Halbzeit beim Projekt GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege
Projekthalbzeit „GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege“
Der demographische Wandel in Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen für das Gesundheitssystem und die versorgenden Einrichtungen machen auch vor der Heimstätte am Grambker See nicht halt. Überlastung, Fachkräftemangel und Leiharbeit sind immer wiederkehrende Schlagworte, die uns im Alltag fast täglich begegnen.
Nicht immer ist eine adäquate Entlohnung der ausschlaggebende Punkt damit Mitarbeitende ihren Dienst motiviert und Bewohner orientiert leisten können, sondern oftmals stehen die unmittelbaren Rahmenbedingungen im Focus. Rahmenbedingungen, die es möglich machen, Familie und Beruf so zu vereinbaren, dass die körperliche und psychosoziale Gesundheit nicht aus dem Gleichgewicht gerät.
Durch einen „frischen Blick von außen“ bietet das Projekt „GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege“ Einrichtungen die Möglichkeit, ein ehrliches Feedback ihrer Mitarbeitenden zu bekommen, Entwicklungspotenziale zu erkennen und wenn nötig, gemeinsam Rahmenbedingungen zu optimieren.
Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Frau Claudia Moll, hat dieses geförderte Projekt ins Leben gerufen und wird von speziell geschulten Coaches, direkt in den teilnehmenden Einrichtungen unterstützt.
In der Heimstätte am Grambker See startete das Projekt mit einer großen anonymen Mitarbeiterbefragung im Oktober 2022. Bei einer Rücklaufquote von 75 % konnte sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. Umfrageergebnisse zu Rahmenbedingungen wie Dienst- und Urlaubsplanung, Führungskultur, Entlohnung und Personalentwicklung lagen deutlich über dem Benchmark. So sagten z.B. 84,38 % der Befragten Mitarbeitenden, dass ihre individuellen Wünsche stets Berücksichtigung finden. Der Benchmark liegt hier im Vergleich bei 78,62 %.
Dennoch haben die Einrichtungsleitung Frau Tatjana Kinast und Pflegedienstleiter Herr Sebastian Schillhahn, mit Unterstützung des Couches Herrn Sven Hoffman, mit ihren Mitarbeitenden Themenbereiche gefunden, wo Entwicklungspotenziale gesehen wurden. Daraus entstanden sind zwei Projekte.
- Besprechungen im Arbeitsalltag optimieren
- Kommunikation mit Angehörigen
Zwei Projektgruppen arbeiten nun seit gut einem Jahr intensiv an diesen Themen. Es wurden Prozesse beleuchtet, nochmals Mitarbeiter befragt, Maßnahmenkataloge erstellt und im Alltag umgesetzt. So wurden z.B. klare Besprechungsstrukturen und Inhalte definiert und eine interne Fortbildungsreihe, zum Thema Kommunikation mit Angehörigen, gestaltet.
Für den theoretischen Input stellt die Geschäftsstelle der GAP „Leitfäden“ zur Orientierung zur Verfügung und auch die Qualitätsbeauftragte für den Bereich Senioren, Frau Daniela Wulf, unterstützt z.B. als Referentin in einzelnen Themenbereichen der internen Fortbildungsreihe.
Die externe Projektbegleitung durch Herrn Hoffmann, der in regelmäßigen Abständen die Heimstätte am Gramber See besucht, gibt allen Beteiligten die Möglichkeit, gemeinsam den aktuellen Ist-Stand zu beleuchten, ggf. Anpassungen am Projektplan vorzunehmen oder aber auch Meilensteine als erledigt zu markieren.
Mit großen Schritten geht es jetzt in die letzten Monate des Gesamtprojekts, welches im Oktober 2024 mit einer nochmaligen Mitarbeiterbefragung offiziell endet.
Selbstverständlich ist allen beteiligten Personen klar, dass die externe Begleitung durch Herrn Hoffmann nach der Auswertung der zweiten Befragung zwar endet, aber die eigentliche Arbeit an der Basis ein fortlaufender und stetiger Prozess ist, der immer wieder mit einem „frischen Blick“ unter die Lupe genommen werden muss.
Frau Kinast und Herr Schillhahn freuen sich sehr, dass sie mit ihren Mitarbeitenden schon so viel erreicht haben. Das Team ist enger zusammengerückt und die Fluktuation gesunken. Das kommt natürlich auch allen Bewohnern zugute.
Wir freuen uns, dass sich die Heimstätte am Grambker See, trotz der großen täglichen Herausforderungen, so einem Projekt stellt und werden zum Jahresende noch einmal vorbeischauen.