Kind sein in Corona-Zeiten

Wie geht es Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten? Erstaunlich gut. Als der Lockdown kam, wurde sorgsam geprüft, welchen Familien vorübergehend die Rückkehr ihrer Kinder nach Hause zugetraut werden konnte. Die anderen wuchsen noch enger zusammen zu einem Haushalt und arrangierten sich erstaunlich gut mit der Situation und miteinander. Plötzlich spielten auch ältere und jüngere Kinder miteinander, weil man auf sich gestellt und aufeinander angewiesen war – und weil es wenig Alternativen gab. Man entdeckte sich ganz neu und entwickelte kreative Ideen. So wurde gebastelt und gebaut, viel draußen gespielt und miteinander getobt. Der erwartete „Lagerkoller“ blieb lange Zeit aus. Dann, irgendwann, drohte die Stimmung zu kippen – und schon hielten die ersten Lockerungen Einzug. Eltern durften endlich wieder ihre Kinder besuchen, wenn zunächst auch nur für eine Stunde pro Woche mit Maske auf dem Außengelände. Die Kinder wurden ständig zur Vorsicht ermahnt und hielten sich auch daran, da sie die kostbare Freiheit nicht erneut aufs Spiel setzen wollten. „Die Kinder und Jugendlichen haben sich echt tapfer geschlagen“, findet Kerstin Seidler, pädagogische Fachleitung des Kinder- und Jugendbereiches. „Und auch den Mitarbeitenden gilt mein tiefer Respekt für ihren grandiosen Einsatz in dieser herausfordernden Zeit.“ Lediglich einen Corona-Fall gab es in der Mitarbeiterschaft in einem der sechs Kinderhäuser. Die Mitarbeitenden wurden sofort in Quarantäne geschickt. Da gab es schon Verunsicherung und Ängste, als die ausgefallenden Mitarbeitenden ersetzt werden mussten. Schließlich wurden die verbliebenen Kinder vom benachbarten Haus, zu dem ohnehin enger Kontakt besteht, aufgenommen. Die Teams kamen in dieser Zeit in jeder Beziehung an die Grenzen ihrer Belastung – nervlich, körperlich und kollegial – und sind froh über jedes Stück Normalität, das nun wieder eingekehrt ist. (Dorothea Salzmann-Schimkus)

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