ bleibt (weiterhin) bestehen.

Wir sagen Danke!

Aline Stuch, Mitarbeiterin Haus Zwergensee

Saskia Albers (als Vertreterin der Mitarbeiterschaft des Radisson Blu Hotels Bremen) überreichte Geschenke an die Kinder der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen Haus Zwergensee und Haus 7Land.

Anders als geplant

So war es für uns beim Besuch im Haus Zwergensee. Wir, das heißt: der Social Stream vom Momentum College hoop, der Jüngerschaftsschule der hoop Kirche. Gemeinsam hatten wir schon für die Herbstferien ein tolles Programm für die Kinder im Haus Zwergensee geplant – und dann kam Corona dazwischen.

Also: ein neuer Versuch und der Wunsch, dass zumindest zur Weihnachtszeit nochmal etwas Besonderes stattfinden kann.
Da wir natürlich – aufgrund der aktuellen Situation – nichts drinnen machen konnten, kam die Idee auf, ein Lagerfeuer zu machen, mit Stockbrot, Marshmallows und heißem Kakao. Doch dann fing es auch noch am Dienstagnachmittag an zu regnen und alle Versuche, irgendwie ein Lagerfeuer zu entfachen, scheiterten. So saßen am Ende die Kinder auf der Terrasse, aufgereiht auf der langen Fensterbank, während wir vom College davor im Nieselregen standen und versuchten, unser Programm durchzuziehen.

Da kann schon auch Frust aufkommen. Und doch ist es, glaube ich, gerade aktuell so wertvoll, solche Dinge trotz der Umstände durchzuführen – auch wenn es in der Ausführung nicht Plan A ist, nicht mal mehr Plan B, sondern eher Plan C. Für die Kinder war es eine Abwechslung in ihrem Alltag und sie haben direkt gefragt, ob wir denn nochmal wiederkommen. Wir durften den Kindern davon erzählen, dass wir an Weihnachten Jesu Geburt feiern und was es heißt, dass er als Licht auf diese Welt kam. Er kann uns, wenn wir mit ihm durchs Leben gehen, Orientierung geben und er hilft uns, selbst Licht zu sein. Das ist eine Botschaft, die Hoffnung gibt, auch den Kleinsten.

Wir hoffen auf jeden Fall, dass sie ein wenig von diesen Gedanken für sich mitnehmen konnten und freuen uns darauf, im nächsten Jahr nochmal unter einfacheren Umständen ins Haus Zwergensee zu kommen. Dann ist auch hoffentlich nur ein Plan A notwendig.

Nora Mengel,

Mitarbeiterin in der Seelsorge und Leiterin des Social Streams am Momentum College hoop

Innehalten und sich freuen

„Inne-Halte-Stelle“ steht auf dem Kasten vor der Senioren-Heimstätte Ohlenhof. Und darunter: „Öffnen – Mitnehmen – Freuen“. Wer sich traut, der Aufforderung zu folgen, findet in dem Schrank kleine Geschenke zum Mitnehmen und zum Sich-Dran-Freuen. Mal gibt es in einem kleinen Tütchen Kekse aus der Bäckerei der ArBiS, mal ein Tütchen Gummibärchen, mal einen Schoko-Nikolaus oder ein Täfelchen Schokolade. Um das leibliche Wohl noch um eine Streicheleinheit für die Seele zu ergänzen, ist jeder Leckerei ein Spruch auf einem Lesezeichen angehängt. Die Verse sind sorgsam ausgewählt und sollen dem Beschenkten einen Moment des Innehaltens und Nachdenkens schenken, der gut tut.

Die Idee kommt gut an. Die von Mitarbeitenden entwickelten Stationen, die über die Standorte des Sozialwerks verteilt und seitdem wöchentlich mit Nachschub versorgt werden, sorgen für Momente des Staunens und Freuens. Kolleg*innen vor Ort bestücken die kleinen Kisten täglich mit neuen Gaben. Der Inhalt ist ausdrücklich für alle gedacht: für die bis über ihre Grenzen hinweg beanspruchten Mitarbeiter*innen, die teilweise isolierten Bewohner*innen sowie für Besucher*innen und Passanten.

Ab und zu ist der Schrank natürlich auch mal leer. Doch die enttäuschten Rückmeldungen „Immer ist die Kiste leer, wenn ich reinschaue“ können schnell entkräftet werden. Denn irgendwann ist für jeden was drin und dann ist die Freude umso größer.

Die Inne-Halte-Stellen stehen vor dem Johannis-Zentrum in der Großen Johannisstraße in der Neustadt, vor dem Hofcafé und vor der Heimstätte auf dem Gelände am Schwarzen Weg in Gröpelingen, vor der Tagespflege in Oslebshausen, in – coronabedingt nicht vor – der Heimstätte sowie in der Verwaltung des Sozialwerks an der Grambker Heerstraße in Grambke und in Vegesack. Wegen der hier relativ weit auseinander liegenden Einrichtungen wandert die Inne-Halte-Stelle in Vegesack wöchentlich durch den Stadtteil. So stand sie zuerst vor der Tagesstätte Nord, dann vor den Kinderhäusern am Sandersberg, derzeit  vor der Tagespflege an der Vegesacker Fähre und wird in der Weihnachtswoche zum Wohnheim an der Heinrich-Oebker-Straße umziehen. In der Weihnachtswoche und zwischen den Feiertagen warten noch einmal ganz besondere Überraschungen auf die Nutzer*innen der Inne-Halte-Stelle. Es lohnt sich also, dort noch einmal hineinzuschauen.

Weihnachten mit Esel und Ziege

Eigentlich hatte Gabriele Myschker erst nächstes Jahr um die Weihnachtszeit, anlässlich ihres Abschieds aus dem Sozialwerk, etwas ganz Besonderes für ihre Station organisieren wollen. Seit 25 Jahren ist sie im Sozialwerk tätig und geht Ende nächsten Jahres in Rente. Doch sie fand, dass die Bewohnerinnen und Bewohner es dieses Jahr ganz besonders gut gebrauchen können, etwas Schönes zu erleben. So fasste sie sich ein Herz und rief beim NABU an. Nach einigen Überlegungen und Verhandlungen ließ es sich der Hausmeister des Schullandheims Dreptefarm in Wulsbüttel nicht nehmen, an seinem letzten Arbeitstag in diesem Jahr mit Esel Nils und Ziege Nina einen Besuch in der Gerontopsychiatrie in der Heimstätte Ohlenhof zu machen. „Für euch mach ich das“, war kurz und knapp sein Kommentar.

Doch wie bekommt man einen Esel per Fahrstuhl ins Hochparterre? Gar nicht. Doch Not macht erfinderisch. Und so fand die kreative Mitarbeiterin, die jedes Jahr den Heiligabenddienst übernimmt, einen Weg – über das Gartengelände, durch den ebenerdigen Pavillon auf die Station der Senioreneinrichtung.

Das war ein Spaß! Die freche Ziege mit Weihnachtsglöckchen war mutig und wagte sich bis dicht an die Bewohnerinnen und Bewohner heran, ließ sich mit Möhren füttern und gern streicheln. Und da ließ sich auch der Esel mit der Weihnachtsmütze nicht zweimal bitten und folgte der frechen Nina. Hausmeister Scheffler moderierte das Ganze, ermutigte die Bewohnerinnen und Bewohner und kommentierte das Geschehen. Alle waren hin und weg. So etwas hatten man hier noch nie erlebt!  Nach etwa einer Stunde verabschiedete sich das NABU-Team und ließ beglückte Menschen zurück!

Macht hoch die Tür

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit… Trotz dieser Aufforderung des bekannten Adventsliedes, durften wir leider unsere Pforten nicht für unsere Gäste öffnen – Tür und Tor blieben corona-bedingt geschlossen. So erfreute der Posaunenchor der Kirchengemeinde Grambke mit einem abendlichen Weihnachtsständchen vor dem Bauernhaus die Mieter der Seniorenwohnanlage am Grambker See und die Bewohner der Einrichtung „Haus Noah“. Wohl vertraute Weihnachtslieder luden zum Mitsingen in der eigenen Wohnung ein, wo sich die beschenkten Senioren an den Posaunenklängen erfreuten. Waren es Dunkelheit und Kälte, denen die Bläser beim ersten Platzkonzert trotzten, ließen sie es sich auch bei Regen nicht nehmen, am folgenden Sonntag bei einem „Nikolaus-Konzert“ für die Bewohner der Heimstätte am Grambker See Weihnachtsvorfreude zu bescheren. Das war eine willkommene Abwechslung in einer durch die erforderlichen Hygienemaßnahmen stillgewordenen Einrichtung und wurde entsprechend freudig von den überraschten Bewohnern aufgenommen. Auch sie lauschten an den Fenstern dem weihnachtlichen Gruß und sangen gerne mit. Für den außerordentlichen Einsatz der Bläser sagen wir ein herzliches Vergelts-Gott!

Andrea Hammer, Pastorin und Leiterin der Seelsorge-Abteilung im Sozialwerk

Ein ehrenvolles Amt

Wo sind eigentlich die Ehrenamtlichen? Tatsächlich ist durch die Corona-Verordnungen der Stadt Bremen der Alltag in den Einrichtungen des Sozialwerks – übergangs-weise – ärmer geworden. Die etwa 80 freiwilligen Helferinnen und Helfer, die sich sonst durch Besuchs-dienste, Spaziergänge, Spielrunden, offene Ohren, starke Schultern und manch kreative Idee einbringen und den Alltag bunt machen, fehlen spürbar. Seit dem 18. März dieses Jahres mit Beginn des Lockdowns war ein Betreten der Einrichtungen nicht mehr zugelassen“, beklagt die Ehrenamtskoordinatorin des Sozialwerks, Maria Kurpjuhn. Das ist nicht nur schade für die Bewohnenden und Betreuten, sondern ist auch ein Verlust für die Ehrenamtlichen, die sich sonst neben ihrem Beruf oder trotz wohl verdientem Ruhestand verbindlich und zuverlässig engagieren. Ehrenamt, so empfindet Maria Kurpjuhn, ist nicht nur ein Geben, sondern man bekomme unglaublich viel zurück. Sie hat es in ihrem eigenen Leben erfahren. Kurz nach Beginn ihrer Altersteilzeit ging sie 2007 proaktiv auf den Gründer und damaligen Vorstand des Sozialwerks, Heinz Bonkowski, zu und wollte wissen, ob und wo sie ehrenamtlich „mit anpacken“ könne. Schnell wurden sie sich einig. Neben viel tatkräftiger Hilfe in den verschiedensten Einrichtungen und im „KleiderWerk“, einer offenen Kleiderkammer des Sozialwerks, hat Maria Kurpjuhn die Aufgabe der Koordinatorin dieses Bereiches angenommen. Seit nunmehr 13 Jahren kümmert sie sich um den Kontakt zu Interessenten, sorgt sich um die Belange der freiwilligen Helfer und organisiert für das gute Miteinander Ausflüge und gemeinsame Frühstückstreffen. „Über die Jahre gab es immer viel Bewegung“ sagt sie. Durch die Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur Bremen kamen mehr und mehr Anfragen, und so wurde aus einer Handvoll Helfer im Jahr 2007 im Laufe der Zeit eine Gruppe von fast 100 Freiwilligen. Wir sagen an dieser Stelle DANKESCHÖN für das fortwährende Engagement und die Bereitschaft unserer treuen Ehrenamtlichen! Bei Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit können Sie sich direkt an die Einrichtung wenden, in der Sie sich engagieren wollen. Oder Sie wenden Sie sich an das Personalmanagement; Hier steht Ihnen Justin Sommer unter der Telefonnummer 0421/64900-474 bei Fragen zur Verfügung. (Justin Sommer)