Flügge werden

Ju-Con: Ambulant betreutes WG-Jugendwohnen

Der Kinder-, Jugend- und Familien-Bereich des Sozialwerks bekommt Zuwachs. Im Laufe des letzten Quartals 2020 wird es die erste Jugend-WG geben. Jugendliche, die „flügge“ geworden sind und die sich nach mehr Selbstständigkeit sehnen und testen wollen, ob sie schon allein leben können, haben die Möglichkeit, in das ehemalige UmA-Haus an der Vegesacker Heerstraße einzuziehen; sie werden dort rund um die Uhr betreut. Die hier bisher beheimateten unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten sind inzwischen in der Lage, allein zu leben. Die ambulante Betreuung der jungen Leute wird durch Mitarbeitende des Sozialwerks fortgeführt. Nun können fünf Jugendliche im Alter zwischen 16 und 21 Jahren in das 2017 errichtete freistehende Haus einziehen, das auf den ersten Blick wie ein Einfamilienhaus anmutet. Ein weiteres, fußläufig erreichbares Appartement wird die WG ergänzen. Das Ganze nennt sich Ju-Com. Es schließt die Betreuungslücke zwischen den vollstationären Einrichtungen und den Angeboten Ju-Törn (ambulant betreutes Jugendwohnen) und HomeRun (ambulante Nachbetreuung). Die Jugendlichen haben ein eigenes Zimmer, Bad und Küche werden geteilt. So ist für Geselligkeit und gemeinsame Mahlzeiten gesorgt. Es gibt außerdem einen Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trockner. Für das WG-Leben qualifiziert sich, wer aus den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen des Sozial-werks „herausgewachsen“ ist und sich in Richtung Selbstständigkeit weiterentwickeln möchte. Alle WG-Mitglieder sind in Schul- oder Berufsausbildung eingebunden und werden ihre Alltagskompetenzen trainieren. Auch externe Jugendliche können in die Wohngemeinschaft aufgenommen werden. Drei Personen bilden das neue Betreuungsteam. Der neue Arbeitsbereich bietet für Jugendliche und dem Betreuerteam die Chance der Mitgestaltung, da es etwas Vergleichbares bisher im Sozialwerk noch nicht gab. „Wir freuen uns über das neue Angebot“, so Markus Wruck, Leiter des Kinder- und Jugendhilfebereiches, „und sind gespannt auf die neuen Erfahrungen, die wir in diesem Bereich machen werden.“

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