Praxis-Workshop für angehende Pflegefachkräfte

Wie fühlt es sich an, im Rollstuhl geschoben zu werden? Wie verändern sich Wahrnehmung und Körpergefühl, wenn man in einem Alters-Simulationsanzug steckt? Wie sicher fühlt es sich an, mit einer hydraulischen Aufstehhilfe vom Rollstuhl in den Sessel transferiert zu werden? Oder gar mit dem Lifter wie ein Fisch im Netz durch die Luft zu schweben?

Eigene Erfahrungen konnten die Auszubildenden einmal selbst im Workshop bei den Praxisanleiterinnen Irina und Lucie machen. Sie probten den Umgang mit den hilfsbedürftigen Menschen (ersatzweise mit den Kolleginnen) und auch mit den Geräten, die manche von ihnen noch gar nicht kannten. Denn es waren auch Gäste dabei, die den Beruf der Pflegfachkraft bei der GeNo oder in Friedehorst lernen und hier im Sozialwerk den Bereich der Langzeitpflege kennenlernen.

Wer einmal selbst im Lifter vom Boden ins Bett bugsiert wurde, bekommt eine Ahnung davon, wie sich Kontrollverlust anfühlt und dass gerade bewegungseingeschränkte Menschen leicht Angst vor den Geräten bekommen können. Behutsames Vorgehen, Achtsamkeit und Kommunikation („Ich fahr Sie jetzt hoch“) werden daher im Workshop geschult. Auch Minimierung von Sturzrisiken wird trainiert. Dabei hilft das Anlegen der Gewichte und Sinneseinschränkungen aus dem Alters-Simulationsanzug. Ja, der Mensch wird instabil und geht unsicherer, wenn er gebrechlich wird oder sogar halbseitige Lähmungserscheinungen hat. Das einmal selbst zu erleben, konkretisiert die Lerninhalte und bricht sie auf den eigenen Erfahrungshorizont herunter.

Spaß hatte die Gruppe noch dazu. Sich selbst mal in die Rolle der Hilfsbedürftigen zu begeben, dieser Perspektivwechsel  war eine positive Erfahrung. Die Erfahrung jedoch, von so einem technischen Gerät bewegt zu werden, wurde dagegen einhellig als „unangenehm“ beurteilt.

Der Workshop findet regelmäßig statt und ist für alle Ausbildungsjahrgänge geeignet, ob gerade neu dabei oder kurz vor dem Examen.

Wie fühlt sich das an?

 

Fußrasten nicht vergessen!

 

Hui, nicht so schnell!

 

Schlechte Sicht, steifer Hals, Watte in den Ohren, fühllose Finger und schwere Gewichte am ganzen Körper: So fühlt es sich an, alt zu werden.

 

Die richtigen Münzen finden, wenn die Schlange an der Kasse immer länger wird…

 

Erst mal skeptische Gesichter…

 

So gehts.

 

Und jetzt weitere Probandinnen…

…und ein Proband.

 

Da ist jemand aus dem Bett gestürzt…

 

…wird geborgen…

 

…und zurück transferiert.

 

Das geht auch aus dem Rollstuhl…

 

…Haupsache, richtig verschlauft.

 

Bremen sagt Danke

Auf Einladung des Bremer Bürgermeisters Dr. Andreas Bovenschulte hatten Anfang Dezember die Sängerinnen und Sänger des ukrainischen Kinderchors und ihre Eltern die Gelegenheit, das historische Rathaus und die obere Rathaushalle von innen zu bewundern. Sie waren zur Mitgestaltung des Empfangs „Gemeinsam für die Ukraine: Ein Abend der Begegnung“ eingeladen worden, zu dem Gäste des Ukrainischen Generalkonsulats Hamburg, die Direktorin für internationale Zusammenarbeit der Stadt Odessa/ Ukraine, das „UNITY Center UA“ und weitere Persönlichkeiten und Initiativen aus der Bremer Politik, Kirchen, Verbänden und Unternehmen zugegen waren. Umrahmt wurde die Festveranstaltung vom Ukrainischen Frauenchor GLORIA, der mit populären ukrainischen und deutschen Liedern eine musikalische Brücke zwischen den Kulturen schlug.

Und mitten im Programm begeisterte der ukrainische Kinderchor unter Leitung von Dipl. Chormeisterin Anna Chulkova mit seinem Können. Vor so großem internationalen Publikum an historischer Stelle zu singen, war ein Erlebnis der besonderen Art, und die Gäste honorierten ihre fröhlichen Lieder mit anhaltendem Applaus.

So wurden die kleinen Sänger und Sängerinnen auch zu Vertretern des Sozialwerks Bremen, das bereits vor Ausbruch des Krieges eine Initiative für Mütter mit behinderten Kindern in Charkiw/ Ukraine unterstützte. Von Kriegsbeginn an half das Sozialwerk mit geeignetem Wohnraum für geflüchtete ältere und beeinträchtige Menschen, mit Möbelspenden und deren Transport, sowie mit diversem Hausrat und Bekleidung. Bis dato engagieren sich eine ganze Reihe von Mitarbeitenden des Sozialwerks ehrenamtlich und leisten diverse persönliche Unterstützung. Neben dem integrativen Kinderchorprojekt mit Elterncafé auch bei der Übersetzung und Bearbeitung von Dokumenten und Anträgen, damit die Integration in unsere Gesellschaft gelingen kann.

Allen freiwilligen Helfern und Spendern, die sich unermüdlich für ukrainische Geflüchtete engagieren, galt das große DANKESCHÖN des Bremischen Bürgermeisters und der Vertreter des Ukrainisches Staates. Gepaart mit der großen BITTE, mit Ausdauer und Weitblick nicht in diesem Engagement nachzulassen, auch dann, wenn die Kampfhandlungen hoffentlich bald ein Ende finden.

Andrea Hammer, Ph.D.

Letzte Regieanweisungen von der Chormeisterin

 

Gemeinsam für die Ukraine: Ein Abend der Begegnung im oberen Rathaussaal

 

Ach du lieber Nikolaus!

Nikolauslaufen, das gibts nur in Bremen und umzu. In vielen Stadtteilen war am 6. Dezember die Hölle los. So auch in Findorff, wo kaum ein Durchkommen für Menschen auf Rädern war – so viele verkleidete Kinder und Eltern waren auf den Straßen unterwegs.

Vor unserem Kinder-Secondhand-Laden Find.us bildete sich wie jedes Jahr an diesem Tag eine lange Schlange. Alle wussten, dass es hier etwas Besonderes gibt: Kuscheltiere. Für ein Gedicht oder ein Lied durfte sich jedes Kind eins aussuchen, manchmal auch zwei, wenn die Wahl auf ein besonders kleines Stofftier fiel. Die Eltern nutzten die Gelegenheit, sich im Laden umzusehen, die Kinder schlossen schockverliebt mit dem neuen Lieblingstier Freundschaft.

Find.us gehört dem Verein Menschenskinners!, der außerdem vier Kitas und das Mutter-Kind-Haus Bethanien in Findorff betreibt. Letztes Jahr hat sich der Verein dem Sozialwerk angeschlossen. Die ehrenamtlich tätigen Damen bei Find.us sichten, sortieren und arrangieren Kinderkleidung, Spielzeug, Bücher und alles, was man so braucht rund ums Kind, und bieten die gespendeten, oft fabrikneuen oder sehr gut erhaltenen Sachen für sehr wenig Geld an. Von jedem Verkauf geht ein Teil an das Haus Bethanien. So ist allen geholfen.

Schon beginnen die Mitarbeiterinnen, wieder Stofftiere zu sammeln. Der nächste Nikolaustag kommt bestimmt.

 

 

 

Weihnachtsbasar

Großer Andrang beim Tag der Offenen Tür! Die ArBiS hatte Ende November zum Weihnachtsbasar in die Werkstatt Holz & Ideen am Schwarzen Weg eingeladen, und viele Mitarbeitende und Gäste nutzten die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen und Live-Musik im breiten Angebot der ArBiS-Werkstätten zu stöbern und sich mit Geschenken einzudecken. Die kostenlosen Führungen durch Bäckerei und Holzwerkstatt waren ebenfalls gut besucht. Weihnachten kann kommen.

 

 

Das ZDF in der Heimstätte am Grambker See

Sie ist älter als manche der Bewohnenden in der Heimstätte am Grambker See: Brigitte R., Präsenzkraft im Spätdienst, voll aktiv und engagiert, kümmert sich um das Wohl der Damen und Herren, die hier in der gerontopsychiatrischen Pflegeabteilung leben.

Brigitte wurde ausgesucht für einen Beitrag des ZDF-Länderspiegels zum Thema „Dazuverdienen im Rentenalter“, der die unzureichende finanzielle Situation vieler Rentner und Rentnerinnen in den Blick nimmt. Manchmal ist es auch einfach der Wunsch, etwas Gutes und Sinnvolles zu tun, der Menschen aus dem Ruhestand zurückholt. Der Verdienst spielt dann nicht die Hauptrolle, wird aber gern mitgenommen. Schließlich hat Brigitte Enkelkinder, die sie gern beschenkt.

Redakteur David R. und sein Team begleiteten Brigitte mit Kamera und Ton bei ihrer Arbeit, auf dem Weg durchs Haus, beim Zubereiten und Servieren des Abendbrots und in Interaktion mit den hilfsbedürftigen Menschen. David hatte viele Fragen, und Brigitte erzählte freimütig von ihrem Werdegang und wie sie über viele Stationen ihres Lebens schließlich als Rentnerin in der Heimstätte am Grambker See gelandet ist. Eine echte Win-win-Situation für Brigitte und für das Sozialwerk!

Wer den Beitrag sehen möchte: Länderspiegel am Samstag den 7. Dezember um 17:05 Uhr im ZDF und anschließend in der ZDF-Mediathek.

 

Brigitte am Fahrstuhl

Brigitte am Küchentresen

 

 

Dry January

Mach doch mal ne Pause

Die Feiertage stehen vor der Tür. Auf dem Weihnachtsmarkt locken Glühwein und Punsch. Zum Festtagsessen gehört für viele das ein oder andere Glas Sekt oder Wein dazu. Und Silvester wird das vergangene Jahr in der Regel mit vielen Prozenten verabschiedet.

Der Dezember ist also oft feuchtfröhlich, und schnell bleibt es in geselliger Runde nicht bei einem Glas. Klar, das ist alles erlaubt, und niemandem soll der Spaß verdorben werden. Doch schnell verlieren wir an Feiertagen das Maß und schlagen über die Stränge.

Fakt ist: Alkohol schadet der Gesundheit. Schließlich handelt es sich um ein Zellgift. Deshalb hat die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Schädlichkeit von Alkohol jetzt ihre Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol angepasst:

 „Alkoholkonsum sollte von jeder Person reduziert werden, unabhängig davon, wie viel sie trinkt. Am besten ist es, keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Alkoholische Getränke bergen Risiken, wenn es um die physische Gesundheit der Menschen geht.“

Wie wäre es also mit einem „Dry January“?

31 Tage lang keinen Alkohol trinken – und zwar keinen Tropfen. Die Idee hinter dem „trockenen Januar“ ist, dem Körper nach dem Dezember mit all seinen oft feuchtfröhlichen Feiern eine Ruhepause zu gönnen.

Die Gesundheitskampagne stammt aus Großbritannien. Dort ist Alkoholkonsum eine der häufigsten Todesursachen. Um dagegen anzukämpfen, hat die Organisation „Alcohol Change UK“ im Jahr 2013 den ersten Dry January ins Leben gerufen.

Mit einer Pause vom Alkohol tue ich meiner Gesundheit etwas Gutes. „Jeder Tag hilft“, sagt Oliver Pogarell, Professor und leitender Suchtmediziner an der Klinik der LMU München.

Der Dry January ist auch eine gute Gelegenheit, innezuhalten und die eigenen Trink-Gewohnheiten zu hinterfragen. Schließlich merkt man bei einem bewussten Verzicht, wie oft man tatsächlich zu Alkohol greift.

Vielleicht findest du ja noch Freunde oder Familienangehörige, die mitmachen wollen?

Und falls du Interesse hast, mehr von dieser Kampagne zu erfahren, dann schau doch mal hier: https://www.dryjanuary.ch/de

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg!

Simone Vogt, Ansprechperson für Suchtfragen

 

Ischa Freimaak!

Freimarkt feiern im Ohlenhof: Darauf freuten sich Gäste, Bewohner und Bewohnerinnen von Heimstätte und Tagespflege Ohlenhof in Gröpelingen. Die Petrushalle wurde zur Bürgerweide umgewidmet, und wenn es auch keine Fahrgeschäfte gab, so doch Berliner und Viktoria! Noch rechtzeitig zum Kaffee trafen die Jungs und die Dame vom Shanty-Chor Grambke ein und machten ordentlich Stimmung. Es wurde geklatscht und mitgesungen, und dann drehten sich auch schon die ersten Tänzerinnen auf dem „Parkett“ der Petrushalle.

Drum herum lockten bunte Stände mit verschiedenen Ball- und Wurfspielen, und das Angebot wurde gern angenommen. Der besondere Renner war das „Sacklochspiel“, die neueste Erfindung aus der ArBiS-Tischlerei. Mit Maiskörnern gefüllte Säckchen müssen auf Entfernung in das Loch einer Holzplatte geworfen werden, wobei zwei Personen oder Teams gegeneinander spielen. Wer zuerst alle Säckchen versenkt hat, gewinnt. Die weichen Säckchen liegen gut in der Hand, und verletzen kann man sich auch nicht. Das Sacklochspiel könnte der nächste Bestseller der Holzwerkstatt werden.

Das Pflegeteam und die Hauswirtschaft hatten das Fest perfekt organisiert und an alles gedacht, und die Feiernden brauchten nur zu genießen und sich am bunten Treiben zu beteiligen.

 

Stärkung                          Vera begrüßt alle               Gäste-Fuhrpark

   

Unten: Das neue Sackloch-Spiel

 

 

 

 

 

 

 

Auszubildende gesucht

Welcher Job fühlt sich so richtig gut an? So gut, dass du am Ende des Tages sicher bist, das Richtige getan zu haben, anderen mit deiner Arbeit ganz wesentlich geholfen zu haben? Vielleicht sogar jemanden glücklich gemacht zu haben? Einfach weil du tust, was dein Job ist?

Einen solchen Beruf zu haben, ist ein Segen. Und eigentlich müssten die jungen Leute, die am Anfang ihres Berufswegs stehen, uns die Tür einrennen, weil es doch kaum eine sinnvollere, schönere Arbeit gibt als die, Menschen zu helfen. Aber so ist es nicht: Das Sozialwerk sucht Auszubildende, die Plätze für die Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau sind bei weitem nicht alle belegt.

Im Herbst häufen sich die Gelegenheiten, Schülern und Schülerinnen das Sozialwerk näherzubringen und die Ausbildung zur Pflegefachkraft (und auch zur Hauswirtschaftsfachkraft, das kann man hier ebenfalls lernen) in gutes Licht zu rücken.

Die Berufseinstieg Gröpelingen 2024, der BOT (BerufsOrientierungsTag) in Osterholz-Scharmbeck, der febBIT an der Freien Evangelischen Bekenntnisschule Bremen und einige weitere Veranstaltungen boten solche Gelegenheiten, die Mitarbeitende des Sozialwerks gerne genutzt haben. Werde Herzblut-Pfleger, Mut-Macherin, Kümmer-Profi! Mit Charme und guten Argumenten wurden junge Menschen dafür interessiert, die Inhalte und Vorteile dieser Berufsausbildung in Erwägung zu ziehen.

So hielt Daniela, unsere Beauftragte für Qualitätsmanagement, auf dem BOT einen Vortrag, in dem das Special „Frag die Fachkraft!“ mit der Pflegefachfrau Zuzanna angeboten wurde. Sie ließ sich löchern von Fragen wie „Was war das Tollste, was du bisher erlebt hast?“ – „Gab es Sachen, die du eklig fandst?“ – „Musstest du viel lernen?“ Zuzanna war eine der ersten Auszubildenden, die nach dem neuen Konzept der generalistischen Ausbildung ihren Abschluss im Sozialwerk gemacht hat und auch weiterhin in der Heimstätte am Grambker See arbeitet.

Menschenskinners!, die mehrere KiTas in Bremen betreiben und sich erst vor Kurzem dem Sozialwerk angeschlossen haben, haben für den Beruf der Erzieherin und des Erziehers geworben und darüber informiert, dass man auch bei ihnen das Anerkennungsjahr im Rahmen dieser Ausbildung machen kann.

Wir hoffen, dass der Funke übergesprungen ist und wir die eine oder den anderen Interessierten in ein paar Jahren als Azubi bei uns wiedersehen.

Menschenskinners!, unser neuester Zuwachs, auf dem febBIT

Irina (Praxisanleiterin) und Clara (Auszubildende) beim BOT, dem BerufsOrientierungsTag in Osterholz-Scharmbeck

Irina (Praxisanleiterin), Maher (Auszubildender) und Christoph (Personalreferent) auf der Berufseinstieg Gröpelingen

Eindrücke vom febBIT:

Mimmi

Es ist kein Geheimnis, dass Tiere das Wohlbefinden von Menschen unter vielen Gesichtspunkten fördern. Oftmals sind sie über Jahre Weggefährten und Freunde. Sie bringen Freude ins Leben, spenden Trost und geben nicht selten dem Leben einen Sinn.

Was aber tun, wenn die Gesundheit es nicht mehr zulässt, in den eigenen vier Wänden zu bleiben, und ein Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung notwendig wird? Wohin dann mit dem geliebten Haustier? Ins Tierheim? Eine Vorstellung, die für die meisten Frauchen und Herrchen unvorstellbar ist.  Dennoch ist es oft der letzte Ausweg, wenn Familie und Freunde nicht helfen können. Das wäre auch für Mimmi so gekommen.

Ein Mieter unserer Servicewohnanlagen war gestürzt und zog sich schwerwiegende Verletzungen zu. Er dachte schon lange über einen Umzug in eine Pflegeeinrichtung nach, aber was würde dann aus seiner alten, geliebten Mimmi werden?  Also entschied er sich immer wieder für seine Mimmi und gegen einen Umzug. Nun war die Not aber groß, ein längerer Krankenhausaufenthalt unumgänglich. Wir fragten uns, wer jetzt auf die Schnelle die Katze versorgen könnte (Angehörige gab es nicht) und was aus dem Tier werden soll, wenn das Herrchen nicht in die eigenen vier Wände zurückkommen kann. Gott sei Dank gibt es Kolleginnen, die auch nach Feierabend mal einspringen, auch wenn „nur“ eine Katze versorgt werden musste.

In den ersten Tagen war das scheue Tier kaum zu sehen. Lediglich die abnehmende Futtermenge und das Katzenklo ließen darauf schließen, dass es tatsächlich eine Katze in der Wohnung gab. Dann, Schritt für Schritt traute sich das kleine Wesen aus ihrem Versteck und fasste nach und nach Vertrauen. Nach ein paar Tagen wartete sie bereits auf ihren Dosenöffner, für den es immer schwerer wurde, das Tier allein in der Wohnung zurückzulassen. Auch Mimmis Besitzer machte sich Sorgen, willigte aber in einen Umzug ein, wenn doch seine Mimmi bloß nicht ins Tierheim müsse. Viele Überlegungen wurden angestellt, hin und her überlegt.

Am Ende zog Mimmi das große Los und zu ihrem Dosenöffner. Der Familienrat hatte getagt: Wo Platz für zwei Katzen ist, ist auch Platz für drei. „Dann bring sie halt mit!“

Anfangs saß die alte Dame nur unter dem Sofa im Gästezimmer, ließ sich nicht locken, fauchte und wurde regelrecht zum Drachen, wenn eine der anderen zwei Katzen auch nur in die Nähe ihres Verstecks kam. Ja – und Kinder! Kinder machen Krach, Musik, und erst der Hund der Familie – schrecklich!

Nun aber, gute sechs Monate später, ist alles nur noch halb so schlimm, und Katz und Mensch kommen nach und nach in ihrem neuen Zuhause an, auch wenn sich die Liebe zu den anderen vierbeinigen Mitbewohnern sicherlich auch weiter in Grenzen halten wird.

Für uns und unsere tägliche Arbeit heißt es aufmerksam bleiben, sensibel beraten, Unterstützung anbieten, um frühzeitig für solch eine Situation eine Möglichkeit zur Versorgung und Unterbringung des geliebten Haustiers zu finden. Sodass am Ende Mensch und Tier gut versorgt sind.

Text & Fotos: Daniela Wulf

Mimmi

Mimmi

Tu dir was Gutes - Abschluss

Projekt „Tu dir was Gutes“

Gesundheitsförderung für alle: Gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen fällt es oft schwer, auf die eigene Gesundheit und eine gute Work-Life-Balance zu achten. Das Projekt „Tu dir was Gutes“ – ein Gemeinschaftsprojekt der ArBiS und der Fachschule für Ergotherapie in Friedehorst (Lesum) – möchte hier hilfreiche Impulse zur Verbesserung geben. Seit 2017 entwickelt jedes Jahr eine Projektgruppe Studierender im dritten Schuljahr ein Sommerprogramm für die Beschäftigten in den Werkstätten der ArBiS.

Im Sommer 2024 organisierten 20 angehende Ergotherapeuten und -therapeutinnen ein lebendiges, interaktives Themenportfolio, das mit Neugier und Spaß in acht Wochen von wechselnd zusammengesetzten Gruppen realisiert wurde.

In einer effizienten Ein-zu-eins-Betreuung erarbeiteten sich die Teilnehmenden Nützliches und Wissenswertes rund um Ernährung, Entspannungs- und Atemtechniken, Schlaf und Bewegung. Nach einem einleitenden Vortrag wurde das jeweilige Thema praktisch umgesetzt. So stellten die Teilnehmenden unter der Überschrift „Energieschub“ Energiebällchen und andere proteinreiche und wohltuende Speisen und Getränke her, oder sie lernten unter dem Titel „Hand aufs Herz“, wie der Puls gemessen wird.

Die Auszubildenden lernten ihrerseits die Arbeit mit immer wieder wechselnden Gruppen kennen und sammelten Erfahrungen in der Arbeit mit längerfristig psychisch erkrankten Menschen, bevor sie in ihr Psychiatrie-Praktikum gingen.

Am Ende der lehr- und abwechslungsreichen acht Wochen feierten alle zusammen die gute Zeit miteinander und die Freude darüber, sich etwas richtig Gutes getan zu haben.