Privatschule Mentor Projekt 1

Umwelt und Nachhaltigkeit

In dem neuen Projekt der Privatschule Mentor soll das Wissen und Bewusstsein der Teilnehmenden für unsere Umwelt und nachhaltiges Leben geschärft werden.

In dem Schulfach Umwelt und Nachhaltigkeit der zehnten Jahrgangsstufe geht es darum, die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele kennenzulernen und praktisch umzusetzen. Regionale und saisonale Ernährung ist eine der Maßnahmen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In Zusammenarbeit mit der Gemüsewerft pflanzen die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Salat, Radieschen, Lauch und andere Gemüsesorten an. Sie übernehmen Verantwortung für ein Hochbeet, bewässern und pflegen es. So lernen und erleben sie, wie Urban Gardening funktionieren kann.

Am Ende des Kurses wird das Gemüse feierlich geerntet, zu Mahlzeiten zubereitet und genossen. So erhalten die Schülerinnen und Schüler einen direkten Zugang zur Gewinnung von Nahrungsmitteln aus der Natur.

Im Herbst haben die Schülerinnen und Schüler die Äpfel des Gartens „ApfelKULTURparadies“ am Gröpelinger Depot geerntet. Diese wurden zu Apfelkompott, Apfelsaft und Apfelmus verarbeitet und verkostet.

Geplant ist außerdem, dass die Schülerinnen und Schüler auch in die Kunst der Bienenzucht und Honiggewinnung eingeführt werden. Und sie testen wie Wildkräuter aus der Natur zu Speisen zubereitet und gegessen werden können.

Tobias Ennulat, Fachlehrer UuN

Klimaschutz in der sozialen Arbeit stärken

CO₂-Fußabdruck im Sozialwerk

Klar, bei den größten Verursachern von CO₂-Emissionen denkt man eher an China, VW oder irgendwelche Kohlekraftwerke und nicht zuerst an das Sozialwerk. Doch auch in gemeinnützigen Unternehmen fallen Emissionen an und damit ergeben sich auch dort Einspar-Potentiale.

Als damals einziges Sozialunternehmen in Bremen startete das Sozialwerk im Dezember 2021 im Rahmen des Klimaschutzprojekts des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes eine Evaluierung. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden viele Stellschrauben ermittelt, an denen man drehen kann, um nachhaltiger zu werden.

Klimaschutz in der sozialen Arbeit stärken

Klimaschutz in der sozialen Arbeit stärken

Fragen nach dem Wasserverbrauch, oder der Herkunft des Kaffees tauchten genauso auf, wie die nach dem Fleischverzehr, den Fahrzeugen oder dem Energieverbrauch der Geräte.

Aktuell emittiert die Zentralküche, die zum Start des Nachhaltigkeitsprojekts als erstes untersucht wurde, 1.223 Tonnen CO₂ im Jahr. Und während im Sozialwerk bereits eifrig an Verbesserungen gearbeitet wurde, machten viele weitere Einrichtungen beim Projekt mit, so dass zum Herbst 2022 über 60 Standorte bundesweit dabei waren, davon fünf allein aus Bremen.

Inzwischen wurden im Sozialwerk viele Verbesserungen umgesetzt, etwa der Einsatz neuer, stromsparender Geräte, mehr vegetarische Gerichte in der Küche, der Einsatz saisonaler und regionaler Produkte und Mehrweggeschirr. Auch an vermeintliche Kleinigkeiten, wie das Papiersparen durch mehr Digitalisierung wurde gedacht.

Während nun alle zwei Monate zusammen mit anderen Teilnehmenden und den Projektverantwortlichen in Online-Meetings über weitere Schritte gesprochen wird, wartet das Sozialwerk aktuell auf die Auswertung. Also darauf, was die bisherigen Maßnahmen gebracht haben.

Und bis dahin, liegt es auch ein jedem einzelnen, CO₂ einzusparen und so ein Teil der Bewegung hin zu mehr Nachhaltigkeit zu sein. Weniger Fleisch essen, bewusster einkaufen, Mails statt Ausdrucke verwenden und – ganz banal – einfach mal das Licht ausmachen, wenn es hell genug ist.

Es ist viel zu tun, packen wir’s an!

Florian Priemel

 

ArBiS Bremen Pfeifenfest

Mit einer Pfeife geehrt

Sie gehen auf Wanderschaft – um die Welt zu sehen, um zu lernen und um „den Meister zu machen“. In vielen Handwerksberufen gibt es die Wanderjahre eines Gesellen, doch im Zimmerhandwerk sind sie am bekanntesten. Die jungen Männer, mit einer auffälligen „Kluft“ gekleidet, über der Schulter einen Stab, den Stenz, mit einem Bündel, dem Charlottenburger, daran, in dem all ihr Hab und Gut verstaut ist, wandern von Ort zu Ort, weltweit, um durch ehrliches Handwerk ihr tägliches Brot und eine Unterkunft zu verdienen. Seit vielen Generationen gibt es diese Tradition. Mit ihren Bräuchen und Regeln des „Tippelns“ muten an wie aus einer anderen, längst vergangenen Zeit.

Hans arbeitet seit Sommer 2022 in der Holzwerkstatt der ArBiS. In einer feierlichen Zeremonie wurden er und elf seiner Mitbrüder des Roland-Schachtes – so heißt die Bruderschaft, der er angehört – mit der Pfeife geehrt. Zimmerleute, die die drei Wanderjahre absolviert und weitere drei Jahre einheimisch gewesen (also nach Hause zurückgekehrt sind), sind dafür qualifiziert, eine Pfeife zu erhalten. Aus diesem Anlass kamen am 1. April 2023 84 Rolandsbrüder auf seinen Hof im Blockland und es gab ein großes Fest mit insgesamt 120 Menschen. „Das Fest war sehr emotional. Es ist eine große Ehre, die Pfeife zu bekommen“, erzählt Hans. „Das Wiedersehen mit den Rolandsbrüdern und die gemeinsame Feier bei mir zu Hause – das war mega schön.“

Hans hat seine Ausbildung bei der Firma Cordes in Walle gemacht. Anschließend ging er zum Zivildienst nach Cuxhaven. Er verrichtete dort Hausmeistertätigkeiten und beherbergte auch einmal einen wandernden Gesellen. Es waren wohl diese beiden Aspekte – zum ersten Mal von zu Hause weg und den wandernden Gesellen zu erleben – , die ihn auf den Gedanken brachten, selbst auf Wanderschaft zu gehen. Wer auf Wanderschaft gehen will, so erfuhr er, muss schuldenfrei und nicht vorbestraft sein, er sollte unter 27 Jahre alt sein und einen Gesellenbrief vorweisen können, muss ledig und kinderlos sein. Mit diesen Voraussetzungen sollte der wandernde Geselle seine Wanderschaft beginnen und beenden. Hans suchte und fand einen „Export-Gesellen“, der ihn mit sich nahm, um ihn in die Wanderschaft einzuführen. „Ich gehe aber nach Norwegen“, wandte dieser ein. Hans war es recht. Es war dann in Oslo soweit, dass seine Aspirantenzeit (Probezeit) mit dem „Ehrenwort“ endete und er „erwandert“ wurde. Das Ehrenwort ist eine feierliche Zeremonie im Beisein anderer Mitglieder der Bruderschaft, bei der der junge wandernde Geselle verspricht, nun seine drei Wanderjahre zu absolvieren.

Für die Wanderjahre gelten feste Regeln. Der Geselle trägt die Kluft seines Gewerkes und die Ehrbarkeit seiner Bruderschaft. Die Kluften unterscheiden sich nach Zugehörigkeit zu den verschiedenen Gewerken. Die Ehrbarkeit, die Krawatte, zeigt die Zugehörigkeit zur Bruderschaft. Bei Hans waren es die schwarze Hose, schwarze Weste und schwarze Jacke des Zimmermann-Handwerkes und die blaue Ehrbarkeit des Roland-Schachtes. Die Weste hat acht Knöpfe, die für acht Stunden täglicher Arbeit stehen. Die Jacke hat sechs Knöpfe als Zeichen für die Sechs-Tage-Woche. An den Ärmeln gibt es nochmals drei Knöpfe für die drei Lehrjahre an dem einen Arm und drei Knöpfe und für die drei Wanderjahre des Gesellen  am anderen Arm. Das Reisen sollte weitgehend ohne Geld geschehen. Die Gesellen reisen also zu Fuß oder per Anhalter. Handys sind auf der Reise nicht erlaubt. Kommt ein Geselle in eine Ortschaft oder Stadt, wendet er sich an den Bürgermeister und bittet mit einem wohlformulierten Gedicht um einen Stempel in sein Wanderbuch. Das Wanderbuch hat die Funktion eines Ausweises. Darin sammelt der Geselle die Arbeitszeugnisse seiner Arbeitgeber und die Stempel der Bürgermeister als Nachweis seiner Wandertätigkeit. Das Wanderbuch stellte den Gesellen von der (damals geltenden) Wehrpflicht frei. Hans erinnert sich, dass ihm beim Vorsprechen vor den Bürgermeistern Unterstützung nie verwehrt wurde. Die Rolandsbrüder gelten als ehrbare Handwerker und ihre Wanderschaft wird weitgehend gewürdigt. Unterwegs suchen die wandernden Gesellen Bäcker, Metzger oder Wirtschaften auf. Auch hier heißt es „Gott zum Gruß, werte Bäckerin, …“ Der nun folgende Vers ist entwaffnend demütig, gleichsam unterhaltsam, faszinierend und eine Legitimation, dass es sich um einen rechtschaffenen Handwerker und nicht um einen Landstreicher handelt. Nach dem so vorgetragenen Gruß wird den hungrigen Wandernden oft ein reiches Mahl serviert. Selbst bei McDonalds wurde Hans mit Nahrung versorgt.

Die Erlebnisse und Anekdoten würden mindestens ein Buch füllen. Für Hans sind die Erinnerungen, Erfahrungen und Überzeugungen, die er aus der Zeit des Wanderns mitgenommen hat, von unschätzbarem Wert. Und die Verbundenheit mit seinen Rolandsbrüdern bleibt. Seit Sommer 2022 ist Hans Mitarbeiter in der Werkstatt der ArBiS. „Die Arbeit mit den Beschäftigten macht mir viel Freude. Ich habe das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und bringe mich mit dem, was ich kann, gern hier ein. Das Miteinander hier in der Werkstatt ist so, wie ich gern arbeiten möchte.“

Johannes Weyhausen-Brinkmann arbeitet als Schreiner in einer der ArBiS-Werkstätten.

ArBiS Pfeife

Die Pfeife ehrt  heimgekehrte Gesellen, die ihre Wanderschaft erfolgreich absolviert haben.

 

Tag der Pflege

Danke Pflege!

Liebe Mitarbeitenden, liebe Kolleginnen und Kollegen der Pflege,

vielen Dank für eure Arbeit, für euer Vertrauen und die Zeit, Geduld und Liebe, mit der ihr euren Beruf ausübt.

Wir als Arbeitgeber schätzen euer Engagement und eure Leidenschaft.

Unser gemeinsames Ziel ist es, Hilfe zu säen. Als Ertrag ernten die von uns betreuten Menschen gute Pflege. Dafür möchten wir euch von Herzen danken. Eure Mühe wird nicht unbelohnt bleiben – getreu dem biblischen Satz „Was der Mensch sät, wird er ernten.“

Oft bleibt eure treue Fürsorge im Verborgenen und wird nicht ausreichend gesehen und wertgeschätzt. Wir möchten an dieser Stelle eure tägliche Arbeit anerkennen und hervorheben. Als kleines Zeichen eures wertvollen Dienstes haben wir euch kleine Samenbomben (zusammen mit etwas Süßem für eine kleine, süße Auszeit) überreicht. Diese kleinen, unscheinbaren Kugeln entfalten im Verborgenen eine ungeheure Kraft. Sie keimen und wachsen, blühen und verbreiten Farbe, Freude, Leben und Hoffnung. Sie sind ein Sinnbild für euch in dem, was ihr Tag für Tag leistet.

Danke Pflege!

 

Überseestadt, Kreuzung Hans-Böckler-Straße/Hansator

Übergabe Geschenk Tag der Pflege

Jens Bonkowski, Bereichsleiter Senioren, überreicht Mitarbeitenden (hier Daniela Hahlweg) ein Geschenk als Dank für ihr Engagement in der Pflege.

GAP – gutes Arbeiten in der Pflege

„Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf“ – ein Projekt der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung

 „Nur mit mehr Personal durchbrechen wir den Teufelskreis von einem Gesundheitsberuf, der zurzeit selbst krankmacht. Es ist daher wichtig, zunächst bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege zu schaffen. Wir müssen Pflegekräfte entlasten, um ihnen eine Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf zu ermöglichen.“      

Claudia Moll MdB – Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung

 

Spätestens seit der Corona-Pandemie sind fehlendes Personal, die Arbeitsbedingungen und die zum Teil nicht angemessene Vergütung in der Pflege ein großes politisches Thema und stehen im Fokus der Öffentlichkeit.

Aber haben sich die Arbeitsbedingungen seitdem verbessert? Haben stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Dienste und Krankenhäuser deshalb mehr Personal zur Verfügung? Nein, natürlich nicht.

Was bleibt, ist, mit den vorhandenen Mitarbeitenden das Beste aus der Situation zu machen, Strategien für Verbesserungen zu entwickeln, Prozesse zu optimieren, Über- und Unterforderung zu vermeiden, um letztendlich den Erwartungen und Wünschen unserer Bewohnenden nach individueller Pflege und Betreuung auch weiterhin gerecht werden zu können.

Das Leitungsteam der Heimstätte am Grambker See, Tatjana Kinast (Einrichtungsleitung) und Sebastian Schillhahn (Pflegedienstleitung), hatten schon immer ein offenes Ohr für ihre Mitarbeitenden und versuchten, den Alltag für alle so zu gestalten, dass jeder mit einem guten Gefühl zum Dienst kam und auch wieder nach Hause ging. Dennoch waren beide der Meinung, dass eine zweite Meinung, nämlich die ihrer Mitarbeitenden, nicht schaden könne. Mit Unterstützung der Geschäftsleitung bemühte man sich daher um die Teilnahme am Projekt.

Nun sind seit dem Projektstart im Januar 2023 schon einige Wochen ins Land gezogen.
Der Auftakt – die große Mitarbeiterbefragung – verlief mit einer Rücklaufquote von 74 Prozent.
Allein dieses Ergebnis zeigt, wie vielen Mitarbeitenden daran gelegen ist, ihre Erlebniswelt zu reflektieren und gemeinsam ein Zeichen zu setzen.

Das Ergebnis wurde mit Spannung erwartet … und kann sich sehen lassen! Ein Großteil der Ergebnisse liegt deutlich über dem Vergleichswert der anderen am Projekt teilnehmenden Einrichtungen.

So sagten 84,38 Prozent der befragten Mitarbeiter „mein Dienstplan berücksichtigt individuelle Wünsche“ oder 81,98 Prozent „die Führungskultur steht für offene Informationspolitik“.

83,52 Prozent würden „ihre“ Einrichtung bei Freunden und Bekannten empfehlen und sogar 85,64 Prozent würden das Sozialwerk/die Heimstätte am Grambker See  als Arbeitgeber im Freundes- und Bekanntenkreis bewerben.

Dennoch nutzten unsere Mitarbeitenden diese Befragung auch dazu, sich und ihre Arbeit kritisch zu hinterfragen. So gaben „nur“ 55,36 Prozent an, dass die Übergaben gut organisiert sind. 31,92 Prozent empfinden die Kommunikation mit Angehörigen oftmals belastend und wünschen sich hier z.B. mehr Schulungen in der Gesprächsführung.

Im nächsten Schritt haben wir uns nun mit unserem Projekt-Couch Sven Hoffmann auf den Weg gemacht und zwei Projekte definiert, die wir gemeinsam mit allen Mitarbeitenden des Hauses bis zum 31.12.2024 bearbeiten möchten.

  1. Besprechungen im Alltag optimieren
  2. Kommunikation mit Angehörigen, Betreuenden und Bevollmächtigten

Warum wir das machen? Einfach, um noch besser zu werden und um unsere Mitarbeitenden noch mehr zu unterstützen, ihren oftmals herausfordernden Alltag für sich zufriedenstellend bewerkstelligen zu können.

Daniela Hahlweg, Bereich Senioren

 

Flyer: Das Projekt GAP

 

Bild oben: Projekt-Coach Sven Hoffmann, Sebastian Schillhahn, Susanne Gill, Camelia Astalosiu, Nadine Deimel, Tatjana Kienast, Simone Bonkowski, Daniela Hahlweg, Reza Etesaminia (v.l.)

Meine Bildung zählt!

Die Privatschule Mentor beteiligte sich am 26. April als ganze Schule am Aktionstag für bessere Bildung auf dem Bremer Marktplatz. Mit selbstgestalteten Transparenten demonstrierten die Schülerinnen und Schüler der Oberschule mit gymnasialer Oberstufe. Jamal Gelman aus der 9. Klasse bereicherte mit einem Hip-Hop Solotanz das bunte Bühnenprogramm im Herzen der Bremer Innenstadt.

Mit der großangelegten Aktion machten Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen auf die Bildungsmisere im Land Bremen aufmerksam. Mehr als 2000 Menschen füllten den Platz vor der Bremer Bürgerschaft. „Mehr Geld für Bildung!“ war die gemeinsame Forderung an die Landesregierung. Sowohl der Lehrkräftemangel, die vielerorts maroden Schulgebäude und mangelnden Lehrmittel wurden angeprangert.

Viele Schulen in freier Trägerschaft waren vertreten. Sie fühlen sich benachteiligt, denn sie bekommen nur knapp die Hälfte der Förderung, von denen stattliche Schulen profitieren. Diese Quote ist so schlecht wie in keinem anderen Bundesland. Dabei ist die Genehmigung und Gleichstellung privater Schulen im Grundgesetz festgeschrieben. Als Folge der Benachteiligung müssen Eltern hohe Schulgelder zahlen und Lehrer:innen sind finanziell schlechter gestellt als ihre Kolleg:innen an staatlichen Schulen. Schulen in freier Trägerschaft unterrichten etwa zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen Bremens. Nun fordern sie Gerechtigkeit und eine Gleichstellung mit anderen Schulen.

Für besonderen Ärger hatte im Vorfeld der Veranstaltung die Äußerung der Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Aulepp, gesorgt. Sie bezeichnete in einer Informationsveranstaltung zur Bürgerschaftswahl Privatschulen als „Parallelwelten“, weil dort überwiegend wohlhabende Familien ihre Kinder beschulen ließen. Diese Aussage wurde sowohl während der Veranstaltung als auch in der anschließenden Berichterstattung in den Medien diskutiert.

Für diesen besonderen Tag hatte der Ausschuss „Schulen in freier Trägerschaft“ des Gesamtelternbeirates eine besondere Aktion organisiert. Die Handabdrücke der Schüler:innen wurden auf Papier gemalt, anschließend ausgeschnitten und auf Tapetenrollen aufgeklebt und gestaltet. Mit dem Aktionsmotto „Meine Bildung zählt!“ und versehen mit dem Namen und dem Logo der Schule wurden die Rollen im Rahmen des Aktionstages auf dem Marktplatz ausgerollt und so der Öffentlichkeit und der Politik präsentiert. Auch ausgeschnittene Papp-Hände mit der Aufschrift „Meine Bildung zählt!“ und „Mehr Geld für Bildung!“ wurden in die Höhe gestreckt.

Zukunftstag

Zukunftstag im Sozialwerk

Girls‘ und Boys‘ Day – Zukunftstag 2023 für Mädchen und Jungen!

Der bundesweite Aktionstag zur klischeefreien Berufsorientierung für Jungen und Mädchen findet am 27. April 2023 statt.

Die Berufswahl ist oft von traditionellen Rollenbildern geprägt. Mädchen tendieren zu Sozial- und Dienstleistungsberufen, Jungen zu Technik und Handwerk. Zeit und Kultur beeinflussen unser Verständnis von „typischen“ Männer- und Frauenberufen. Neue Kompetenzen sind unabhängig vom Geschlecht für die digitale Transformation und nachhaltige Entwicklung erforderlich. Der Girls’Day und Boys’Day eröffnet Jugendlichen Erfahrungsräume, um Berufe des anderen Geschlechts kennenzulernen und ihr Berufswahlspektrum zu erweitern. Beeinträchtigte Jugendliche sind ebenfalls angesprochen.

Natürlich macht auch das Sozialwerk mit seinen zahlreichen Einrichtungen in Bremen mit.

Wenn du Interesse daran hast, am Zukunftstag in eine unser Einrichtungen hinein zu schnuppern, melde dich einfach per Mail oder Telefon bei:

Manfred Wolbert

0421 / 64 900-331 (montags), ansonsten AB

Zukunftstag@sozialwerk-bremen.de

 

 

 

 

Besuch in der Tagespflege

Am Dienstag, dem 21. März 2023 besuchten die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Frau Claudia Moll, MdB und Uwe Schmidt, SPD Bundestagsabgeordneter für Bremen Nord und Bremerhaven sowie der Abgeordnete der Bremer Bürgerschaft, Kevin Lenkeit die Tagespflege Vegesack.

Die beiden Abgeordneten hatten sich für ein Gespräch mit Pflegekräften, pflegenden Angehörigen, Senior:innen und der Hausleitung angekündigt. Auch eine Besichtigung der Einrichtung stand auf dem Programm. Jens Bonkowski, Bereichsleiter Senioren im Sozialwerk, freute sich über die Gelegenheit zum Gespräch mit Vertretenden der Bundestages. Er nutzte die Chance zum Gespräch, um die Probleme aus dem Bereich der Pflege mit den Abgeordneten zu besprechen.

Die Probleme im Pflegebereich sind groß: Leiharbeitsfirmen werben Stammpersonal mit besseren Konditionen ab, als reguläre Versorgungseinrichtungen es leisten können. Reformen im Pflegebereich schaffen einen neuen Bedarf an Pflegehilfskräften, ohne dass die Finanzierung der Ausbildungsmöglichkeiten geklärt ist. Und nicht zuletzt machen dem Bereichsleiter die Pflegesatzverhandlungen zu schaffen: Diese ziehen sich so sehr in die Länge, dass das Unternehmen große Geldsummen vorstrecken muss und die Nutzenden der Pflegeeinrichtungen entsprechend große Beträge nachzahlen müssen, wenn die Verhandlungen endlich abgeschlossen sind.

Tagespflegeeinrichtungen unterstützen ältere pflegebedürftige Menschen mit somatischen oder dementiellen Erkrankungen. Wenn die eigenständige Versorgung nicht mehr gewährleistet ist, unterstützt die Tagespflege und ermöglicht so langfristig das Leben in den eigenen vier Wänden. Pflegende Angehörige werden entlastet. Die Tagespflege kann von montags bis freitags in Anspruch genommen werden. Die Tagesgäste werden durch den Fahrdienst von zu Hause abgeholt, den Tag über versorgt, betreut und gepflegt und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht. Die Betreuungs- und Beschäftigungsangebote sind darauf abgestimmt, die Tagesgäste zu motivieren, zu aktivieren und darin zu unterstützen, ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.

Die Tagespflege Vegesack kann 18 Tagesgäste aufnehmen. Es ist auch möglich, nur an einzelnen Tagen das Angebot in Anspruch zu nehmen. Die Pflegekasse übernimmt einen großen Teil der Kosten, sofern mindestens der Pflegegrad 2 vorliegt.

 

Claudia Moll, MdB, und Uwe Schmidt, MdB, im Gespräch mit Tagesgästen

Claudia Moll, Pflegebeauftragte der Bundesregierung,  im Gespräch mit Hausleitung und Angehörigen

Claudia Moll, MdB, Einrichtungsleitung Susanne Gill, Uwe Schmidt, MdB, Angehöriger Herr Lüsse, Bereichsleiter Senioren Jens Bonkowski (v.li.)

 

Spendenübergabe Tagespflege Neustadt

Tagespflege spendet an Kinderhospiz

Die Spendenbereitschaft der Seniorinnen und Senioren in der Tagespflege Neustadt reißt nicht ab. Zum vierten Mal haben die Gäste der Einrichtung des Sozialwerks einen beachtlichen Geldbetrag gesammelt, um ihn einem wohltätigen Zweck zukommen zu lassen.

Diesmal wurde das Kinderhospiz Löwenherz ausgewählt. Die Spendenübergabe war schon länger geplant, musste aber mehrmals aus Krankheitsgründen oder Personalmangel verschoben werden. Doch am 7. März klappte es dann doch: Stellvertretend für die Tagesgäste der Tagespflege Neustadt  machten sich drei Senior:innen in Begleitung der stellvertretenden Leitungskraft und einem der Fahrer der Tagespflege auf den Weg nach Syke. Nach einem herzlichen Empfang und einem gegenseitigen Kennenlernen bei einer Tasse Kaffee überreichten die Gäste den Betrag von 350 Euro an den gemeinnützigen Verein, der unheilbar kranken Kindern und Jugendlichen in der letzten Phase ihres Lebens hilfreich zur Seite steht. Dies geschieht durch Erholungsurlaube, die der Verein betroffenen Familien kostenlos in ihren Räumen ermöglicht. Außerdem besuchen etwa 300 Ehrenamtliche die betroffenen Familien und unterstützen den oft anstrengenden Alltag, unternehmen etwas mit Geschwisterkindern oder helfen im Haushalt. Informations- und Aufklärungsarbeit gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Vereins.

Ein wertvoller und unterstützenswerter Dienst, der durch Pandemie und Fachkräftemangel auch großen Herausforderungen ausgesetzt war und ist – das unterstützten die Tagesgäste aus der Neustadt gern und freuten sich über das Dankeschön des Vereins in Form eines Kalenders und eines Kuscheltier-Löwen, dem Symboltier des Vereins.

Spendenübergabe Tagespflege Neustadt

Spendenübergabe von Seniorinnen und Senioren der Tagespflege Neustadt an Mitarbeitende des Kinderhospiz Löwenherz in Syke (v.l.: Fahrer Herr Pajko aus der Tagespflege Neustadt, Ehrenamts-Koordinatorin des Kinderhospizes Löwenherz, Frau Zander, die stellvertretende Leiterin der Tagespflege Neustadt, Frau Kusnatzki und drei Gäste der Tagespflege, Frau Meyer, Herr Ostmann und Herr Lewinski)

 

 

 

Kinderchor Ukraine

Aus Fremden wurden Freunde

Frühjahrskonzert des ukrainischen Kinderchors

Das erste Konzert des ukrainischen Kinderchores fand am 16. März im Festsaal der Heimstätte am Oslebshauser Park statt. Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung sowie Gäste der Tagespflege waren der Einladung zum Frühlingskonzert gefolgt und begrüßten die festlich gekleideten und geschmückten Kinder beim Einzug in den Saal. Die ukrainischen Kinderlieder, Reigen und Bewegungslieder verbreiteten gute Laune und regten zum Mitmachen an. Es wurde mit geklatscht und mit gesummt.


Nach dem gelungenen Auftritt wurden die Kinder mit kleinen Geschenktüten belohnt. Anastasiia Chmut, freiwillige Helferin und selbst Mutter eines Kindes, hatte an diesem Tag Geburtstag und wurde mit einem Ständchen und vielen Glückwünschen bedacht.

Der ukrainische Kinderchor ist ein von der „Aktion Deutschland hilft“ und vom Paritätischen Landesverband Bremen gefördertes Projekt. Anfang Oktober 2022 ging es los. Mit zweisprachig gestalteten Flyern und über die Website des Sozialwerks wurde eingeladen. Über die bereits vorhandenen Kontakte zur ukrainischen Geflüchteten-Gemeinschaft,  über verschiedene Kirchengemeinden sowie über P. Marina Korotenko, Leiterin der ukrainischen Gemeinde in HB-Horn, die als Seelsorgerin in den städtischen Flüchtlingsunterkünften tätig ist, wurde die Einladung verbreitet.

Wöchentlich treffen sich die Kinder im Alter von drei bis neun Jahren im Festsaal der Heimstätte zur Probe. Die Kinder genießen es, mit anderen Kindern ihre Muttersprache sprechen zu können, ukrainische und deutsche Lieder zu singen, rhythmische Übungen zu machen und zu tanzen. Parallel dazu findet ein Elterncafé statt. Die Mütter und die beiden Väter, die aus allen Kriegsgebieten der Ukraine kommen, freuen sich für eine Stunde ihre Kinder in professioneller Obhut zu wissen und sich zwanglos auszutauschen.

Aus Spendenmitteln gibt es inzwischen einen reichen Fundus an Bekleidung und Hausrat, aus dem die Geflüchteten schöpfen können.

Initiatorin des Projektes ist Pastorin Andrea Hammer, Ph.D.. Ihre langjährigen Kontakte zu ukrainischen Gemeinden sowie ihre enge Freundschaft zu ihrer Kollegin, der diplomierten Chormeisterin Anna Chulkova, die ebenfalls gebürtige Ukrainerin ist, gaben den Anstoß zu diesem Projekt. Anna Chulkova arbeitet als Musiktherapeutin mit alten und psychisch kranken Menschen im Sozialwerk. Ihre langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern kommt nun zum Tragen. Ehrenamtliche Helferinnen unterstützen bei der Chor- und Elternarbeit.

„Aus Fremden sind Freunde geworden!“, so fasst Pastorin Andrea Hammer, Ph.D., die Arbeit zusammen.

Wer die Arbeit mit Spenden unterstützen möchte, findet hier nähere Informationen.