Das “Haus der guten Ausbildung”

Ein Projektbericht von Daniela Wulf:

Die Quote von Ausbildungsabbrüchen in der Pflege liegt im Bundesdurchschnitt bei rund 30 Prozent. Nun könnte man sagen: „immer noch besser als in der Gastronomie, da sind es 50 Prozent“, aber das ist natürlich nicht unser Anspruch. Daher nutzen wir regelmäßig den Austausch mit unseren Auszubildenden, Pflegeschulen und anderen Trägern und spitzen auch sonst die Ohren, wenn es irgendwo um die Ausbildung in der Pflege geht. So sind wir im Februar 2023 auf das Projekt „Ausbildungsabbrüche in der Pflege“ aufmerksam geworden.

Beauftragt und finanziert wurde das Projekt vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB). Die Umsetzung des Forschungsprojekts erfolgte durch ISG (Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH), IEGUS (Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft GmbH) und contec GmbH.

Auch wenn seit Beginn der neuen generalistischen Pflegeausbildung 2020 bereits der bzw. die 50. Auszubildende bei uns begonnen hat und unsere Abbruchquote mit 20% deutlich unter dem Schnitt liegt, haben wir uns mit der Heimstätte Ohlenhof als Piloteinrichtung für die Umsetzungsphase beworben. Als Piloteinrichtungen wurden an zehn Standorten in Deutschland sechs Schulen und vier Einrichtungen der Langzeitpflege ausgewählt – und wir waren dabei!

Im „Haus der guten Ausbildung“ wurden die Forschungsergebnisse visualisiert dargestellt. Neben den persönlichen Faktoren, die jede und jeder Auszubildende als „Fundament“ mitbringt, müssen die Lernorte Schule und Betrieb als „tragende Mauern“ ihren Beitrag zu einer guten Ausbildung leisten. Nur wenn Schule und Betrieb optimal zusammenarbeiten, können sie dem Haus das „Dach“ aufsetzen und so eine qualitativ hochwertige Ausbildung anbieten.

Manchmal reichen aber ein „Haus“ und die Sicherheit, die es bietet, nicht aus, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Dann benötigt man ein „Dorf“. Ein „Dorf“, in dem das „Haus“ fest verankert ist und das Auszubildenden z.B. Ansprechpersonen für ihre individuellen Sorgen und Nöte vermitteln kann. Nicht selten sind es Problemlagen, die nicht mit der eigentlichen Ausbildung zusammenhängen, die zum Abbruch führen. Wohnungsnot, Schulden oder Trauer können ohne Unterstützung zu unüberwindbaren Hindernissen und zum Grund für den Abbruch der Ausbildung werden.

Mitte Oktober 2023 sind wir in die Umsetzungsphase gestartet. Gemeinsam mit unserem Projektbegleiter haben wir unsere Stärken und Schwächen ermittelt und geprüft, welche Maßnahmen aus dem „Haus der guten Ausbildung“ sich bei uns in der Praxis umsetzen lassen. Als Ergebnis stellten wir fest, dass es bei den verschiedenen Berufsgruppen im Haus zu wenig Information über die neue generalistische Ausbildung gab sowie eine Unsicherheit, wer in welchem Umfang welche Verantwortung für die Anleitung und Begleitung der Auszubildenden übernehmen sollte.

Daraus konnten wir eine Fortbildung erarbeiten, die für alle Berufsgruppen wichtige Informationen und praktische Tipps für die Begleitung und Unterstützung der Azubis bereithielt.  Diese Fortbildung fand mehrfach statt, sodass jede und jeder die Möglichkeit erhielt, daran teilzunehmen. Neben dem fachlichen Input gab es ausreichend Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Die positiven Rückmeldungen und sichtbaren „Aha-Erlebnisse“ haben uns darin bestärkt, dass dies genau der richtige Ansatz war. Denn nur, wenn alle Mitarbeitenden, egal welcher Berufsgruppe sie angehören, sich mit verantwortlich fühlen, kann gute Ausbildung gelingen.

Fazit: Auch in der kurzen Projektzeit bis April 2024 ließen sich Maßnahmen mit langfristigen Auswirkungen erarbeiten und umsetzen. Wir nehmen diese Zeit als Impuls, um uns regelmäßig zu hinterfragen, unser Ausbildungskonzept kritisch zu beleuchten und bei Bedarf anzupassen.

Wer in die Ausbildung investiert, den auszubildenden Menschen in seiner Individualität sieht und unterstützt, wird langfristig Ausbildungsabbrüche vermeiden und erfolgreich die Pflegegeneration von morgen auf ihrem Weg in den Beruf begleiten.

Quellen: Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB), ISG (Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH), IEGUS (Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft GmbH) und contec GmbH

Angehörige von Suchtkranken

Sucht ist eine Erkrankung, die nicht nur die suchtkranke Person selbst betrifft, sondern auch massive Auswirkungen hat auf das Leben der Angehörigen. Vor allem die Partnerin bzw. der Partner und die Kinder, aber auch Eltern und Geschwister leiden in der Not, mit ansehen zu müssen, wie die Sucht den Menschen mehr und mehr zerstört. Oft jahrelang versuchen sie, in hohem persönlichen und auch finanziellen Einsatz die Sucht des geliebten Menschen „in den Griff“ zu bekommen und sie oder ihn zu retten.

Eigene Bedürfnisse, Gefühle und Interessen werden oft so lange vernachlässigt, bis Angehörige selbst seelisch oder körperlich krank werden, weil ihr Denken, Fühlen und Handeln nur noch um das suchtkranke Familienmitglied kreist. Schlimmstenfalls wird das eigene Leben vollständig von der Sucht dominiert. Darum ist Sucht eine Familienkrankheit.

Manchmal verhalten sich Angehörige in Unkenntnis der Krankheit so, dass die Beibehaltung der Sucht begünstigt wird. Experten und Expertinnen sprechen dann von „suchtbegünstigendem Verhalten“ und schlagen vor, diesen Begriff zu benutzen statt den Begriff der „Co-Abhängigkeit“, der Angehörigen eine Schuld an der Aufrechterhaltung des Suchtverhaltens sowie eine eigene psychische Erkrankung unterstellt.

Was ist suchtbegünstigendes Verhalten?

  • Leugnen, Wegschauen, Vertuschen, Bagatellisieren: Dies geschieht in der Regel aus Scham und um den suchtkranken Menschen zu beschützen.
  • Die Schuld bei sich suchen und damit die suchtkranke Person aus der Eigenverantwortung entlassen
  • Versuche, den Konsum zu kontrollieren oder zu verhindern, z. B. angebrochene Schnapsflaschen mit Wasser aufzufüllen, lassen den kranken Menschen nur immer raffiniertere Wege finden, das Suchtmittel zu konsumieren und den Konsum zu verheimlichen.
  • Der suchtkranken Person Aufgaben und Verantwortung abnehmen: z. B. beim Arbeitgeber krankmelden oder die Schulden des suchtkranken Kindes begleichen oder die Verwüstungen beseitigen, die im Rausch angerichtet wurden

Und was hilft? Tipps zum Umgang mit suchtkranken Angehörigen:

  • Sprich es an, wenn du das Gefühl hast, dass die betroffene Person zu viel konsumiert oder suchtproblematische Verhaltensweisen entwickelt – ohne Vorwürfe zu machen oder zu belehren.
  • Akzeptiere, dass Sucht eine Erkrankung ist, keine böse Absicht oder Charakterschwäche. Ihre Überwindung braucht viel Zeit und Kraft.
  • Verabschiede dich von Schuldgefühlen: Auch wenn in eurer Beziehung nicht alles glatt gelaufen ist: Du bist nicht schuld an der Suchterkrankung.
  • Übernimm Verantwortung für dein eigenes Leben: Lass die Sucht nicht zu deinem Lebensmittelpunkt werden. Kümmere dich um deine eigenen Bedürfnisse und Interessen. Achte auf deine Gesundheit.
  • Such dir Hilfe. Wende dich an eine Beratungsstelle und nimm die Unterstützung einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken in Anspruch.

Suchterkrankungen sind leider häufig noch ein Tabu. Das Thema anzusprechen, fällt darum schwer. Man fürchtet, den anderen zu beschämen, zu Unrecht zu verdächtigen und zu kränken. Doch Nichtstun und Wegschauen ist keine gute Option. Von allein wird sich das Problem nicht lösen. Nur wenn jemand der/dem Betroffenen den Spiegel vorhält, erhält sie/er den Impuls, sich mit dem Problem zu befassen.

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Ich stehe für Information und Beratung zur Verfügung: Simone Vogt, Betriebliche Suchtkrankenhelferin, Telefon 61 90 – 187

Unser Verband wird 100

2024 ist ein besonderes Jahr für Menschenrechte und Demokratie. Ganz Deutschland feiert 75 Jahre Grundgesetz! Und bereits 25 Jahre vor diesem historischen Meilenstein wurde der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband gegründet, der sich für Demokratie und Menschenwürde stark macht.

Seit 100 Jahren steht „Der Paritätische“ für eine „demokratische, offene, vielfältige Gesellschaft, an der alle Menschen gleichwürdig teilhaben und Schutz erfahren – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität, materieller Situation, Behinderung, Beeinträchtigung, Pflegebedürftigkeit oder Krankheit“ (Zitat: Homepage). Die Mitgliedsorganisationen verbindet die Idee der Parität, der Gleichwertigkeit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten.

Das Sozialwerk ist stolz auf die Mitgliedschaft im Paritätischen und gratuliert herzlich zum 100. Geburtstag.

 

Alles spricht für eine Wiederholung!

Am 14.03.2024 war es endlich soweit. Der Tag, an dem sich die Türen der ArBiS-Werkstätten für Besucher:innen öffnen, war da! Im Vorfeld wurde geplant, Produkte erschaffen, geputzt, umgeräumt, Werbung gemacht, gebacken, Kaffee gekocht, geschmückt und vieles mehr. Und alle waren mindestens ein kleines bisschen nervös, denn dies war der erste Tag der offenen Tür seit Corona und alle daher etwas aus der Übung. Auch stellte sich die Frage, kommt überhaupt jemand?

Das Wetter war auf unserer Seite: Sonnenschein pur und sogar schön warm. Es kamen auch viele Besucher:innen und gefuttert wurde auch ausreichend.  Selbstredend gab es Kaffee und Wasser zu kaufen. Dazu wurden Muffins, Kekse, Butter- und Apfelkuchen angeboten. Für die, die was Herzhaftes bevorzugten, gab es Minipizzen. Alles sind Produkte aus der ArBiS-Bäckerei und waren lecker wie eh und je.

Nicht alle Bereiche der ArBiS befinden sich am Standort „Schwarzer Weg“.  Daher haben sich die „Werkstatt Garten und Kunst“ aus Grambke sowie die „Tagesstätte Nord“ aus Vegesack auf den Weg gemacht, um sich und ihre Produkte mittels eines Standes zu repräsentieren. Auch die Ergopraxis hatte ihren Beitrag mittels eines Parcours geleistet.

Die Besucher:innen waren natürlich auch neugierig, wie es so hinter den Kulissen aussieht. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, z.B. eine Bäckerei live und in Farbe zu erleben? Es waren zwei Führungen durch die „Werkstatt Holz und Ideen“ sowie die „Bäckerei“ geplant. Aufgrund des hohen Andrangs und des großen Interesses wurden dann letztlich spontan drei Führungen absolviert.

Am Ende des Tages meinte eine Beschäftigte der Werkstätten, welche äußerst tatkräftig beim Verkauf mitgeholfen hatte: „Boah, bin ich erschöpft – aber positiv erschöpft.“ Ja, dem konnten wir uns alle anschließen.

Fazit: alles spricht für eine Wiederholung! Eine Fortsetzung folgt im Spätsommer/Herbst 2024. Haltet Augen und Ohren offen, wir werden den Termin rechtzeitig bekannt geben.

Viele Grüße

Euer ArBiS-Team

 

Musikalische Frühlingsgrüße

Die Überraschung war gelungen: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Heimstätte Ohlenhof feierten ihr Frühlingsfest, als mittendrin die Tür aufging und eine ganze Schar festlich gekleideter Kinder hereinspazierte. Die fröhlichen kleinen Sänger des ukrainischen Kinderchores kamen zu Besuch und brachten Kinderlieder aus ihrer Heimat mit. Berührend waren die Liedtexte, die zwar in ihrer Muttersprache vorgetragen wurden, aber unverkennbar die unvergleichliche Liebe zur Mama zum Ausdruck brachten. So wurde musikalisch für alle Mütter um Schutz, Freude und Gesundheit gebetet und besonders ihre Hände besungen, die wie Flügel eines Engels sind und viel Gutes tun. Auch die Großmütter kamen nicht zu kurz: Die Kinder dankten ihnen für ihre Gute-Nacht-Geschichten, für das getröstet werden und dafür, dass sie von der Oma das Beten gelernt haben. Die „Babusja“ ist halt einfach ein Sonnenschein für jedes Kind. Zum Schluss sangen die Bewohnerinnen und Bewohner noch das Lied von der Vogelhochzeit und die Kinder unterstützen sie dabei nach Kräften.

Manchem der betagten Zuhörer und auch den Mitarbeitenden standen Tränen in den Augen und die Chorkinder ernteten reichlich Beifall und Anerkennung. Initiiert von der Chormeisterin Anna Chulkova, selbst Ukrainerin und seit vielen Jahren im Sozialwerk musiktherapeutisch tätig, sind Begegnungen von Jung und Alt in den verschiedenen Einrichtungen immer wieder möglich und hinterlassen auf beiden Seiten bleibende Eindrücke.

Der im Sozialwerk angegliederte Projektchor für geflüchtete Kinder aus der Ukraine wird dankenswerterweise von der “Aktion Deutschland hilft” und vom Paritätischen Landesverband Bremen gefördert. Darüber hinaus danken wir für freundlich zugedachte Spenden der Sparkasse Bremen, der PSD Bank Bremen und der Sparda Bank Hannover, die den Kindern dadurch eine musikalische Förderung ermöglichen.

Pastorin Andrea Hammer, Ph.D.

Tag der offenen Tür in den ArBiS-Werkstätten

Die ArBiS-Bremen gGmbH veranstaltet einen Tag der offenen Tür in ihren Werkstätten. Am Donnerstag, den 14.03.2024 stehen von 11:00 bis 15:00 Uhr die Türen der Werkstätten offen, um allen Interessierten einen Einblick in die Arbeit und das Miteinander bei der ArBiS zu geben.

Bei Kaffee, Tee und Kuchen aus der eigenen Bäckerei erwartet alle Teilnehmenden ein offener Verkauf und natürlich fachkundige Führungen durch Werkstätten und eben jene Bäckerei! Naschen, Gucken und Quatschen inklusive!

Wo: Werkstatt Holz und Ideen, Schwarzer Weg 94, 28239 Bremen
Wann:
Am Donnerstag, den 14.03.2024
Uhrzeit:
11 bis 15 Uhr

Halbzeit beim Projekt GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege

Projekthalbzeit „GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege“

Der demographische Wandel in Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen für das Gesundheitssystem und die versorgenden Einrichtungen machen auch vor der Heimstätte am Grambker See nicht halt. Überlastung, Fachkräftemangel und Leiharbeit sind immer wiederkehrende Schlagworte, die uns im Alltag fast täglich begegnen.

Nicht immer ist eine adäquate Entlohnung der ausschlaggebende Punkt damit Mitarbeitende ihren Dienst motiviert und Bewohner orientiert leisten können, sondern oftmals stehen die unmittelbaren Rahmenbedingungen im Focus. Rahmenbedingungen, die es möglich machen, Familie und Beruf so zu vereinbaren, dass die körperliche und psychosoziale Gesundheit nicht aus dem Gleichgewicht gerät.

Durch einen „frischen Blick von außen“ bietet das Projekt „GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege“ Einrichtungen die Möglichkeit, ein ehrliches Feedback ihrer Mitarbeitenden zu bekommen, Entwicklungspotenziale zu erkennen und wenn nötig, gemeinsam Rahmenbedingungen zu optimieren.

Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Frau Claudia Moll, hat dieses geförderte Projekt ins Leben gerufen und wird von speziell geschulten Coaches, direkt in den teilnehmenden Einrichtungen unterstützt.

In der Heimstätte am Grambker See startete das Projekt mit einer großen anonymen Mitarbeiterbefragung im Oktober 2022. Bei einer Rücklaufquote von 75 % konnte sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. Umfrageergebnisse zu Rahmenbedingungen wie Dienst- und Urlaubsplanung, Führungskultur, Entlohnung und Personalentwicklung lagen deutlich über dem Benchmark. So sagten z.B.  84,38 % der Befragten Mitarbeitenden, dass ihre individuellen Wünsche stets Berücksichtigung finden. Der Benchmark liegt hier im Vergleich bei 78,62 %.

Dennoch haben die Einrichtungsleitung Frau Tatjana Kinast und Pflegedienstleiter Herr Sebastian Schillhahn, mit Unterstützung des Couches Herrn Sven Hoffman, mit ihren Mitarbeitenden Themenbereiche gefunden, wo Entwicklungspotenziale gesehen wurden. Daraus entstanden sind zwei Projekte.

  1. Besprechungen im Arbeitsalltag optimieren
  2. Kommunikation mit Angehörigen

Zwei Projektgruppen arbeiten nun seit gut einem Jahr intensiv an diesen Themen. Es wurden Prozesse beleuchtet, nochmals Mitarbeiter befragt, Maßnahmenkataloge erstellt und im Alltag umgesetzt. So wurden z.B. klare Besprechungsstrukturen und Inhalte definiert und eine interne Fortbildungsreihe, zum Thema Kommunikation mit Angehörigen, gestaltet.

Einrichtungsleitung Tatjana Kienast, Pflegedienstleiter Sebastian Schillhahn und QM-Verantwortliche Daniela Wulf

Für den theoretischen Input stellt die Geschäftsstelle der GAP „Leitfäden“ zur Orientierung zur Verfügung und auch die Qualitätsbeauftragte für den Bereich Senioren, Frau Daniela Wulf, unterstützt z.B. als Referentin in einzelnen Themenbereichen der internen Fortbildungsreihe.

Die externe Projektbegleitung durch Herrn Hoffmann, der in regelmäßigen Abständen die Heimstätte am Gramber See besucht, gibt allen Beteiligten die Möglichkeit, gemeinsam den aktuellen Ist-Stand zu beleuchten, ggf. Anpassungen am Projektplan vorzunehmen oder aber auch Meilensteine als erledigt zu markieren.

Mit großen Schritten geht es jetzt in die letzten Monate des Gesamtprojekts, welches im Oktober 2024 mit einer nochmaligen Mitarbeiterbefragung offiziell endet.

Selbstverständlich ist allen beteiligten Personen klar, dass die externe Begleitung durch Herrn Hoffmann nach der Auswertung der zweiten Befragung zwar endet, aber die eigentliche Arbeit an der Basis ein fortlaufender und stetiger Prozess ist, der immer wieder mit einem „frischen Blick“ unter die Lupe genommen werden muss.

Frau Kinast und Herr Schillhahn freuen sich sehr, dass sie mit ihren Mitarbeitenden schon so viel erreicht haben. Das Team ist enger zusammengerückt und die Fluktuation gesunken. Das kommt natürlich auch allen Bewohnern zugute.

Wir freuen uns, dass sich die Heimstätte am Grambker See, trotz der großen täglichen Herausforderungen, so einem Projekt stellt und werden zum Jahresende noch einmal vorbeischauen.

 

 

Was ist denn überhaupt „Sucht“?

Was ist denn überhaupt „Sucht“?

Suchtkrankenhilfe für Mitarbeitende im Sozialwerk, in der ArBiS und der Privatschule Mentor

Zunächst einmal: Das Wort „Sucht“ hat etymologisch mit dem Wort „suchen“ nichts zu tun, sondern kommt von „siechen“, also an einer (schweren) Krankheit leiden. Oft spricht man auch von „Abhängigkeit“, denn die Bezeichnungen „Sucht“ und „Abhängigkeit“ werden im Sprachgebrauch in der Regel synonym verwendet.

Man unterscheidet zwei Arten von Sucht/Abhängigkeit:

  • die substanz- bzw. stoffgebundene Abhängigkeit, z. B. Alkoholabhängigkeit, Abhängigkeit von illegalen Drogen oder Medikamenten, und
  • die substanzungebundene Abhängigkeit (sogenannte Verhaltenssüchte): z. B. pathologisches Glücksspiel, Sexsucht, Arbeitssucht.

 

Medizinisch gesehen handelt es sich bei einer Sucht um eine Krankheit, so stellte es das Bundessozialgericht in seinem Urteil vom 18. Juni 1968 fest. Seitdem bezahlen Krankenkassen oder Rentenversicherungsträger die Entgiftung bzw. Therapie von suchtkranken Menschen. Denn wer krank ist, verdient Hilfe.

Die medizinische Diagnose ist im internationalen Klassifizierungssystemen ICD-10 der WHO beschrieben. Typisch für eine Abhängigkeit ist ein starker zwangsartiger Wunsch, die Substanz zu konsumieren: das heißt: Suchtkranke denken ständig an ihr Suchtmittel und haben das starke Verlangen, es zu konsumieren. Bei einer Verhaltenssucht, wie der Glücksspielsucht oder Onlinesucht, wollen sie etwas immer wieder tun. Und dies alles trotz schädlicher Folgen! Es gibt eine verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf Beginn, Beendigung und Menge des Konsums bzw. des Verhaltens – denn eine Sucht lässt sich nicht kontrollieren.

In einem späteren Stadium können auch körperliche Entzugssymptome bei Beendigung oder Verminderung des Konsums auftreten. Oft zeigen Suchtkranke dann Symptome wie Schwitzen, Zittern oder Krämpfe, Schmerzen, Schlafstörungen und Halluzinationen. Bei Verhaltenssüchten zeigen sich zum Beispiel Aggressionen oder starke Nervosität.

Es kann eine Toleranzentwicklung entstehen, d.h. die Wirkung der Substanz nimmt ab, weil sich der Körper daran gewöhnt, so dass in der Folge für die gleiche Wirkung mehr konsumiert werden muss.

Oft werden Interessen und Verpflichtungen zugunsten des Konsums vernachlässigt, und ein Rückzug aus dem Sozialleben kann stattfinden, denn: die Befriedigung der Sucht ist für Suchtkranke das Wichtigste im Leben. Alles andere, wie Familie und Freunde, die Arbeit, das Sporttraining oder die Hobby-Gruppe verlieren für sie an Bedeutung.

Heilbar ist diese Krankheit nicht. Das liegt daran, dass die Anlage des Suchtgedächtnisses dauerhaft ist und sich nicht mehr löschen lässt. Die einzige Möglichkeit, eine Suchterkrankung zu beherrschen und mit ihr leben zu lernen, ist daher eine dauerhafte Abstinenz, das bedeutet dauerhafter Verzicht auf den Suchtstoff bzw. die süchtigen Verhaltensweisen.

Übrigens: Grundsätzlich kann jeder Mensch süchtig werden!

Ohlenhof

Versteckt im Bremer Westen: Heimstätte und Tagespflege Ohlenhof

Heimstätte und Tagespflege Ohlenhof

Gutes Leben im Alter und damit auch Pflege, gehören zu den großen Themen der Zeit. Der Bedarf steigt und qualifizierte Pflegekräfte haben die freie Auswahl, an welchem Standort sie ihre Arbeitskraft sinnstiftend einsetzen wollen.

Dazu müssten Sie allerdings auch um alle Alternativen wissen. Und hier haben es besonders exponierte Einrichtungen an Hauptstraßen oder in der Nähe bekannter Orte in der Stadt leichter als andere.

 

 

Unsere Heimstätte Ohlenhof und auch die Tagespflege auf dem gleichen Gelände gehören in eine andere Kategorie, verstecken sie sich doch etwas unscheinbar im hinteren Teil eines großen Geländes am Ende des Schwarzen Weges, der nun eher nicht als Hauptstraße durchgeht. Hinter einer Kindestagesstätte und der Privatschule MENTOR bieten die Einrichtungen Seniorinnen und Senioren, mit und ohne demenzieller Erkrankung Pflege, Tagesstruktur, Gesellschaft und damit auch Angehörigen Entlastung.

Durch den etwas unauffälligen Standort sind Heimstätte und Tagespflege vielen potentiellen Mitarbeitenden gar nicht bekannt. Wenn Ihr also aus dem Bremer Westen kommt und eine Arbeitsstelle in der Nähe sucht, könnte es sich lohnen einmal den Schwarzen Weg bis zum Ende zu schlendern, um dann abzubiegen und sich auf dem Gelände der ehemaligen Tirpitz-Kaserne umzuschauen.

Wir sind da!

Und so findet ihr uns:

 

Heimstätte Ohlenhof

Schwarzer Weg 98, 28239 Bremen

Einrichtungsleitung: Frau Vera Strech

0421 / 6190 – 250

Pflegedienstleitung: Frau Tatiana Milerman

0421 / 6190 – 260

0421 / 6190 – 299

heimstaetteohlenhof@sozialwerk-bremen.de

 

 

 

 

 

 

Dorothea Salzmann-Schimkus und Maria Kurpjuhn

Niemals geht man so ganz – Spende an die Kleiderkammer

Frei nach Trude Herr, deutscher Schauspielerin und Schlägersängerin, geht man niemals so ganz. Dies gilt insbesondere auch im Sozialwerk, wo das „Wir helfen Menschen“ nicht nur zum Slogan, sondern auch zur DNA gehört.

Und so begab es sich, dass die ehemalige Mitarbeiterin des Sozialwerks Dorothea Salzmann-Schimkus nur wenige Monate nach ihrem Weggang bereits wieder in Gröpelingen auf der Matte stand. Denn besagten Teil der DNA hatte sie zu ihrem neuen Arbeitgeber, den Bremer Bädern mitgenommen und dort im Sinne eines Frühjahrsputzes ihre Kolleginnen und Kollegen dazu angeregt, sich von alten und nicht mehr gebrauchten Kleidern zu trennen und diese dem Kleiderwerk, der Kleiderkammer im Sozialwerk zu spenden.

Zur Spendenübergabe brachte Frau Salzmann-Schimkus dann säcke- und kartonweise gebrauchte Kleidung, Schulranzen und Schuhe zur Kleiderkammer, wo diese freudig von Leiterin Maria Kurpjuhn in Empfang genommen wurden.

Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Nachfrage nach warmer Kleidung groß!

Maria Kurpjuhn – Leiterin Kleiderwerk

Und so wurde lange Säcke geschleppt, um die Vorräte der Kleiderkammer aufzufrischen.

Wir bedanken uns herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bremer Bäder und freuen uns sehr darüber Hilfe beim Helfen zu bekommen.