Gesagt. Getan.

Tobias Ennulat ist Lehrer an der Privatschule Mentor in Gröpelingen. Er engagiert sich in seiner Freizeit im Verein „Serve the City“, der ehrenamtliches Kurzzeitengagement in Bremen organisiert und begleitet. Im Dezember hatte über „Serve the City“ ein Spendenlauf für Kinder und ihre Familien in Syrien stattgefunden. Davon erfuhren die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse und wollten gerne auch etwas für die notleidenden Menschen in Syrien tun. Gesagt, getan. Zwei Mädchen bastelten im Handumdrehen eine Spendenbox aus einem Schuhkarton und bemalten ihn. Sie gingen in den Schulfluren auf und ab und baten Lehrer*innen und Schüler*innen um Spenden. In kürzester Zeit war etwas Geld zusammengekommen. Die Spenden waren zum Teil sehr kleinteilig und mussten mehrmals nachgezählt werden. Doch schließlich konnte Tobias Ennulat 100 Euro an die Organisation „Refugeeum“ überweisen. Gemeinsam schaute er sich mit den Schüler*innen die Website des Vereins an. Besonders bewegt waren die Kinder von dem Bild mit dem Jungen im zugigen Zelt im kalten Matsch. „Möge unser Beitrag als Minihilfe vor Ort dienen“, so der abschließende Gruß per E-Mail des Lehrers an Sarah Brendel, der die Spende begleitete.

Das Foto oben zeigt Belinay und Jermaine aus der 6. Klasse mit ihrer selbst gebastelten Spendenbox.

Hier gibt es einen Einblick in die tolle Arbeit von „Refugeeum“.
https://www.youtube.com/watch?v=FUSYjiS_Vbc

Und hier die Website des Vereins:
http://refugeeum.sarahbrendel.de/

Fotowettbewerb

Momentan ist es noch immer nicht abzusehen, wann wir uns wieder persönlich bei einer unserer Veranstaltungen treffen können. Um dir trotzdem eine Freude zu bereiten, haben wir uns überlegt, dass wir einen Fotowettbewerb ausschreiben. Einfach mal den Blick weg vom normalen Alltag, hin zu den schönen Seiten des Lebens lenken oder gerade eben den Blick auf das Hier und Jetzt fokussieren, um das Schöne im Alltag zu finden – zu dieser Herausforderung wollen wir dich einladen. Machst du mit?

In erster Linie wollen wir dich als Mitarbeiter*in für diese Herausforderung gewinnen. Gern kannst du aber auch deineFamilienmitglieder, Freunde oder Bekannten zum Mitmachen animieren. Lasst uns gemeinsam den Fokus auf das Miteinander und auf das Gute, das Gott uns gegeben hat, richten.

Wir haben uns DREI THEMEN herausgesucht, die uns begeistern. Welches spricht dich am meisten an?

Nächstenliebe
Das sind z.B. Nachbarn, die bei den kleinen Dingen des Alltags geholfen haben, Freunde, die uns zur Seite stehen und uns helfen oder der Versuch, bestehende Feindschaften zu überwinden und Frieden zu schließen. Oder da ist ehrenamtliches Engagement für schwache, einsame, kranke oder behinderte Menschen. Es gibt private Aktionen im Freundeskreis und in der Nachbarschaft, Initiativen im Netz oder Engagement in Gemeinden, in der Jugendarbeit oder in Vereinen. Und auch diakonische oder karitative Arbeit bietet viele Fotomotive.

#stayathome
Hier geht es um Fotos, die zeigen, wie ihr persönlich mit der Corona-Krise zu Hause umgeht. Hier geht es um Überraschendes, Alltägliches und Ideen. Welche Menschen, Dinge, Rituale oder Orte sind euch in der letzten Zeit wichtig geworden? Was nervt?

„Mensch – Arbeit – Alter“: Was Pflegende leisten
Sie sind die wahren Helden der Pandemie: die Pflegenden in unseren Heimen und Krankenhäusern. Aber auch die pflegenden Angehörigen und die Senioren selbst, die lange Zeiten der Isolation und Einsamkeit durchleben.

• Fotografiere mit deinem Smartphone!
• Die 3 besten Fotografien pro Thema werden prämiert.
• Mehrere Einsendungen sind möglich.
• Fotos bitte in maximaler Dateigröße einsenden (nicht komprimieren oder „optimieren“)
• Einsendung bis 19.03.2021, 12 Uhr per Mail an e.rafflervanrijn@sozialwerk-bremen.de
• Im Text bitte folgende Angaben nennen:
Name, Alter (freiwillig), Thema (Kategorie) und E-Mail-Adresse.
Mit deiner Bewerbung versicherst du, dass alle abgebildeten Personen mit einer Veröffentlichung der Bilder einverstanden sind. Bei minderjährigen Abgebildeten muss das Einverständnis der Eltern vorliegen. Die unterschriebenen Formulare für  Einverständnis- und Datenschutzerklärung müssen uns erst bei der Veröffentlichung der Gewinnerfotos vorliegen. 
• Die eingesandten Daten werden ausschließlich zur Durchführung des Wettbewerbs gespeichert und nach Zweckerreichung wieder gelöscht. Eine Übermittlung an Dritte und eine eigene werbliche Nutzung der Daten erfolgt nicht.
• Das Urheberrecht der Bilder bleibt bei dir.
• Bilder werden strikt in Verbindung mit den Auszeichnungen verwendet und werden auf der Website www.sozialwerk-bremen.de im Blog ausgestellt. Bilder werden nicht weiterverkauft oder durch Dritte verwendet. Sollte es eine Anfrage geben, so leiten wir diese per E-Mail an dich weiter.

Preise:
1. Platz: Geschenkpaket der Arbis-Bäckerei im Wert von 30 Euro
2. Platz: Kuchen-Gutschein der ArBiS-Bäckerei im Wert von 20 Euro
3. Platz: Schokoladen/Keks-Gutschein der ArBiS-Bäckerei im Wert von 10 Euro

Nähere Infos zum Datenschutz sowie Einverständniserklärungen für Erwachsene und Minderjährige findest du unter
https://sozialwerk-bremen.de/termine/

Überreich beschenkt

Die Kinder und Jugendlichen aus dem Haus ELFA wurden Ende des letzten Jahres besonders reich beschenkt. Immer wieder wird die Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung des Sozialwerks mit Geld- oder Sachspenden bedacht. Zwar sind die jungen Leute in der vollstationären Einrichtung gut versorgt, aber mit der zusätzlichen Unterstützung lässt sich doch das eine oder andere Vorhaben verwirklichen, der eine oder andere Wunsch erfüllen oder das Leben ein wenig versüßen.

Aus dem Stadtteilhaus St. Remberti wurden zwei Fahrräder an die Einrichtung gespendet.

Von der Firma Drogerie Müller erreichte die Einrichtung eine große Menge an Playmobil-Spielzeug und Schreibwaren.

Mit einer großen Menge Süßigkeiten machte der Netto Marken-Discount allen unseren Kinderhäusern eine große Freude. Bis weit in den Januar hinein versüßt diese Spende den Alltag der kleinen Gemeinschaft.

Aus privaten Quellen kamen diverse Kleider- und Sachspenden an.

Eine besonders große Freude bereiteten die Initiative „Helfenden Hände“ den Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitenden der Einrichtung. Sie alle wurden mit handgestrickten Socken beschenkt. „Diese selbst gestrickten Socken haben bei uns einen wahren Hype ausgelöst“, weiß Nadine Simon, Leitung im Haus ELFA, zu berichten. „Sie waren das Highlight der Vorweihnachtszeit.“

Freude und Dankbarkeit war in dieser Zeit in der Einrichtung zu spüren. Und so wurden fleißig Dankeskarten an die Spender geschrieben und verschickt.

Wer uns findet, findet uns gut

„Wir sind die Privatschule Mentor – mit kleinen Klassen und familiärer Atmosphäre. Bei uns starten die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 und machen das Abitur in Klasse 13 – ohne Stress und Eile. Selbstverständlich bieten wir nach Klasse 10 den mittleren Schulabschluss (MSA) an.

Mit durchschnittlich 15 Schülerinnen und Schülern pro Klasse, ist es uns ein Anliegen, jede Schülerin und jeden Schüler individuell zu erreichen, zu fördern und auch zu fordern. 

Angesichts der positiven Entwicklungen unserer Schülerinnen und Schüler, sind wir von unserem Konzept überzeugt. Christliche Werte und ein gutes Miteinander sind unser Erfolgsrezept. Dies leben wir sowohl im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern, als auch mit Eltern und im Kollegium.

Die Corona-Pandemie hat auch uns vor Herausforderungen gestellt. Wir haben technisch aufgerüstet, ein Hygienekonzept erstellt und so konnten unsere Schülerinnen und Schüler schon wieder am Präsenzunterricht teilnehmen, als andere Schulen noch geschlossen waren. Durch die kleinen Klassen wurde auch der Wechselunterricht nicht notwendig.

Unsere Klassen sind mit MTDs (multi touch displays) ausgestattet. Stellen Sie sich große Tablets vor, die als Tafel genutzt werden. Mit diesen Geräten findet der Unterricht digital statt. Die Kinder, die zu Hause lernen, werden dem Unterricht zugeschaltet. Zusätzlich finden Videokonferenzen statt und Aufgaben werden über die Lernplattform „itslearning“ bereitgestellt.

Damit die Kinder die technischen Herausforderungen bewältigen können, haben wir das Fach Informatik ab der 5. Klasse in unseren Stundenplan integriert. Dies ist unerlässlich, um unseren Schülerinnen und Schülern die notwendigen, technischen Anforderungen Schritt für Schritt zu vermitteln.

Da sich unsere Schule auf dem Gelände des Sozialwerks der freien Christengemeine befindet, muss sich niemand Gedanken über Gefahren im Straßenverkehr unmittelbar vor der Schule machen. Es gibt einen großzügigen Schulhof mit Spielgeräten und einen Fußball-/Basketballplatz. Zum Mittagessen geht es in die Mensa, die ebenfalls auf dem Gelände ist. Hier wird täglich frisch gekocht. Im Normalbetrieb ist unser Mentorcafé geöffnet. Hier führen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 Regie und verkaufen Brötchen, Getränke und vieles mehr.

Das neue Schuljahr steht vor der Tür und in einigen Klassen sind noch Plätze frei. Ein persönliches Beratungsgespräch ist selbstverständlich möglich. Unser Sekretariat informiert Sie gern und beantwortet ihre Fragen.

Besuchen Sie uns auf unserer Seite www.privatschule-mentor.de. Telefonisch erreichen Sie uns montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr unter Tel. 0421 61 90 – 121/122. (Termine nach Absprache in den Nachmittagsstunden verstehen sich von selbst). Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!“

 

Angelica Lorenz-Medina ist seit anderthalb Jahren Ansprechpartnerin im Sekretariat der Privatschule Mentor. Zusammen mit ihrer Kollegin Britta Urbanek ist sie Ansprechpartnerin für Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und nach außen. Sie ist überzeugt von der kleinen Schule im Bremer Westen. Ihre Begeisterung spricht aus dem Text aus ihrer Feder über die Schule in freier Trägerschaft, die in diesem Jahr ihr 60jähriges Jubiläum feiert.

Nächstenliebe zum Auspacken

Weihnachten – eine Zeit, die wir mit leckeren Plätzchen, gemütlichem Beisammensein und Nächstenliebe verbinden. Es gibt Geschenke und das traditionelle Weihnachtsessen darf an Heiligabend auch nicht fehlen. Seit einigen Jahren zur Weihnachtszeit erfüllt das Radisson Blu Hotel in Bremen den Kindern und Jugendlichen unserer beiden Häuser „Haus 7Land“ und Haus „Zwergensee“ einen Weihnachtswunsch der Kinder.

Doch wie so einiges in diesem Jahr ist auch die diesjährige Weihnachtszeit geprägt von der Corona-Pandemie. Die Weihnachtsmärkte bleiben geschlossen und Heiligabend wird lediglich im engsten Familienkreis gefeiert.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Radisson Blu Hotels ist dies jedoch, trotz  fehlender Hotelgäste und damit verbundener finanzieller Einbußen, kein Grund, auf die jährliche Weihnachtstradition mit unseren beiden Häusern zu verzichten. So setzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr ein ganz besonderes Zeichen der Nächstenliebe und übernahmen kurzerhand die Kosten für die Weihnachtsgeschenke der Kinder und Jugendlichen selbst. Die Übergabe fand – ganz Corona-konform- auf dem Außengelände unserer beiden Kinderhäuser statt.

Auch wenn in diesem Jahr so manches anders erscheint – das „Füreinander Dasein“ bleibt (weiterhin) bestehen.

Wir sagen Danke!

Aline Stuch, Mitarbeiterin Haus Zwergensee

Saskia Albers (als Vertreterin der Mitarbeiterschaft des Radisson Blu Hotels Bremen) überreichte Geschenke an die Kinder der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen Haus Zwergensee und Haus 7Land.

Anders als geplant

So war es für uns beim Besuch im Haus Zwergensee. Wir, das heißt: der Social Stream vom Momentum College hoop, der Jüngerschaftsschule der hoop Kirche. Gemeinsam hatten wir schon für die Herbstferien ein tolles Programm für die Kinder im Haus Zwergensee geplant – und dann kam Corona dazwischen.

Also: ein neuer Versuch und der Wunsch, dass zumindest zur Weihnachtszeit nochmal etwas Besonderes stattfinden kann.
Da wir natürlich – aufgrund der aktuellen Situation – nichts drinnen machen konnten, kam die Idee auf, ein Lagerfeuer zu machen, mit Stockbrot, Marshmallows und heißem Kakao. Doch dann fing es auch noch am Dienstagnachmittag an zu regnen und alle Versuche, irgendwie ein Lagerfeuer zu entfachen, scheiterten. So saßen am Ende die Kinder auf der Terrasse, aufgereiht auf der langen Fensterbank, während wir vom College davor im Nieselregen standen und versuchten, unser Programm durchzuziehen.

Da kann schon auch Frust aufkommen. Und doch ist es, glaube ich, gerade aktuell so wertvoll, solche Dinge trotz der Umstände durchzuführen – auch wenn es in der Ausführung nicht Plan A ist, nicht mal mehr Plan B, sondern eher Plan C. Für die Kinder war es eine Abwechslung in ihrem Alltag und sie haben direkt gefragt, ob wir denn nochmal wiederkommen. Wir durften den Kindern davon erzählen, dass wir an Weihnachten Jesu Geburt feiern und was es heißt, dass er als Licht auf diese Welt kam. Er kann uns, wenn wir mit ihm durchs Leben gehen, Orientierung geben und er hilft uns, selbst Licht zu sein. Das ist eine Botschaft, die Hoffnung gibt, auch den Kleinsten.

Wir hoffen auf jeden Fall, dass sie ein wenig von diesen Gedanken für sich mitnehmen konnten und freuen uns darauf, im nächsten Jahr nochmal unter einfacheren Umständen ins Haus Zwergensee zu kommen. Dann ist auch hoffentlich nur ein Plan A notwendig.

Nora Mengel,

Mitarbeiterin in der Seelsorge und Leiterin des Social Streams am Momentum College hoop

Innehalten und sich freuen

„Inne-Halte-Stelle“ steht auf dem Kasten vor der Senioren-Heimstätte Ohlenhof. Und darunter: „Öffnen – Mitnehmen – Freuen“. Wer sich traut, der Aufforderung zu folgen, findet in dem Schrank kleine Geschenke zum Mitnehmen und zum Sich-Dran-Freuen. Mal gibt es in einem kleinen Tütchen Kekse aus der Bäckerei der ArBiS, mal ein Tütchen Gummibärchen, mal einen Schoko-Nikolaus oder ein Täfelchen Schokolade. Um das leibliche Wohl noch um eine Streicheleinheit für die Seele zu ergänzen, ist jeder Leckerei ein Spruch auf einem Lesezeichen angehängt. Die Verse sind sorgsam ausgewählt und sollen dem Beschenkten einen Moment des Innehaltens und Nachdenkens schenken, der gut tut.

Die Idee kommt gut an. Die von Mitarbeitenden entwickelten Stationen, die über die Standorte des Sozialwerks verteilt und seitdem wöchentlich mit Nachschub versorgt werden, sorgen für Momente des Staunens und Freuens. Kolleg*innen vor Ort bestücken die kleinen Kisten täglich mit neuen Gaben. Der Inhalt ist ausdrücklich für alle gedacht: für die bis über ihre Grenzen hinweg beanspruchten Mitarbeiter*innen, die teilweise isolierten Bewohner*innen sowie für Besucher*innen und Passanten.

Ab und zu ist der Schrank natürlich auch mal leer. Doch die enttäuschten Rückmeldungen „Immer ist die Kiste leer, wenn ich reinschaue“ können schnell entkräftet werden. Denn irgendwann ist für jeden was drin und dann ist die Freude umso größer.

Die Inne-Halte-Stellen stehen vor dem Johannis-Zentrum in der Großen Johannisstraße in der Neustadt, vor dem Hofcafé und vor der Heimstätte auf dem Gelände am Schwarzen Weg in Gröpelingen, vor der Tagespflege in Oslebshausen, in – coronabedingt nicht vor – der Heimstätte sowie in der Verwaltung des Sozialwerks an der Grambker Heerstraße in Grambke und in Vegesack. Wegen der hier relativ weit auseinander liegenden Einrichtungen wandert die Inne-Halte-Stelle in Vegesack wöchentlich durch den Stadtteil. So stand sie zuerst vor der Tagesstätte Nord, dann vor den Kinderhäusern am Sandersberg, derzeit  vor der Tagespflege an der Vegesacker Fähre und wird in der Weihnachtswoche zum Wohnheim an der Heinrich-Oebker-Straße umziehen. In der Weihnachtswoche und zwischen den Feiertagen warten noch einmal ganz besondere Überraschungen auf die Nutzer*innen der Inne-Halte-Stelle. Es lohnt sich also, dort noch einmal hineinzuschauen.

Johann-Bünting-Sonderpreis an Lisa Hein verliehen

„Jetzt musste ich 85 Jahre alt werden, um endlich mal eine Urkunde zu bekommen.“ Lisa Hein engagiert sich seit rund sechs Jahren ehrenamtlich im Projekt „FamilienZeitRaum“ des Sozialwerks der Freien Christengemeinde Bremen e. V. Der „FamilienZeitRaum“ ist Teil des gemeinsam von drei Trägern betriebenen Johannis-Zentrums in der Bremer Neustadt. Hier sind eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren, Seniorenwohnen mit Service, eine Kindertagesstätte, eine Kirchengemeinde und der „FamilienZeitRaum“ unter einem Dach gemeinsam bemüht, Menschen jeglichen Alters unterstützende Hilfen anzubieten.

Celia Hübl verlieh der ehrenamtlich im FamilienZeitRaum tätigen Lisa Hein einen Sonderpreis im Rahmen des Johann-Bünting Förderpreises für ehrenamtliches Engagement in der Kategorie „Alt für Jung“. Als eines von drei Vorstandsmitgliedern der Johann-Bünting-Stiftung und Leiterin des Bünting-Teemuseums überreichte sie der 85-jährigen Dame eine goldfarbene Medaille mit dem aufgeprägten Gesicht Johann Büntings und eine große Urkunde – beides im Rahmen. Dazu gab es einen Einkaufsgutschein im Wert von 1000 Euro. Die Geehrte war zu Tränen gerührt und überwältigt.

Rosi Stöver und Piet Apel, die den FamilienZeitRaum leiten, sind überglücklich und dankbar, dass sich ihre Hartnäckigkeit ausgezahlt hat: Sie waren so überzeugt von dem außergewöhnlichen Engagement von Lisa Hein, dass sie sie drei Mal für den Johann-Bünting-Förderpreis vorgeschlagen hatten. „Die Ehrung zeigt uns, dass unser Eindruck absolut richtig war“, so Piet Apel. „Solch ein beständiges, ehrenamtliches Engagement wie das von Lisa Hein bei uns im FamilienZeitRaum ist nicht alltäglich und verdient durchaus eine Ehrung.“

Zeit und Raum – auch in Corona-Zeiten

Viele Einrichtungen müssen in Corona-Zeiten schließen. Doch das Team des FamilienZeitRaums in der Großen Johannisstraße ist weiterhin aktiv. Im Herzen der Neustadt bietet das offene Angebot des Christlichen Netzwerks, zu dem die Senioren-Einrichtungen des Sozialwerks, die freikirchliche Ecclesia-Gemeinde und der Kindergarten „Kinderinsel-Sonnenschein“ gehören, eine Anlaufstelle für Menschen, die Kontakt und Hilfe brauchen.

Aktuell bietet der FamilienZeitRaum einen Corona-Mittagstisch an. Nachdem der Indoor-Spielplatz aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen bisher noch nicht öffnen konnte, wird von einem engagierten Team ein schmackhafter und gesunder Mittagstisch zubereitet und ausgegeben. Geflüchtete Menschen, Senioren aus der Nachbarschaft und aus dem Service Wohnen im gleichen Wohnkomplex sind nur einige der Menschen, die das Angebot wahrnehmen. Die beiden geflüchteten iranischen Küchen-Mitarbeiter bereichern das Angebot mit orientalischen Gewürzen und wohlschmeckenden Rezept-Ideen. „Das Essen schmeckt immer sehr gut“, schwärmt Frau Ilona Mecklenborg, die sich mehrmals in der Woche ihr Mittagessen hier abholt. Dass die beiden iranischen Männer von ihren deutschen Kolleginnen gleich noch in der deutschen Sprache fit gemacht werden, ist ein schöner Nebeneffekt. Das anfänglich von der Aktion Mensch finanzierte Angebot wird inzwischen anteilig mit Unterstützung aus Geldern der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport fortgeführt.

Das Angebot ist aber noch viel umfangreicher. Auf Anfrage gehen die Mitarbeiter*innen für Senioren und andere hilfsbedürftige Nachbar*innen einkaufen, wenn dies für sie zu beschwerlich oder gefährlich erscheint. Im wöchentlich stattfindenden Sprachcafé werden neben der deutschen Sprache auch freundschaftliche Beziehungen gepflegt. Wer Hilfe im Kontakt mit Behörden oder in persönlichen Krisen braucht, findet bei den Verantwortlichen des Projektes, Piet Apel und Rosi Stöver, Hilfe. Die Atmosphäre der Annahme und Hilfsbereitschaft ist für jede*n Besucher*in sofort spürbar.

Der FamilienZeitRaum ist in der Großen Johannisstraße 141-147 in der Bremer Neustadt zu finden. Für Informationen stehen Rosi Stöver und Piet Apel unter der Telefonnummer 0421/16 33 93-13 zur Verfügung.

Kind sein in Corona-Zeiten

Wie geht es Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten? Erstaunlich gut. Als der Lockdown kam, wurde sorgsam geprüft, welchen Familien vorübergehend die Rückkehr ihrer Kinder nach Hause zugetraut werden konnte. Die anderen wuchsen noch enger zusammen zu einem Haushalt und arrangierten sich erstaunlich gut mit der Situation und miteinander. Plötzlich spielten auch ältere und jüngere Kinder miteinander, weil man auf sich gestellt und aufeinander angewiesen war – und weil es wenig Alternativen gab. Man entdeckte sich ganz neu und entwickelte kreative Ideen. So wurde gebastelt und gebaut, viel draußen gespielt und miteinander getobt. Der erwartete „Lagerkoller“ blieb lange Zeit aus. Dann, irgendwann, drohte die Stimmung zu kippen – und schon hielten die ersten Lockerungen Einzug. Eltern durften endlich wieder ihre Kinder besuchen, wenn zunächst auch nur für eine Stunde pro Woche mit Maske auf dem Außengelände. Die Kinder wurden ständig zur Vorsicht ermahnt und hielten sich auch daran, da sie die kostbare Freiheit nicht erneut aufs Spiel setzen wollten. „Die Kinder und Jugendlichen haben sich echt tapfer geschlagen“, findet Kerstin Seidler, pädagogische Fachleitung des Kinder- und Jugendbereiches. „Und auch den Mitarbeitenden gilt mein tiefer Respekt für ihren grandiosen Einsatz in dieser herausfordernden Zeit.“ Lediglich einen Corona-Fall gab es in der Mitarbeiterschaft in einem der sechs Kinderhäuser. Die Mitarbeitenden wurden sofort in Quarantäne geschickt. Da gab es schon Verunsicherung und Ängste, als die ausgefallenden Mitarbeitenden ersetzt werden mussten. Schließlich wurden die verbliebenen Kinder vom benachbarten Haus, zu dem ohnehin enger Kontakt besteht, aufgenommen. Die Teams kamen in dieser Zeit in jeder Beziehung an die Grenzen ihrer Belastung – nervlich, körperlich und kollegial – und sind froh über jedes Stück Normalität, das nun wieder eingekehrt ist. (Dorothea Salzmann-Schimkus)